Alt 04.07.18, 09:33
Standard Ruhiger Start mit leichten Abgaben
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa sind etwas leichter in den Handel zur Wochenmitte gestartet. An der Börse wird auf den Beginn der US-Berichtssaison in der kommenden Woche gewartet. Diese dürfte zeigen, ob die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump bereits in den Bilanzen der Unternehmen zu erkennen ist. Impulse aus den USA werden am Nachmittag fehlen, da dort wegen des "Independence Day" der Handel ruht.

Der DAX verliert aktuell 0,3 Prozent auf 12.319 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.405 Punkten minimal im Minus. Die Nachrichtenlage ist vergleichsweise dünn, dafür waren die Analysten über Nacht sehr aktiv. Diverse Umstufungen bewegen Einzelwerte.

Globaler Handelsstreit schwelt im Hintergrund

Der Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt belastet weiterhin übergeordnet. Insbesondere aus China ist zu hören, dass Marktteilnehmer bereits verstärkt Angst vor einer schwachen Wirtschaft haben. Sichtbar wird dies für die Aktienstrategen der Helaba einerseits über den weiter zur Schwäche neigenden Yuan, andererseits baut der Schanghai-Composite seine Verluststrecke weiter aus. Er schloss am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,0 Prozent und liegt mittlerweile auf dem tiefsten Stand seit 28 Monaten.

An der Wall Street stellte der Chip-Sektor am Vortag mit 1,9 Prozent Minus den Hauptverlierer. Einen Grund dürfte auch hier die anhaltende Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China geliefert haben. Ein chinesisches Gericht hat dem US-Unternehmen Micron Technology bis auf weiteres den Verkauf von Halbleitern und -produkten in China untersagt und damit zugunsten eines Unternehmens aus Taiwan entschieden. An der Börse wird dies als ein politisches Signal gewertet. Der europäische Techsektor stellt im frühen Handel mit einem Abschlag von 0,8 Prozent den größten Verlierer, STMicro geben um 2,3 Prozent nach, Infineon handeln 1,7 Prozent im Minus.

US-Automarkt bleibt robust - Mercedes verkauft weniger

Eine geringe Arbeitslosigkeit, Steuersenkungen und die gute Konjunktur treiben US-Verbraucher weiter in die Autohäuser. Unkenrufe, dass die steigenden Zinsen den Autoabsatz dämpfen könnten, haben sich auch im Juni nicht bewahrheitet. Die meisten Hersteller berichteten über steigende Absatzzahlen, wobei sich bei den deutschen Autobauern ein gemischtes Bild zeigte. Während VW trotz des Diesel-Skandals einen Anstieg der Verkaufszahlen um 5,7 Prozent verbuchen konnte, stagnierte der BMW-Absatz nahezu. Der US-Absatz der Marke Mercedes sank im vergangenen Monat um deutliche 9,7 Prozent. Der Sektor der Automobilwerte handelt knapp im Minus.

Glencore geben nach dem Kursrutsch vom Vortag erneut nach und fallen um weitere 1,0 Prozent. Händler verweisen auf die nun eintreffenden Analystenkommentare zu der US-Vorladung. Sie seien allesamt skeptisch und würden das Problem nicht kleinreden. So heißt es bei Liberum, bei der Meldung habe es sich um eine "Nachrichten-Handgranate in einem ohnehin volatilen Sektor" gehandelt. Die Unsicherheit über den Ausgang der Untersuchungen rechtfertige niedrigere Multiples für die Aktie. Bei RBC Capital Markets heißt es dazu, weil gleich mehrere Länder betroffen seien, sei mit besonders intensiven Ermittlungen zu rechnen.

Analysten geben bei Einzelwerten die Richtung vor

Die Analysten der UBS kommen zu dem Schluss, dass die Thyssenkrupp-Aktie derzeit - auch auf grundsätzlicher Basis - unterbewertet ist. Mit der Kaufempfehlung der Analysten und einem Kursziel von 30 Euro geht es für die Aktie um 1,3 Prozent auf 21,13 Euro nach oben. Die Analysten der Credit Suisse haben Fresenius Medical Care (FMC) auf "Neutral" gesenkt. Für die Aktie geht es um 1,9 Prozent nach unten. Für die Aktie von CTS Eventim geht es nach gleich zwei Herunterstufungen um 5,4 Prozent abwärts.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 04, 2018 03:57 ET (07:57 GMT)

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