Alt 02.07.18, 17:29
Standard Gute Konjunkturdaten mildern Angst vor Handelskrieg
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NEW YORK (Dow Jones)--Sorgen wegen der Handelskonflikte dämpfen auch am Montag die Stimmung an den US-Aktienmärkten. Gute Konjunkturdaten mildern jedoch den Verkaufsdruck und lassen die Indizes ihre Verluste bis zum Mittag (Ortszeit New York) verringern. Der Dow-Jones-Index liegt noch 0,5 Prozent im Minus bei 24.139 Punkten. Der S&P-500 gibt 0,4 Prozent ab und der Nasdaq-Composite fällt um 0,3 Prozent.

Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe fiel besser aus als erwartet. Im Juni stieg der Index auf 60,2 Punkte, während Volkswirte einen Rückgang auf 58 Punkte erwartet hatten, nachdem der Index im Mai 58,7 Punkte erreicht hatte. Der Anstieg der Bauausgaben blieb im Mai allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Das Thema Strafzölle wird nach Meinung von Börsianern nicht so rasch verschwinden. Am Wochenende hat US-Präsident Donald Trump nochmals betont, dass er Strafzölle auf Autoimporte als Waffe im Konflikt mit den Handelspartnern sieht. Derweil hat die EU weitere Gegenmaßnahmen im Volumen von rund 300 Milliarden Dollar in der Planung. Damit scheinen die Kontrahenten geradewegs in den von den Märkten gefürchteten Handelskrieg zu schlittern.

Euro gibt nach

Nach der jüngsten Schwäche nimmt der Dollar nun wieder etwas Fahrt auf. Der Euro verbilligt sich auf 1,1608 Dollar nach einem Freitagshoch bei rund 1,1690. Neben dem Handelskonflikt lastet auf dem Euro auch die Regierungskrise in Deutschland. Solange sich CDU und CSU nicht geeinigt haben, bleibe die Zukunft der Regierung im Ungewissen, urteilt die Commerzbank.

Der Goldpreis setzt seine Schwächephase fort. Der Preis für die Feinunze sinkt um 0,7 Prozent auf 1.244 Dollar. Teilnehmer sagen, dass Gold aktuell nicht von seinem Status als sicherer Hafen profitiere. Daneben lastet der festere Dollar auf dem Preis.

Nachdem sich die Aktienkurse von ihren Tagestiefs gelöst haben, schwindet das Interesse an Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steht kaum verändert bei 2,86 Prozent.

Der Ölpreis gibt etwas nach, weil am Markt Sorgen über ein zunehmendes Angebot kursieren. Am Wochenende hatte US-Präsident Trump behauptet, Saudi-Arabien wolle die Produktion ausweiten, um den Ausfall Venezuelas und Irans auszugleichen. Zwar wurde dies später vom Weißen Haus zurückgenommen, die Anleger bleiben aber zittrig. Dies zumal der Preis bereits stark gestiegen ist und auch in der vergangenen Woche seine Rally fortgesetzt hatte. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fällt um 0,6 Prozent auf 73,67 Dollar, Brent fällt um 2 Prozent auf 77,68 Dollar.

Autowerte mit Handelskonflikt leichter

Bei den Einzelwerten stehen Autowerte wie Ford oder General Motors (GM) wegen des Handelskonflikts im Blick. General Motors hat am Wochenende gewarnt, dass die geplanten Zölle auf US-Autoimporte auch GM selbst treffen würden und die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnten. Die Aktien von General Motors fallen um 0,2 Prozent, die von Ford um 0,4 Prozent. Damit zeigen sie sich deutlich erholt von ihren Tagestiefs.

Nach oben laufen dagegen die Titel des Elektroauto-Herstellers Tesla, die sich um 1,4 Prozent verteuern. Der chronisch defizitäre und seinen Produktionszielen hinterherhinkende Autobauer hat es nun erstmals geschafft, in der vergangenen Woche 5.000 Limousinen des Models 3 zu fertigen. Damit erreichte Tesla ein lange angestrebtes Ziel auf dem Weg zum Hersteller von bezahlbaren Elektroautos. Dass die Analysten von CFRA die Tesla-Aktie auf Sell von Hold abgestuft haben, dämpft das Interesse an der Aktie etwas, die zeitweise über 4 Prozent im Plus lag.

Mit der Aktie der Drogeriekette Walgreens Boots Alliance geht es um 1,3 Prozent aufwärts, trotz eines negativen Analystenkommentars. Mizuho Securities hat den Wert auf Neutral von Buy abgestuft, bemängelt fehlende Kurstreiber und vermisst eine klare Strategie. Die Stimmung bei den Anlegern gegenüber der Aktie sei negativ. Diese hatte allerdings in der vergangenen Woche schon kräftig nachgegeben.

Der Kurs von Adamis Pharmaceuticals springt um 36 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat mit der Novartis-Tochter Sandoz eine Vertriebsvereinbarung für den Epipen Symjepi getroffen. Adamis erhält eine Vorauszahlung sowie weitere, erfolgsabhängige Zahlungen, zu deren Höhe aber keine Angaben gemacht wurden. Symjepi wurde zwar schon im Juli vergangenen Jahres zugelassen, doch verzögerte sich die Markteinführung, weil Adamis zunächst keinen Partner fand, der das Produkt vermarktet. Für den Wettbewerber Mylan, der schon länger einen Epipen anbietet, bedeutete diese Verzögerung eine "Gnadenfrist", die nun vorüber ist. Die Mylan-Aktie legt gleichwohl um 0,4 Prozent zu.

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July 02, 2018 11:53 ET (15:53 GMT)

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