Alt 08.05.14, 12:59
Standard Euro zieht vor EZB-Entscheid weiter an
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Im Vorfeld des Zinsentscheids der EZB notieren Europas Börsen am Donnerstagmittag mit Aufschlägen. Mit neuen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der Währungshüter wird zwar nicht gerechnet. Allerdings könnte die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi für Bewegung sorgen. Die Anleger treibt dabei vor allem die Frage um, ob Draghi verbal intervenieren wird, um den Höhenflug des Euro gegen den Dollar zu bremsen. Der starke Euro ist zunehmend ein Problem für die Unternehmen. Bis zum Mittag zieht der Euro auf 1,3950 Dollar nach einem Tagestief von knapp über 1,39 Dollar an.

An den Börsen werden die Kurse derweil von positiven Konjunkturdaten aus China gestützt. Der chinesische Außenhandel hat sich im April entgegen der Erwartungen erholt. Im März hatten schlechte Daten noch Wachstumsängste an den Börsen geweckt. Nun kletterten die Exporte wieder um 0,9 Prozent zum Vorjahr. "Die Exporte sind besser, als die Daten signalisieren", sagte Julian Evans-Pritchard, Volkswirt bei Capital Economics. Der DAX steigt 0,4 Prozent auf 9.561 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.175 nach oben.

Daneben hält die Berichtssaison die Börsen in Atem. Allein in Deutschland haben 23 von 160 Unternehmen in den diversen Indizes der DAX-Familie ihre Geschäftszahlen veröffentlicht. Deutsche-Telekom-Papiere geben 1 Prozent nach. Hier wurde zwar der Nettogewinn verdreifacht, dies allerdings nur wegen des Verkaufs von Scout24. Wie die WGZ-Bank anmerkt, haben auch hohe Investitionsausgaben in den USA Spuren in der Bilanz hinterlassen.

Munich-Re-Aktien fallen 1,7 Prozent wegen eines zurückhaltenden Ausblicks auf das laufende Geschäftsjahr. Allianz schüttet derweil eine Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus. Das Papier verliert 3,1 Prozent oder 3,90 auf 121,50 EUR, liegt also nur optisch im Minus. Beiersdorf verlieren nach Zahlenausweis 1,1 Prozent. Bernstein spricht von einem schwächelnden Umsatzwachstum in der europäischen Konsumentensparte.

Lanxess-Aktien liegen nach schwachem Start bis Mittag 1 Prozent ins Plus: Eine überraschend angekündigte Kapitalerhöhung konnte am Markt schnell platziert werden. Mit dem Geld will sich der Anfang April angetretene neue Vorstandschef Matthias Zachert Finanzspielraum für notwendige Restrukturierungsmaßnahmen schaffen. Zachert genießt bei Investoren einen exzellenten Ruf. E.ON legen 1,4 Prozent zu, nachdem die Aktien von den Analysten der Credit Suisse hochgestuft worden sind.

Im übrigen Europa steht die britische Bank Barclays mit ihrem wichtigen Strategietag im Fokus. Barclays will 14.000 Stellen streichen, 7.000 davon allein im Investmentbanking. Die Aussagen kommen bei Anlegern gut an und treiben das Papier 4,7 Prozent nach oben. Auch Nomura zeigt sich angetan. Nach Einschätzung der Analysten ist Barclays auf einem guten Weg, um die Kapitalausstattung zu verbessern und die zukünftigen Erträge zu steigern.

Im MDAX überraschen gleich fünf Unternehmen mit positiven aufgenommenen Geschäftsberichten: Metro-, Elringklinger-, ProSiebenSat.1-, Rheinmetall- und Klöckner-Aktien ziehen daraufhin kräftig an. Bei Metro stellen die Analysten von Bernstein die Ertragsentwicklung positiv heraus. Der Umsatz habe dagegen in den ersten drei Monaten 2014 noch nicht mitgezogen. "Wir sehen in der Fußball-WM 2014 einen Katalysator für die Nachfrage nach Fernsehern und anderen elektronischen Geräten", so die Analysten.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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