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Niederländische Regierung am Ende.
In den Niederlanden geht eine Ära zu Ende: Ministerpräsident Mark Rutte tritt als Vorsitzender der stärksten Regierungspartei (VVD) nach dem Zusammenbruch seiner Regierungskoalition zurück. Bei den im November angesetzten Neuwahlen wird er nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren, weshalb viele Marktbeobachter sorgenvoll auf mögliche Veränderungen blicken. Droht ein Regierungschaos, ein Rechtsruck, wie werden Wirtschaft und Aktienmärkte reagieren? Die gute Nachricht: Global orientierte Investoren können diese Ereignisse mit Gelassenheit betrachten. Politisches Durcheinander In seinen 13 Jahren an der Spitze der niederländischen Politik führte Mark Rutte vier Regierungen mit den unterschiedlichsten ideologischen Konstellationen an. Nicht nur in den Niederlanden, auch in mehreren europäischen Ländern mit parlamentarischen Systemen sind häufig heterogene Koalitionen oder Minderheitsregierungen am Werk. Das macht es bereits innerhalb einer Regierung schwierig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, starke Oppositionen und aufkeimender Populismus in der Eurozone schränken die politische Handlungsfähigkeit zusätzlich ein. Dies gilt insbesondere auch für die Ampelkoalition in Deutschland, die seit ihrem Regierungsantritt in unzähligen politischen Diskussionen feststeckt. Mit diesen Rahmenbedingungen ist politischer Stillstand vorprogrammiert, und die positive Nachricht lautet: Weitreichende gesetzgeberische Veränderungen bleiben aus! Denn das Positive daran ist, dass dieser Umstand von den Aktienmärkten wohlwollend aufgenommen wird, auch wenn politische Handlungsunfähigkeit in erster Linie nicht als erstrebenswerter Zustand wahrgenommen wird. Pattsituationen sind positiv Für die Märkte zählt unter dem Strich, ob das legislative Risiko hoch oder niedrig ausfällt. Kontroverse Gesetzgebung schafft Gewinner und Verlierer, und die Verlierer ärgern sich mehr über ihre Verluste als sich die Gewinner über ihre Vorteile freuen. In einer unübersichtlichen Gemengelage werden allerdings keine großen Gewinner oder Verlierer geschaffen und die Unternehmen erhalten langfristige Planungssicherheit. Deshalb ist eine politische Pattsituation tendenziell vorteilhaft, sofern keine grundlegenden strukturellen Reformen für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes vonnöten wären. Die ideologische Ausrichtung der Regierung eines Landes erzeugt dabei keine unmittelbaren Vor- oder Nachteile für die Entwicklung der Aktienmärkte. Passend dazu haben sich auch die niederländischen Aktienmärkte in den vergangenen Jahren relativ unbeeindruckt davon entwickelt, welche politische Konstellation im Hintergrund präsent war. Auch in den zähen Phasen der Koalitionsverhandlungen (2017 wurden 225 Tage für die Bildung der niederländischen Regierung beansprucht) haben sich niederländische Aktien gut entwickelt. Fazit Mit den Neuwahlen in den Niederlanden wird eine Menge politischer Lärm einhergehen. Lassen Sie sich als Anleger davon nicht die Stimmung vermiesen. Märkte blicken über den politischen Nebel hinweg und bewerten unter dem Strich nur das Risiko von groß angelegten Gesetzesänderungen. Und solange die Politik in den Niederlanden (und in großen Teilen der Eurozone) vorwiegend mit sich selbst beschäftigt ist, können die politischen Einflussfaktoren für die Aktienmärkte grundsätzlich als „positiv“ bewertet werden. Global orientierten Investoren kommt es zudem zu Gute, dass die tatsächliche Relevanz dieser lokalen, emotionalen Ereignisse verschwindend gering ist. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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