Alt 31.08.10, 14:54
Standard Geld ohne Ende?
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Im aktuell sich dem Ende neigenden Börsenmonat August bestimmten die Ängste der Anleger das Geschehen. Die US-Konjunkturdaten offenbarten, dass das Wachstum deutlich schleppender vorangeht als das von vielen erwartet worden war. Auch die bislang bekannte Konstante, der auf Pump lebende US-Bürger, der durch den Konsum der US-Wirtschaft immer wieder auf die Beine geholfen hat, ist längst nicht mehr so verlässlich wie er es einmal war. Ist also der Rücksetzer der letzten Wochen berechtigt oder gar ein Vorbote eines erneuten Aktiencrashs?

Geldschleußen bleiben offen!

Gehen wir rund anderthalb Jahre zurück. Nach der Subprime- bzw. Lehman-Krise waren die Akteure in eine Depression verfallen. Die Flutung des Marktes mit Liquidität ist von vielen in diesem Zustand nur am Rande erkannt worden. Bereits Börsen-Altmeister André Kostolany wusste aber, dass man das Gehirn ausschalten und kaufen soll, wenn die Zinsen nahe Null gehen. Auf diesem Niveau sind wir immer noch und US-Notenbankchef Ben Bernanke hat zum Wochenschluss auch vorerst keine Trendwende in dieser Hinsicht verkündet. Die Märkte „leiden“ somit aktuell immer noch und in naher Zukunft ebenso an zuviel Geld. Da dieses beim Endkunden noch nicht ankommt, dürfte der Zustand also noch etwas anhalten. Geld sucht aber immer Anlagemöglichkeiten und genau hier wird es interessant!

Flucht in Sicherheit mit bizarrem Ausmaß

Die Sorgen um die Entwicklung der US-Konjunktur sowie die daraus resultierenden Gefahren haben zu einer deutlichen Nachfrage nach Sicherheit geführt. Davon profitieren konnten zunächst die Edelmetalle, aber Staatsanleihen standen auf dem Einkaufszettel. Leider ist es aber so, dass die Rendite bei steigender Nachfrage sinkt – was zunächst noch kein Problem darstellt. Wenn aber die Rendite langlaufender Staatsanleihen unter die Inflationsrate sinkt, wird deutlich, wie irrational Anleger manchmal sein können. Schließlich wird in diesem Fall Geld vernichtet und nicht vermehrt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis dies dem einen oder anderen bewusst wird und er für ein klein wenig mehr Risiko eine deutlich höhere Rendite erzielen kann.

Anzeichen für das Bedürfnis von renditestarken Alternativen

Dass genügend Geld vorhanden ist, das seinen Weg zur Rendite sucht, lässt sich wunderbar auch an der Entwicklung des Weizenpreises zeigen. So war der Impuls für die Kursexplosion zwar die Dürre in Russland, allerdings dürfte die Ernte längst nicht so schlecht ausfallen wie es der immense Preisanstieg erahnen lässt. Vielmehr deutet es darauf hin, dass bei einem beginnenden Trend auch in gewissem Umfang eine Alternative zur Staatsanleihe entsteht, was dann zu extremen Bewegungen führen kann. Interessant wird es nun, wenn die Akteure entdecken, dass viele Aktien auf aktuellem Niveau nicht zu teuer bewertet sind. Dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Trend den Trend verstärkt, wenn wieder alle durch eine zu enge Tür möchten. Auch wenn es schwerfällt, man sollte sich nicht von (übertriebenen) Stimmungen anstecken lassen, denn genau daraus ergeben sich die lukrativsten Möglichkeiten beim Anlegen!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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