Alt 05.07.18, 15:48
Standard Börsen kommen vom Tageshoch zurück - Autos im Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren am Donnerstagnachmittag deutlich im Plus. Einmal mehr steht die Automobilbranche im Fokus, der Sektor-Index legt um deutliche 3,1 Prozent zu. Positiv wird an der Börse ein Treffen von US-Botschafter Richard Grenell mit führenden deutschen Automanagern gesehen. Grenell soll einem Handelsblatt-Bericht zufolge eine Null-Zoll-Lösung vorgeschlagen haben, bei der beide Seiten auf Importzölle auf Autos komplett verzichten. "Damit würde sich der Worst Case der angedrohten US-Strafzölle von 20 Prozent auf einen Schlag zu einem Best Case drehen", sagt ein Analyst.

Leicht belastend für den Aktienmarkt wirkt sich der Euro aus, der gegenüber dem Dollar auf knapp 1,17 zugelegt hat. Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 12.424 Punkte nach einem Tageshoch bei 12.517. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.437 Punkte nach oben.

Automobilsektor der Gewinner des Tages

Im Fokus steht der Automobilsektor. In der Hoffnung, dass ein Zollstreit mit den USA abgewendet werden könnte, greifen die Anleger zu. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint sich mit der Idee anfreunden zu können, die Autozölle zu senken. Dazu wäre sie bereit, sagte die CDU-Vorsitzende am Donnerstag in Berlin. Für sie könnte das "durchaus eine Option sein, die ich mir vorstellen kann". Merkel verwies darauf, dass eine Senkung nur in Abstimmung mit der gesamten EU geschehen könne. Auch sei es nach WTO-Regeln nicht möglich, nur die Zölle im US-Geschäft zu senken. Wenn, dann müsse die Zollsenkung für alle Handelspartner weltweit gelten.

Bullish für den Sektor bleiben die Analysten von Jefferies, die die Einstufung für Daimler und Fiat Chrysler nach oben genommen haben und BMW, Peugeot und VW weiter zum Kauf empfehlen. Die Aktien von Fiat Chrysler stellen mit einem Plus von 5,6 Prozent den Gewinner im Sektor. Aber auch die Zulieferer sind gefragt, so erholen sich Osram um knapp 7 Prozent.

Nach oben geht es auch für Linde mit Aufschlägen von 4 Prozent. Stützend wirkt die Mitteilung über den Verkauf des Europa-Geschäfts von Praxair. Dies sei so erwartet worden, um die kartellrechtliche Genehmigung für die Fusion zwischen Linde und Praxair zu erhalten. Auch der Preis von rund 5 Milliarden Euro liege im erwarteten Rahmen, heißt es im Handel.

Um 8,4 Prozent nach oben schießen die Aktien des französischen Kantinenbetreibers Sodexo. Die Neun-Monats-Umsatzdaten sind deutlich besser als zuletzt befürchtet ausgefallen. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis stieg um 1,6 Prozent. Neben der übertroffenen Konsenserwartung hat auch das Geschäft in Nordamerika positiv überrascht, unterstreichen die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung. Zu den positiven Daten kommt, dass Großaktionär Bellon seine Beteiligung an dem Unternehmen aufgestockt hat.

Euro profitiert von besseren deutschen Auftragseingängen

Am Devisenmarkt zieht der Euro auf knapp 1,1700 Dollar an, auch gestützt von den besseren deutschen Auftragseingängen. Deren unerwartet gute Entwicklung lag vor allem an einer starken Nachfrage aus dem Inland und dem Euroraum. Volkswirte beurteilen die Wachstumsaussichten deshalb wieder etwas zuversichtlicher als zuletzt.

Keine Auswirkungen auf das Devisenpaar erwartet die Commerzbank dagegen von der Veröffentlichung des Fed-Protokolls am Abend. Es werde kaum etwas anderes als das altbekannte Mantra "weitere graduelle Zinserhöhungen" bringen, heißt es.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 05, 2018 10:13 ET (14:13 GMT)

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