Alt 14.12.11, 22:07
Standard Wall Street mit Schuldensorgen den dritten Tag in Folge im Minus
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street sind am Mittwoch dem Euro und den Rohstoffpreisen gen Süden gefolgt. Damit verlängerte sich die Durststrecke der US-Aktienmärkte auf drei Tage in der laufenden Woche. Die Schuldenkrise in der Eurozone hielt die Märkte weltweit im Griff. Der Euro sank unter die Marke von 1,30 USD, was als klares Zeichen für das schwindende Vertrauen der Märkte in die europäischen Fähigkeiten zur Eindämmung des Schuldendramas gewertet wurde. Als einen Hauptbelastungsfaktor nannten Händler die wieder gestiegenen Refinanzierungskosten Italiens. Bei der Auktion italienischer Staatsanleihen war die Rendite auf den höchsten Stand seit Bestehen der Eurozone geklettert.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) büßte 1,1% bzw 131 auf 11.824 Punkte ein. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,1% oder 14 auf 1.212 Zähler und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,5% bzw 40 Punkte auf 2.540 nach unten. Das Umsatzvolumen zeigte sich nahezu unverändert, gehandelt wurden 0,93 (Dienstag: 0,93) Mrd Aktien. Auf 870 (868) Gewinner kamen 2.192 (2.181) -verlierer. Unverändert gingen 75 (81) Titel aus der Sitzung. "Anleger haben den Glauben an Europa verloren. Die beherrschenden Faktoren kommen ganz klar aus Europa. Der Markt wartet auf ein Heilmittel, aber in Europa dauern die Diskussionen an", erläuterte Portfolioverwalter Mike Boyle von Advisors Asset Management die Befindlichkeiten der Marktteilnehmer.

Hintergrund der Sorgen über die europäische Schuldenkrise war der Widerstand Deutschlands gegen eine Ausweitung des permanenten Euro-Rettungsschirms ESM. Zudem sprach sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut gegen die Einführung von Euro-Bonds - also von den Mitgliedern der Eurozone gemeinsam begebenen Anleihen - aus. Die US-Konjunkturdaten spielten indes kaum eine Rolle. Die US-Importpreise waren im November etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Dennoch verzeichneten die Importe den stärksten Preisanstieg seit April. "Inflation ist nicht das Thema in den USA", sagte ein Händler. Vielmehr werde der zum Euro weiter steigende Dollar langsam ein Problem.

Mit Blick auf die Einzelwerte fielen Caterpillar auf, die als größter Abgeber im DJIA 4,4% auf 87,00 USD einbüßten. Die weltweiten Konjunktursorgen gehen an dem US-Baumaschinenhersteller aber offenbar bislang vorüber. Das Unternehmen bekräftigte am Berichtstag den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr und bestätigte gleichzeitig eine gleichbleibende Quartalsausschüttung von 0,46 USD je Aktie. Händler sahen jedoch wenig Zusammenhang zwischen Kurs und Meldungslage.

Mit Abschlägen zeigten sich auch Energiewerte. Exxon Mobil fielen um 1,4% auf 79,44 USD und Chevron um 3% auf 100,53 USD. Händler erklärten die deutlichen Abgaben mit dem Ölpreiseinbruch um über 5%. Defensive Werte waren dagegen tendenziell eher gesucht. So zogen aus dem Pharmasektor Merck & Co um 1,6% auf 35,56 USD und Pfizer um 0,5% auf 20,86 USD an. Außerhalb des DJIA legten Avon Products um 5,1% auf 16,96 USD zu. Das Unternehmen hat angekündigt, an der Spitze des Unternehmens eine Ämtertrennung vorzunehmen.

Cheniere Energy litten unter der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Das Unternehmen will insgesamt 33 Mio Aktien ausgeben. Hier ging es für die Titel um 10,2% auf 8,39 USD nach unten. Express Scripts verloren 1,6% auf 43,71 USD vor dem Hintergrund einer drohenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Großkunden WellPoint. First Solar brachen um 21,4% auf 33,45 USD ein, nachdem das Unternehmen den Ausblick für das laufende Jahr gesenkt hatte. Zur Begründung wurde auf die Verschiebung zahlreicher Projekte verwiesen. Auch gab das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick für das Jahr 2012.

DJG/DJN/flf

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