Alt 05.07.18, 09:33
Standard Börsen erholen sich - Autos und Linde gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag überraschend fest in den Handel gestartet. Stützend wirken Berichte über einen Null-Zoll-Vorschlag von US-Botschafter Grenell bei Auto-Importen. Daneben stützen bessere deutsche Auftragseingänge. Diese sind im Mai um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen - die Prognose lag bei einem Plus von 1,1 Prozent. "Damit ist die befürchtete Beschleunigung nach unten ausgeblieben", sagt ein Händler. Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 12.449 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.437 Punkte nach oben.

Die Grenell-Vorschläge sind ein Lichtblick im schwelenden Handelskonflikt. Am Freitag beginnen US-Strafzölle auf chinesische Einfuhren von 34 Milliarden Dollar. China unterstrich am Vorabend erneut, auf die US-Maßnahmen "augenblicklich" mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Das chinesische Handelsministerium hob hervor, dass davon für und 20 Milliarden Dollar Produkte betroffen seien, die von anderen ausländischen Firmen in China hergestellt werden. Auch US-Unternehmen seien darunter. "Die USA feuern Schüsse auf die Welt ab, eingeschlossen sich selbst", sagte Gao Feng vom Handelsministerium. Die nahende Eskalation sorgte am Morgen für ein erneut nervöses Geschäft an Asiens Börsen.

Euro profitiert von besseren deutschen Auftragseingängen

Am Devisenmarkt zieht der Euro an auf knapp 1,1700 Dollar, auch gestützt von den besseren deutschen Auftragseingängen. Keine Auswirkungen auf das Devisenpaar erwartet die Commerzbank dagegen durch die Veröffentlichung des Fed-Protokolls am Abend. Es werde kaum etwas Anderes als das altbekannte Mantra "weitere graduelle Zinserhöhungen" bringen, heißt es. Zuvor werden im Verlauf des Nachmittags der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Service-Index in den USA veröffentlicht.

Der Autosektor führt in Europa mit Aufschlägen von 3,3 Prozent mit weitem Abstand die Gewinnerliste an. Auslöser sind Berichte über das Treffen von US-Botschafter Grenell und führenden deutschen Automanagern. Grenell soll eine Null-Zoll-Lösung vorgeschlagen haben, bei der beide Seiten auf Importzölle für Autos verzichten sollen. "Damit würde sich der Worst Case der angedrohten US-Strafzölle von 20 Prozent auf einen Schlag zu einem Best Case drehen", sagt ein Analyst. Daimler gewinnen 3,5 Prozent, BMW 3,6 Prozent und VW 3,4 Prozent. Auch Zulieferaktien sind gefragt: Continental steigen um 2,8 Prozent, Leoni um 4,7 Prozent oder Hella um 2,9 Prozent.

Nach oben geht es auch für Linde mit Aufschlägen von 3,5 Prozent. Stützend wirkt die Mitteilung über den Verkauf des Europa-Geschäfts von Praxair. Dies sei so erwartet worden um die kartellrechtliche Genehmigung für die Fusion zwischen Linde und Praxair zu erhalten. Auch der Preis von rund 5 Milliarden Euro liege im erwarteten Rahmen, heißt es im Handel.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 05, 2018 03:51 ET (07:51 GMT)

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