Alt 17.11.17, 18:27
Standard Anleger an Wall Street gehen auf Nummer sicher
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Zwischenerholung vom Donnerstag, die den Nasdaq-Composite auf ein neues Rekordhoch geführt hatte, geht es zum Wochenausklang an den US-Börsen wieder ruhiger zu. Gegen Mittag Ortszeit verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 23.380 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert.

Gedämpft wird die Stimmung laut Marktteilnehmern von der jüngsten Entwicklung in der Russland-Affäre. Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat Sonderermittler Robert Mueller schon im Oktober die Organisatoren von Präsident Trumps Wahlkampagne unter Strafandrohung aufgefordert, alle Dokumente und Emails vorzulegen, die bestimmte Schlüsselbegriffe enthalten, die Bezug auf Russland nehmen. Für die Organisatoren der Kampagne sei das überraschend gekommen, zuvor hatten sie die Dokumente auf freiwilliger Basis übergeben.

Dazu kommt, dass mit der Zustimmung des Repräsentantenhauses zum Entwurf für die Steuerreform zwar eine Hürde auf dem Weg zu Steuersenkungen genommen ist, aber noch längst nicht alle Hindernisse beseitigt sind. Der US-Senat muss der Gesetzesvorlage nämlich ebenfalls zustimmen. Hier haben die Republikaner zwar eine Mehrheit von vier Stimmen, es ist aber davon auszugehen, dass nicht alle für die Reform stimmen werden. Insgesamt müssen nur drei Republikaner dagegen sein, um US-Präsident Trump eine Niederlage zu bescheren.

An Konjunkturdaten wurden nur die Baubeginne und -genehmigungen aus dem Oktober veröffentlicht. Die Genehmigungen stiegen im Vergleich zum September um 5,9 Prozent, während Volkswirte einen Anstieg um 2,9 Prozent geschätzt hatten. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich um 13,7 Prozent, hier war eine Zunahme um 4,4 Prozent erwartet worden.

Dollar unter Druck - Gold, Öl und Anleihen gesucht

Der Dollar gerät auf breiter Front unter Druck. Der Euro notiert wieder nahe der Marke von 1,18 Dollar. Zur japanischen Währung fällt der Greenback von Kursen um 113 Yen am Vortag auf 112,06 Yen.

Der Goldpreis profitiert ebenfalls von der Russland-Affäre und den ungewissen Aussichten der Steuerreform. Die Feinunze steigt um 0,7 Prozent auf 1.289 Dollar. Stützend dürfte hier auch der schwächere Dollar wirken, der Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten verbilligt.

Das gilt auch für Öl. Das "schwarze Gold" profitiert indessen auch von Hoffnungen auf eine neuerliche Förderkürzung der Opec. Saudi-Arabien hat Bereitschaft signalisiert, die Fördermenge erneut zu verringern. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 2,2 Prozent auf 56,35 Dollar. Brentöl legt mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 62,41 Dollar weniger stark zu.

Auch Staatsanleihen sind wieder gefragt. Die Rendite zehnjähriger Titel sinkt um 4 Basispunkte auf 2,34 Prozent.

21st Century Fox profitieren von Übernahmespekulationen

Auf Unternehmensseite steht 21st Century Fox als mögliches Übernahmeziel im Blick. Aus informierten Kreisen verlautete, dass der Kabelnetzbetreiber Comcast an großen Teilen des Medienkonzerns interessiert sei. Der Kurs von 21st Century Fox steigt um 4,1 Prozent. Comcast fallen um 1,2 Prozent.

Tesla-Aktien zeigen sich 1,8 Prozent höher. Sie profitieren davon, dass CEO Elon Musk neue Fahrzeugmodelle angekündigt hat, darunter auch Lkw. Von diesen hat sich das Transportunternehmen J.B. Hunt Transport Services gleich "mehrere" reserviert. Sein Unternehmen freue sich darauf, diese nachhaltige Technik nutzen zu können, so John Roberts, CEO von J.B. Hunt. Die Aktie von J.B. Hunt gibt um 1,5 Prozent nach.

Foot Locker verteuern sich um gut 22 Prozent, nachdem Umsatz und Gewinn der Sportschuh-Handelskette im dritten Quartal weniger stark als befürchtet gesunken sind. Hibbett Sports machen einen Sprung um fast 13 Prozent nach oben. Der Sportartikelhändler hat überraschend gute Drittquartalszahlen vorgelegt und seine Ertragsziele erhöht.

Qualcomm tendieren gut behauptet. Das Unternehmen hat seine Offerte für den niederländischen Halbleiterkonzern NXP bis zum 15. Dezember verlängert. Bis zum 16. November seien etwa 2,4 Prozent der ausstehenden Papiere angedient worden. Qualcomm will eine Annahmequote von mindestens 80 Prozent. Sie will die Offerte so lange verlängern, bis alle Vertragsbedingungen erfüllt sind, oder das Vorhaben aufgeben.

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November 17, 2017 11:51 ET (16:51 GMT)

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