Alt 03.07.18, 15:43
Standard Börsen halten an Gewinnen fest
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten am Dienstagnachmittag an den Gewinnen fest. Positiv wird gesehen, dass sich die Unionsparteien in Berlin auf einen Kompromiss im Migrationsstreit geeinigt haben. Von dieser Seite gibt es zunächst Entwarnung, mehr allerdings nicht. Der heftige Streit zwischen den Schwesterparteien könnte dazu führen, dass die rechtspopulistische AfD bei den anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen über 15 Prozent der Stimmen erreicht, so Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. Ein solches Ergebnis könnte neue Konflikte innerhalb CDU und CSU auslösen und wieder Personalfragen aufwerfen.

Der DAX steigt um 1,2 Prozent auf 12.380 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,2 Prozent auf 3.413 Punkte nach oben. Die Stimmung kann auch aus anderen Gründen schnell wieder drehen. Denn der Handelsstreit hängt weiter wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten. Derweil sind die Erzeugerpreise in der Eurozone im Mai mit 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat über der Schätzung von 0,7 Prozent geblieben. Auf die Erwartungen an die zukünftige Geldpolitik der EZB dürften die Daten keinen Einfluss haben. Mit einem ersten Zinsschritt wird erst für das zweite Halbjahr 2019 gerechnet.

Aktienrückkauf der Allianz positiv

Leicht positiv für die Allianz werten Händler das am Vorabend angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Der Versicherer will eigene Aktien für bis zu 1 Milliarde Euro erwerben und einziehen. Damit werden wie üblich die Finanzkennzahlen verbessert und die Aktienrenditen steigen. "Allianz erfüllt damit aber nur die Hoffnungen des Marktes", sagt ein eher skeptischer Händler. Die Aktie des Versicherers stellt mit einem Plus von 3,1 Prozent aktuell den größten DAX-Gewinner.

Nach positivem Auftakt drehen Commerzbank ins Minus und liegen am Nachmittag 0,3 Prozent hinten. Die Bank hat den Geschäftsbereich Equity Markets und Commodities (EMC) an die französische Societe Generale (plus 0,5 Prozent) verkauft. Jedoch wird dies langfristig nicht unbedingt nur positiv gesehen. "Für die SocGen ist die Nachricht eigentlich positiver als für die Commerzbank", sagt ein Händler. Denn die Commerzbank verkaufe bereits ihr Tafelsilber.

Für Merck geht es 0,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat ein Strategie-Update zum Geschäftsbereich Performance Materials vorgestellt. Der angeschlagene Bereich soll wieder auf Wachstum getrimmt werden, das vor allem vom Segment Semiconductor Solutions getragen werden soll. Merck strebt ab 2019 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent an und dauerhaft eine EBITDA-Marge von rund 30 Prozent an. Bryan Garnier moniert indes, dass das Margenziel mehr als 300 Basispunkte unter dem Konsens liege.

Kursrutsch bei Glencore

Für einen Kurseinbruch von 4,4 Prozent bei Glencore sorgt die Angst vor einer Strafzahlung in den USA. Wie Glencore mitteilte, hat das US-Justizministerium Unterlagen der Tochter Glencore Ltd. seit 2007 angefordert mit Blick auf die Einhaltung des U.S. Foreign Corrupt Practices Act in Nigeria, Kongo und Venezuela.

Die Grenke-Aktie legt nach der erhöhten Prognose um 3,2 Prozent zu. Das Unternehmen geht für 2018 nun von einem Wachstum im Neugeschäft Leasing von 18 bis 22 Prozent aus nach zuvor 16 bis 20 Prozent. Die Gewinnerwartung wurde bestätigt. Steinhoff haussieren um 33 Prozent auf 0,11 Euro. "Das haben nur Presseberichte losgetreten", sagt ein Händler mit Verweis auf Manager-Magazin und Handelsblatt. Nach Auswertung des Halbjahresberichts sei man trotz der befürchteten Abschreibungen auf einen Buchwert von 58 Cent je Aktie gekommen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 03, 2018 10:00 ET (14:00 GMT)

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