Marktfreundliche Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi haben am Donnerstag zu kräftigen Aufschlägen im DAX geführt. Die EZB hat den Leitzins in der Eurozone zwar mit 0,25 Prozent bestätigt, zugleich aber geldpolitische Lockerungsmaßnahmen für die nächste EZB-Sitzung ins Spiel gebracht. Der DAX drehte daraufhin kräftig ins Plus und ging mit Aufschlägen von 0,9 Prozent auf 9.607 Punkten aus dem Handel. Der Euro verlor dagegen rund einen Cent auf 1,3866 Dollar, nachdem er zwischenzeitlich auf ein Zweieinhalbjahreshoch geklettert war.

Neben Draghi hielt die Berichtssaison Anleger in Atem. Deutsche-Telekom-Papiere blieben mit einem Plus von 0,2 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück. Hier wurde zwar der Nettogewinn verdreifacht, dies allerdings nur wegen des Verkaufs von Scout24. Wie die WGZ-Bank anmerkte, hatten auch hohe Investitionsausgaben in den USA Spuren in der Bilanz hinterlassen.

Munich-Re-Aktien fielen wegen eines zurückhaltenden Ausblicks auf das laufende Geschäftsjahr 0,9 Prozent. Allianz schüttete eine Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus. Das Papier verlor 3,2 Prozent oder 3,95 auf 121,45 Euro, verlor also nur optisch. Beiersdorf-Papiere gingen praktisch unverändert aus dem Handel. Bernstein sprach von einem schwächelnden Umsatzwachstum in der europäischen Konsumentensparte.

Lanxess-Aktien zogen um 1,3 Prozent an. Eine überraschend angekündigte Kapitalerhöhung konnte am Markt schnell platziert werden. Mit dem Geld will sich der Anfang April angetretene neue Vorstandschef Matthias Zachert Finanzspielraum für notwendige Restrukturierungsmaßnahmen schaffen. Zachert genießt bei Investoren einen exzellenten Ruf. E.ON-Papiere gewannen 2,1 Prozent, nachdem die Aktien von der Credit Suisse hochgestuft worden waren.

Im MDAX machten gleich fünf Unternehmen mit guten Geschäftsberichten auf sich aufmerksam: Metro-, Elringklinger-, ProSiebenSat.1-, Rheinmetall- und Klöckner-Aktien zogen alle kräftig an. Bei Metro stellten die Analysten von Bernstein die Ertragsentwicklung positiv heraus.

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