FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Tagen der Ruhe ist der Handelsstreit zwischen den USA und China zur Wochenmitte weiter eskaliert. Das Weiße Haus hatte eine Liste mit chinesischen Exportwaren im Wert von 200 Milliarden Dollar vorgelegt, die mit Zöllen von 10 Prozent belegt werden könnten. Die Regierung in Peking reagierte umgehend und kündigte ihrerseits "Gegenmaßnahmen" an. "Damit nimmt die Unsicherheit weiter zu", sagte ein Händler. Der DAX verlor 1,5 Prozent auf 12.417.

Tagesverlierer im DAX waren Thyssenkrupp mit Abgaben von 4,3 Prozent. Der europäische Stahlsektor steht nach Einschätzung der UBS vor schwierigen Zeiten. Die weltweite Stahlproduktion steige derzeit nahezu doppelt so schnell wie die Nachfrage, die Stahlpreise in Europa seien so niedrig wie nirgendwo sonst auf der Welt. Salzgitter büßten 3,1 Prozent ein. Schwach zeigten sich auch Autowerte, die neben Stahl als einer der Hauptverlierer im Handelsstreit gelten.

Jenoptik-Kauf kommt gut an - Steinhoff will Vereinbarung mit Gläubigern

Positiv bewerteten Marktteilnehmer den Kauf von Prodomax Automation durch Jenoptik. "Der Erwerb ist nicht teuer", sagte ein Marktteilnehmer. Den Kaufpreis gab Jenoptik mit etwas weniger als dem Zweifachen des für 2018 erwarteten Umsatzes oder dem etwa Siebenfachen EBITDA an. Die Aktie von Jenoptik gehörte mit einem Plus von 0,2 Prozent zu den wenigen Gewinnern im TecDAX.

Gut kam auch das Gebot von Bechtle (plus 2,3 Prozent) für Inmac WStore an. Das Geschäft werde vor allem von Skaleneffekten getrieben, hieß es bei Baader Helvea. "Die Übernahme würde die Marktposition in Frankreich deutlich stärken", ergänzte das Haus. Außerdem machte sie Bechtle zur "Nummer eins" im europäischen IT-E-Commerce-Geschäft.

Trotz überzeugender Geschäftszahlen zum zweiten Quartal verloren Deutz 1,6 Prozent. Hier belastete ein Streik bei einem wichtigen Zulieferer. Gegen den Trend ging es für Rocket Internet um 1 Prozent nach oben. Gründer Oliver Samwer hatte weitere Rocket-Aktien erworben. Steinhoff haussierten mit Aufschlägen von 31,7 Prozent. Das angeschlagene Möbelunternehmen strebt mit seinen Gläubigern eine "Halte"-Vereinbarung hinsichtlich der Restruktierung seiner Schulden an.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 86,6 (Vortag: 83,9) Millionen Aktien im Wert von rund 3,34 (Vortag: 2,93) Milliarden Euro. Es gab zwei Kursgewinner und 28 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 11, 2018 11:55 ET (15:55 GMT)

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