Alt 10.07.18, 22:03
Standard Dow-Jones-Index nimmt Marke von 25.000 Punkten ins Visier
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Gewinnen zu Wochenbeginn hat die Wall Street am Dienstag mit einem leichten Plus geschlossen. Damit ließ die Aufwärtsdynamik deutlich nach. Nach vier Handelstagen mit Aufschlägen nimmt der Dow-Jones-Index wieder Kurs auf das Niveau von 25.000 Punkten, unter das er Mitte Juni gerutscht war. Der Fokus der Investoren ist vor allem auf die beginnende US-Berichtssaison gerichtet. Das Thema Handelskonflikte rückte dagegen etwas in den Hintergrund, kann aber jederzeit wieder aufflammen.

"Mit der Aussicht auf eine positiv verlaufende Berichtssaison scheinen Investoren die Gefahr weiterer Handelsspannungen vergessen zu haben", sagte Analyst Konstantinos Anthis von ADS Securities. "Es ist noch zu früh, um zu sehen, wohin es in der Berichtssaison geht, aber ich bin immer noch sehr optimistisch", so Analyst Tom Stringfellow von Frost Investment Advisors. Er rechnet mit einem Gewinnwachstum von rund 20 Prozent.

Vor der Startglocke hat Pepsico Geschäftszahlen veröffentlicht. Am Freitag wartet mit den Ergebnissen der US-Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo schon ein erster Höhepunkt der Berichtssaison auf die Investoren. Die Aktien der drei Institute gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab und verloren zwischen 0,3 und 0,6 Prozent. Der Banken-Sektor im S&P-500, der am Vortag noch um 2,7 Prozent zugelegt hatte, fiel um 0,6 Prozent.

Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 24.920 Punkte. Im Tageshoch war der Index bis auf 24.945 Punkte gestiegen. Der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent auf 2.794 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 3 Punkte auf 7.759 Punkte zu. Umgesetzt wurden 707 (Montag: 742) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.515 (1.897) Kursgewinnern 1.455 (1.089) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen die Sitzung 114 (115) Titel.

Pepsico legen nach Zahlen deutlich zu

Der US-Getränkehersteller Pepsico hat im zweiten Quartal zwar seinen Umsatz um 2,4 Prozent gesteigert. Ungünstige Steuereffekte ließen den Nettogewinn jedoch um 14 Prozent einbrechen. Auf bereinigter Basis übertraf der Konzern jedoch die Prognosen der Analysten. Zudem zeigte sich Pepsico optimistisch, die gesetzten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Die Titel legten um 4,8 Prozent zu.

Die Aktien von Alphabet rutschten im späten Handel leicht ins Minus, schlossen den Handel ab letztlich unverändert. Grund war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die Europäische Union eine weitere Geldbuße in Höhe von mehreren Milliarden Dollar gegen die Muttergesellschaft von Google vorbereitet hat. Hintergrund sei demnach der Missbrauch der beherrschenden Stellung von Android bei Smartphone-Betriebssystemen zum Schutz des Handy-Werbegeschäfts. Unter Verweis auf mehrere anonyme Quellen hieß es in dem Bericht, dass die Geldstrafe das Niveau von 2,8 Milliarden Dollar übertreffen könnte, welche die EU gegen Google im vergangenen Jahr verhängt hatte.

Laut Financial Times bereitet 21st Century Fox ein neues Gebot für den britischen Bezahlsender Sky vor. Dieses soll über dem Gebot von Comcast liegen. Ein neues Gebot käme allerdings nicht ganz unerwartet. Die Aktien von 21st Century Fox gewannen 0,4 Prozent, Comcast verloren dagegen 0,7 Prozent. Altaba erhöhten sich um 0,5 Prozent. Das ehemals unter dem Namen Yahoo firmierende Unternehmen verkauft einen Anteil am Internetportal Yahoo Japan für 2 Milliarden US-Dollar an die japanische Softbank.

Für die Tesla-Aktie ging es um 1,2 Prozent nach oben. Der US-Elektroautohersteller macht Ernst mit dem Bau eines Werks in Schanghai. Die Kapazität des Werks, das ausschließlich Tesla gehören wird, soll demnach bei einer halben Million Fahrzeuge im Jahr liegen. Damit vermeidet Tesla die von China als Reaktion auf die US-Zölle eingeführten Strafzölle auf Fahrzeugimporte aus den USA. Zuletzt hatte der US-Autobauer aus diesem Grund die Preise um 20 Prozent erhöht. China ist der zweitgrößte Absatzmarkt für Tesla.

Dollar zeigt weiterhin Stärke

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar weiterhin fest. Der ICE-Dollarindex stieg um 0,1 Prozent. Der Euro rutschte dagegen nach einem schwachem ZEW-Konjunkturindikator in Deutschland kurzzeitig unter die Marke von 1,17 Dollar, konnte sich danach aber wieder erholen. Die Konjunkturerwartungen haben sich im Juli kräftig und zudem deutlicher als befürchtet abgeschwächt. Die zunehmenden Drohungen aus Washington mit weiteren Strafzöllen auf europäische Produkte - insbesondere Autos - dürften nach Einschätzung der Commerzbank bei manchen der befragten Analysten auf die Stimmung gedrückt haben. Der Euro lag im späten US-Handel bei 1.1746 Dollar.

Der Goldpreis stand weiter im Bann des Dollar. Der steigende Kurs der US-Devise drückte die Feinunze zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 1.255 Dollar nach unten. "Wir sind derzeit nicht bereit, unsere abwärtsgerichtete Sicht auf den Goldpreis aufzugeben", so Analyst Stephen Todd von Todd Market Forecast. Das Edelmetall leide übergeordnet unter der Normalisierung der US-Geldpolitik mit steigenden Zinsen. Selbst als vermeintlich sicherer Hafen in unsicheren Zeiten sei Gold zuletzt nicht mehr gefragt gewesen.

Anders die Entwicklung am Rohölmarkt, wo die Preise erneut anzogen. US-Leichtöl der Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 74,11 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legte um 1,0 Prozent auf 78,86 Dollar zu. Streiks unter Ölarbeitern in Norwegen und Gabun heizten die Furcht vor Lieferengpässen weiter an. Dazu gesellten sich die bekannten Lieferschwierigkeiten in Libyen und Kanada.

Am Rentenmarkt tat sich dagegen wenig. Die Rendite zehnjähriger US-Titel legte um 0,6 Basispunkte auf 2,87 Prozent zu. Die Auktion dreijähriger US-Anleihen hatte kaum Einfluss auf das Geschehen, hieß es. Im Laufe der Woche werden noch Papiere mit Laufzeiten von zehn und 30 Jahren begeben.

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July 10, 2018 16:27 ET (20:27 GMT)

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