Alt 31.10.12, 20:35
Standard Nach Auf und Ab leicht im Minus
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Nach einem richtungsarmen Auf und Ab haben die Indizes an Wall Street am Mittwoch mit leichten Verlusten geschlossen. Es war der erste Handelstag der Woche, da wegen des Wirbelsturms Sandy die Börsen am Montag und Dienstag geschlossen blieben. Noch nicht alles lief rund: So musste das bedeutende Handelshaus Knight Capital wegen technischer Probleme seine Kunden auf andere Wege der Ordererteilung verweisen.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) fiel um 0,1 Prozent. Der S&P-500 tendierte unverändert. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent. Der Umsatz war mit 0,85 (Freitag: 0,73) Milliarden Aktien nach der zweitägigen Pause höher als zuletzt. Dabei standen den 1.767 (1.233) Kursgewinnern 1.283 (1.750) -verlierer gegenüber, 97 (137) Titel schlossen die Sitzung unverändert.

Neue Konjunkturdaten drückten auf die Stimmung. Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago stieg zwar auf 49,9, Volkswirte hatten allerdings einen Sprung über die 50-Punkte-Marke auf 51 erwartet. Enttäuschend auch die auf 50,3 Punkte gesunkene Komponente für den Beschäftigungsbereich. Einen kleinen Lichtblick stellt der Anstieg der Auftragskomponente auf 50,6 dar.

Und zudem wenig erfreulich für die Binnenkonjunktur: Die Arbeitskosten in den USA haben im dritten Quartal dieses Jahres nur schwach zugelegt. Wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit fällt es den Beschäftigten noch immer schwer, bessere Löhne durchzusetzen. Mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Oktober steht das Highlight der Woche aber erst am Freitag an.

Von der weiter laufenden Berichtssaison kamen dagegen recht gute Nachrichten. So zehrt zwar die Absatzschwäche in Europa weiterhin am Gewinn von General Motors. Allerdings fiel das Nettoergebnis nicht so stark wie erwartet und GM erzielte einen ordentlichen Gewinn. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,93 Dollar, deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie machte einen Sprung um 9,7 Prozent. Auch Ford überraschte mit ihren Quartalszahlen positiv. Das gute Nordamerika-Geschäft hat die Europa-Schwäche ausgeglichen. Das Papier stieg um 7,7 Prozent.

Im Dow führten Home Depot die Gewinnerliste an. Im Vorfeld des Hurrikans hatten sich viele Amerikaner in den Baumärkten mit Materialien zum Schutz ihrer Häuser und Wohnungen eingedeckt. Die Aktie von Home Depot gewann 2,2 Prozent. Am anderen Ende rangierten Walt Disney, die um 1,9 Prozent fielen. Der Micky-Maus-Konzern will in einem Vier-Milliarden-Deal Lucasfilm übernehmen, den Produzenten der "Star Wars"-Reihe. Ab 2015 sollen drei neue Filme des Dauerbrenners in die Kinosäle kommen.

Die Versicherer hielten sich trotz Sandy recht wacker, der Branchenidex verlor 0,4 Prozent, die Titel von AIG gewannen sogar 0,2 Prozent. Gefragt waren Genarec Holding - das Unternehmen produziert portable Stromgeneratoren und liegt damit im Moment genau richtig. 20 Prozent machte die Aktie gut.

Facebook standen wieder einmal unter Druck und fielen um 3,8 Prozent. Eine Haltefrist für IPO-Investoren war abgelaufen, so dass sie ihre Papiere nun auf den Markt werfen konnten. Apple gerieten mit dem Umbau des Managements unter Druck. So soll unter anderem Scott Forstall gehen, bislang zuständig für das Apple-Betrisbssystem iOS. Die Aktie verlor 1,4 Prozent. Netflix verteuerten sich dagegen um knapp 14 Prozent, nachdem der Investor Carl Icahn einen 10-Prozent-Anteil an dem Internetunternehmen übernahm. Die Aktie sei unterbewertet, meint Icahn.

Der Euro war zwischenzeitlich über die Marke von 1,30 Dollar geklettert, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Möglicherweise hatten überraschend gute Umsätze im deutschen Einzelhandel kurzzeitig für Rückenwind gesorgt. Sie sind im September fast viermal so stark gestiegen wie von den Ökonomen erwartet.

Der tendenziell etwas schwächere Dollar wirkte sich positiv auf den Ölpreis aus. Ein Barrel der Sorte WTI notierte bei 86,24 Dollar, ein Plus von 51 Cents oder 0,6 Prozent. Es wird nicht erwartet, dass durch den Hurrikan größere Schäden an Raffinerien entstanden sind, so ein Händler.

Am US-Anleihemarkt zeigten sich die Notierungen mit leichten Abgaben. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Titel auf 1,70 Prozent. Hier werde auf die anstehenden Konjunktur-Daten im weiteren Wochenverlauf und vor allem den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewartet, hieß es. Der Goldpreis legte auf 1.729,10 Dollar je Feinunze zu, ein Plus von 0,4 Prozent. Auch hier stützte der schwächelnde Dollar.

DJG/DJN/raz

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