Alt 06.05.14, 13:03
Standard Berichtssaison dominiert die Börsen
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Kaum verändert zeigen sich Europas Börsen-Indizes am Dienstagmittag. Die Musik spielt angesichts der Berichtssaison in den Einzelwerten. Makro-Daten wie die gesenkte Wachstumsprognose der OECD lassen den Markt kalt. Allein im DAX haben sieben Aktiengesellschaften ihre Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres vorgelegt. Aber auch aus dem übrigen Europa wie auch aus der zweiten Reihe in Deutschland präsentiert eine lange Reihe von Unternehmen ihre Zahlen.

Fast überall hat der starke Euro in den Gewinnen der exportstarken Unternehmen seine Spuren hinterlassen. Der DAX notiert einen Punkt höher bei 9.531 Prozent, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich unverändert bei 2.970 Punkten.

Kräftig nach oben geht es im DAX für Conti und Lufthansa. Die Fluggesellschaft hat sich im ersten Quartal zu einem deutlich geringeren operativen Verlust gespart. Die DZ-Bank hat die Kaufempfehlung für die Lufthansa-Aktie daraufhin bekräftigt, die Citigroup nennt die Zahlen besser als erwartet. Die Aktien steigen um 3,2 Prozent. Der Autozulieferer Continental profitiert von niedrigeren Finanzierungskosten. Dank geringerer Zinsen steigerte der Konzern sein Nettoergebnis im ersten Quartal um rund ein Drittel - die Aktie legt um 3,3 Prozent zu.

Nicht gut kommen dagegen die Zahlen von Fresenius Medical Care (FMC) an. Der Anbieter von Dialysebehandlungen und -produkten muss sich auf seinem wichtigsten Markt USA weiter mit Kürzungen im US-Haushalt herumschlagen. Das operative Ergebnis fiel um 10 Prozent. FMC-Aktien büßen 1,2 Prozent ein. Auch Mutterkonzern Fresenius konnte mit seinen Zahlen nicht voll überzeugen, die Aktie notiert unverändert.

Erwartungsgemäß schwach hat sich das Auftaktquartal für das Gasegeschäft von Linde gestaltet. Hauptgrund sind auch hier ungünstige Wechselkurse in Ländern wie Australien und Südafrika. Der Umsatz legte leicht um 1,5 Prozent zu. Die Aktien verlieren 1,1 Prozent. BMW ist wie erwartet gut ins neue Jahr gestartet. Dank Rekordverkäufen in den ersten drei Monaten steigerte der Münchener Autokonzern Umsatz und Gewinn. Gewinnmitnahmen drücken die Aktie 0,3 Prozent ins Minus. Adidas-Aktien notieren nach den Zahlen des Sportartikelherstellers unverändert.

Auch Übernahmen stehen weiter im Blick. So legen Bayer um 0,3 Prozent zu. Der Chemie- und Pharmakonzern wird die Consumer-Care-Sparte von Merck & Co in den USA für 14,2 Milliarden Dollar übernehmen. Alstom fallen um 1,4 Prozent, weil Frankreichs Regierung sich nicht für ein Gebot von General Electric erwärmen kann. Auch bei AstraZeneca geht es 2,4 Prozent abwärts, nachdem der mögliche Käufer Pfizer schlechte Zahlen vorgelegt hatte.

Im übrigen Europa stehen Banken im Fokus, der Sektor notiert 0,2 Prozent leichter. Kräftig nach unten geht es mit 4,4 Prozent für die Aktie von Barclays. Die Analysten vor Berenberg sind von den Geschäftszahlen enttäuscht. Um 1 Prozent nach oben geht es dagegen für die Schweizer UBS. Die Bank profitiert zunehmend von ihrer neuen Ausrichtung und der Konzentration auf das Geschäft mit der Vermögensverwaltung. Der Bergbausektor fällt um 0,7 Prozent. Händler vermuten, dass nach dem Feiertag in London am Montag erst heute die schwachen Konjunkturdaten aus China eingepreist werden. Rio Tinto und BHP Billiton geben bis zu 1,7 Prozent nach.

Auch aus der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt gibt es eine ganze Reihe von Zahlen. Duft- und Aromenhersteller Symrise verpasste beim Umsatz zwar die Markterwartung knapp, überzeugte aber beim Gewinn. Die Aktie gewinnt in Folge 2 Prozent. Die Aktien von DMG Mori Seiki, ehemals Gildemeister, springen mit 6,6 Prozent an die MDAX-Spitze. "Sollten nicht unvorhersehbare Ereignisse eintreten, dürfte das Unternehmen im Sommer den Ausblick anheben", erwartet der Händler.

Mit Enttäuschung werden die Daten von Evonik aufgenommen; die Aktie stellt mit einem Minus von 3,7 Prozent das Schlusslicht im MDAX. Das Unternehmen habe sowohl beim Umsatz wie auch beim Ergebnis nicht an den Rekord im Vorjahresquartal anknüpfen können, heißt es im Handel.

Konjunkturdaten, wie etwa die gesenkte Wachstumsprognose der OECD, spielen angesichts der Unternehmenszahlen keine Rolle. Die Organisation sieht das BIP im Euroraum dieses Jahr nur um 1,2 Prozent wachsen und fordert von der EZB sogar eine Zinssenkung. Damit gleicht sich die OECD-Prognose aber nur der EU-Kommission an.

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