Alt 04.07.18, 12:07
Standard Börsen wenig bewegt - es fehlen die Impulse
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen am Mittwochmittag kaum von der Stelle. Die Wall Street bleibt wegen des Unabhängigkeitstages in den USA geschlossen, womit ein wichtiger Impulsgeber ausfällt. Daneben drückt der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt weiterhin auf die Stimmung. Insbesondere aus China ist zu hören, dass Marktteilnehmer bereits verstärkt Angst vor einer schwachen Wirtschaft haben. Sichtbar wird dies für die Aktienstrategen der Helaba einerseits über den weiter zur Schwäche neigenden Yuan, andererseits baut der Schanghai-Composite seine Verluststrecke weiter aus.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.342 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.415 nach oben. Der Technologiesektor gibt stärker um 0,9 Prozent nach. Die Branche droht zusammen mit Autos zu einem der prominentesten Opfer des Handelsstreits zu werden. Ein chinesisches Gericht hat dem US-Unternehmen Micron Technology bis auf weiteres den Verkauf von Halbleitern und -produkten in China untersagt und damit zugunsten eines Unternehmens aus Taiwan entschieden. An der Börse wird dies als ein politisches Signal gewertet. STMicro geben um 2,7 Prozent nach, Infineon handeln 1,7 Prozent im Minus.

PSA will Teile des Opel-Forschungszentrums verkaufen

Eine geringe Arbeitslosigkeit, Steuersenkungen und die gute Konjunktur treiben US-Verbraucher weiter in die Autohäuser. Unkenrufe, dass die steigenden Zinsen den Autoabsatz dämpfen könnten, haben sich auch im Juni nicht bewahrheitet. Die meisten Hersteller berichteten über steigende Absatzzahlen, wobei sich bei den deutschen Autobauern ein gemischtes Bild zeigte. Während VW trotz des Diesel-Skandals einen Anstieg der Verkaufszahlen um 5,7 Prozent verbuchen konnte, stagnierte der BMW-Absatz nahezu. Der US-Absatz der Marke Mercedes sank im vergangenen Monat um deutliche 9,7 Prozent. Die Autowerte im DAX notieren mit leichten Aufschlägen.

Anders sieht es bei den Zulieferern aus. Nach Berichten der "Le Monde" aus Paris erwägt der neue Eigentümer PSA, Teile des Forschungszentrums in Rüsselsheim verkaufen zu wollen. "Das dürfte der Beginn der Zerschlagung sein", so ein Händler. Dies gelte auch für Hoffnungen, dass Opel zu einem Technologie-Träger für den Wandel zur E-Mobilität werde. Angesichts der übergeordneten Konjunktursorgen und möglichen Strafzöllen gehen Händler davon aus, dass sich in Zukunft die Verteilungskämpfe zwischen Autoherstellern und -zulieferern wieder verschärfen werden. Continental verlieren 0,8 Prozent, Leoni 2,2 Prozent, Hella 0,9 Prozent oder Bertrandt 0,9 Prozent.

Sainsbury-Umsätze nicht so schlecht wie befürchtet

Nicht so schlecht wie befürchtet sind die Umsätze der britischen Supermarkette Sainsbury ausgefallen. Im ersten Quartal ging es auf vergleichbarer Basis um 0,2 Prozent nach oben. Damit scheine das negative Momentum bei den Marktanteilsverlusten an Konkurrenten weiter aufgehalten zu werden. Die Sainsbury-Aktien steigen um 1,6 Prozent. Die Titel des Rivalen Tesco geben dagegen um 0,3 Prozent nach.

Deutz fallen um 3,5 Prozent. Noch am Morgen hatten die Aktien kurzzeitig um über 2 Prozent im Plus gelegen. Händler hatten jedoch schon vorbörslich gewarnt, dass der Ausstieg aus dem Joint Venture in China zwar eine Verlustquelle beseitige, jedoch auch als Scheitern interpretiert werden könne.

Die Analysten der UBS kommen zu dem Schluss, dass die Thyssenkrupp-Aktie derzeit - auch auf grundsätzlicher Basis - unterbewertet ist. Mit der Kaufempfehlung der Analysten und einem Kursziel von 30 Euro geht es für die Aktie um 1 Prozent auf 21,05 Euro nach oben. Die Analysten der Credit Suisse haben Fresenius Medical Care (FMC) auf "Neutral" gesenkt. Für die Aktie geht es um 2,6 Prozent nach unten. Für die Aktie von CTS Eventim geht es nach gleich zwei Herunterstufungen um 6,6 Prozent abwärts.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 04, 2018 06:31 ET (10:31 GMT)

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