Alt 27.03.14, 13:50
Standard Börsen mit nur moderaten Verlusten
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Trotz negativer Vorlagen von der Wall Street weisen die europäischen Börsen am Donnerstagmittag nur leichte Verluste aus. Während die US-Börsen nach Einschätzung von Händlern Anzeichen von Schwäche zeigen, werden die Aussichten für die europäischen Märkte weiter günstig bewertet. Insbesondere neue Lockerungsmaßnahmen durch die EZB eröffneten zusätzliches Aufwärtspotenzial. An der Wall Street gab der breit gefasste Russell 2000 am Vortag fast 2 Prozent nach. Der DAX verliert dagegen 0,2 Prozent auf 9.433 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.128 nach unten.

Am Devisenmarkt weitet der Euro zum US-Dollar die am Dienstagabend begonnenen Kursverluste aus. Im Tagestief kostete die Gemeinschaftswährung 1,3741 Dollar, aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 1,3758 Dollar um. Im Tageshoch wurde der Euro noch mit knapp 1,38 Dollar gehandelt. "Kurse von 1,3750 bis 1,3850 scheinen die Handelsspanne zu sein, in der sich der Euro zum Dollar derzeit wohl fühlt", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Höheren Euro-Kursen stehe die Sorge der Europäischen Zentralbank um die Konjunktur im Euroraum entgegen.

Der Goldpreis gibt mit dem steigenden Dollar weiter nach und fällt erstmals seit Mitte Februar unter die wichtige Marke von 1.300 Dollar - aktuell kostet die Feinunze 1.295 Dollar. Die Charttechniker der UBS schätzen die jüngste Kurskorrektur als Kaufgelegenheit ein. Bundesanleihen steigen den fünften Handelstag in Folge. "Der russische Truppenaufmarsch (an der Ostgrenze der Ukraine) ist tendenziell stützend", sagt Norbert Wuthe von der BayernLB. In Phasen geopolitischer Krisen sind Bundesanleihen als sicheres Investment oftmals gesucht.

Am Aktienmarkt sind Bankenwerte nicht angesagt. Die Ratingagentur Fitch hat die Ausblicke für 18 europäische Banken gesenkt hat. Dazu zählen auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Die Aktien beider Geldhäuser geben jeweils um 1 Prozent nach. Der europäische Bankensektor verliert 0,5 Prozent. HSBC-Titel verlieren 0,5 Prozent. HSBC werde nach dem Stresstest in den USA in absehbarer Zukunft Erlöse aus Vermögensverkäufen zum Stärken der Kapitalbasis der US-Tochter benötigen, heißt es bei Shore Capital.

Credit-Suisse-Aktien legen dagegen 1,2 Prozent zu. "Der Titel ist von den aktuellen Belastungsfaktoren nicht betroffen", sagt ein Marktteilnehmer. Die Bank steht weder auf der Fitch-Liste der gesenkten Ausblicke für die Branche, noch sei sie im Stresstest der US-Notenbank negativ aufgefallen. Daneben macht sich Barclays für die Aktie stark. Die Aktie sei mit der Umstrukturierung interessant, so die Begründung.

Nach Geschäftsausweis verliert H&M-Papiere 4,5 Prozent. Der schwedische Modeeinzelhändler konnte zwar den Nettogewinn weiter steigern, die vielbeachtete Bruttomarge ging allerdings zurück. Auch der Ausblick überzeugt Anleger nicht. H&M warnt im Zusammenhang mit dem Ausbau der Online-Aktivitäten vor steigenden Kosten im laufenden Jahr. Cantor Fitzgerald Europe hat Zweifel, dass es den Schweden gelingen wird, die alten Spitzen-Margen wieder zu erreichen.

Salzgitter-Aktien büßen 3 Prozent ein. Einem Zeitungsbericht zufolge wird der Stahlkonzern beim zweiten Strang der Erdgas-Pipeline South Stream von Russland nach Italien leer ausgehen. Den Zuschlag werde ein Konsortium russischer und japanischer Konkurrenten bekommen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Credit Suisse hat die Aktie zudem abgestuft. Nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs vom Mittwoch steht die Südzucker-Aktie unter Druck und verliert weitere 6,5 Prozent.

Papiere von Hamburger Hafen brechen um 10 Prozent ein. Deutschlands größter Hafenbetreiber liegt laut Beobachtern mit den Prognosen für das laufende Jahr und mit der Dividende hinter den Erwartungen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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