Alt 29.06.18, 09:37
Standard Kräftige Aufschläge zum Quartalsende
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach den zuletzt deutlichen Abgaben haben die Aktienmärkte in Ostasien zum Wochenschluss überwiegend zugelegt. Nach den jüngsten Verlusten sei es zum Quartalsende zu einer kräftigen Erholung gekommen, sagte ein Marktbeobachter. Es habe sich allerdings um eine rein technische Erholung gehandelt, denn nach wie vor schwebe der Handelsstreit zwischen den USA und China über den Märkten, hieß es einschränkend. Der Nikkei-225 konnte sich von zwischenzeitlichen Abgaben erholen und schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 22.305 Punkten, auch begünstigt durch eine leichte Abschwächung des Yen. Auf Wochensicht steht damit zwar ein Minus von 0,9 Prozent zu Buche, auf Monatssicht ging es allerdings um 0,5 Prozent nach oben.

Kaum Einfluss auf den Nikkei-225 hatten die veröffentlichten japanischen Konjunkturdaten. So war die Industrieproduktion im Mai lediglich um 0,2 Prozent gefallen, während Analysten mit einem deutlicheren Rückgang um 1,1 Prozent gerechnet hatten. Zudem lag die Arbeitslosenquote im Mai mit 2,2 Prozent auf dem tiefsten Stand seit den 1990er Jahren. Ökonomen hatten hier einen Wert von 2,5 Prozent erwartet. Die Kernverbraucherpreise der Region Tokio erhöhten sich im Juni gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent. Die Prognose hatte auf eine Zunahme um 0,6 Prozent gelautet. Die Zunahme liegt damit aber weiter deutlich unter dem Ziel der Bank of Japan von 2 Prozent.

Für den Schanghai-Composite ging es nach zuletzt vier Handelstagen in Folge mit Abgaben um 2,2 Prozent auf 2.321 Punkte aufwärts. Der Hang-Seng-Index rückte im späten Handel um 1,5 Prozent vor und der Kospi in Seoul verzeichnete einen Aufschlag von 0,3 Prozent. Er war am Vortag noch auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten abgerutscht. Hier legten die Aktien des Chip-Herstellers Hynix um 2,6 Prozent zu. Die Papiere des Index-Schwergewichts Samsung Electronics erholten sich von ihren Tagestiefs und verloren schließlich nur noch 0,3 Prozent. Das zweite Quartal beendete der Kospi mit einem Abschlag von 4,9 Prozent - das stärkste Minus seit drei Jahren.

In Sydney ging es für den S&P/ASX-200 dagegen um 0,3 Prozent nach unten. Nach einem starken Monat Juni mit einem Aufschlag von 3 Prozent lag der Index nun auf Niveaus, die er zuletzt im Jahr 2008 erreicht hatte. Er verbuchte zudem mit einem Plus von 7,6 Prozent das beste Quartal seit drei Jahren. In Hongkong findet am Montag aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.

Euro schießt mit Einigung in Brüssel nach oben

Für den Euro ging es im asiatischen Handel kräftig aufwärts, nachdem sich die EU-Länder in der Frage der Migrationspolitik geeinigt haben. Die Staats- und Regierungschefs verständigten sich auf Aufnahmelager für Flüchtlinge. Für Asylberechtigte werde dann "das Solidaritätsprinzip" unter den Mitgliedsstaaten der EU gelten, hieß es weiter. Die Gemeinschaftswährung schnellte auf 1,1636 Dollar nach oben. Vor Bekanntgabe der Beschlüsse hatte der Euro noch bei 1,1570 Dollar gelegen. Mit der Einigung in Brüssel ging es auch für den "sicheren Hafen" Yen leicht nach unten. Der Dollar kletterte auf 110,60 Dollar nach 110,37 Yen im Tagestief.

Die Abwertung der chinesischen Währung setzte sich auch zum Wochenausklang fort. Die People's Bank of China (PBoC) hat den Referenzkurs für den Yuan auf 6,6166 je Dollar gesetzt, erneut ein Sechsmonatstief. Experten sahen die Abwertung als Warnzeichen dafür, dass Peking mit beschleunigten Gegenmaßnahmen auf die Zölle reagiert, die US-Präsident Trump am 6. Juli zu verhängen droht. Es gilt als unwahrscheinlich, dass China diese Maßnahmen hinnehmen wird. Mit der Abwertung der eigenen Währung unterläuft China die Auswirkungen möglicher US-Importzölle.

Die Ölpreise zeigten sich nach den Vortagesgewinnen mit leichten Abgaben. WTI war am Donnerstag auf den höchsten Stand seit November 2014 geklettert. Weiterhin stützte der deutliche Rückgang der Öllagerbestände in den USA. Dazu wirkten auch die Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump in Bezug auf die Öl-Importe aus dem Iran nach. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,3 Prozent auf 73,20 Dollar. Brent wurde unverändert bei 77,87 Dollar gehandelt.

Der Goldpreis legte nach zuletzt vier Tagen mit Abgaben leicht zu. Die Feinunze verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1.251 Dollar.

Xiaomi setzt Ausgabepreis am unteren Ende der Spanne fest

Der Smartphone-Hersteller Xiaomi dürfte bei seinem geplanten Börsengang deutlich weniger erlösen, als ursprünglich geplant. Die Aktien würden zu je 17 Hongkong-Dollar und damit am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben, so mit dem Vorgang vertraute Personen. Angestrebt hatte Xiaomi bis zu 22 Hongkong-Dollar. Der erste Handelstag der Aktien soll nun der 9. Juli sein. Vor Beginn des IPO-Prozesses hatte Yiaomi eine Bewertung von mehr als 100 Milliarden US-Dollar angestrebt, nun werden es wohl 48 Milliarden Dollar werden. Beim IPO wurden den Investoren 2,18 Milliarden Aktien angeboten, die zum Ausgabekurs nun 4,7 Milliarden US-Dollar wert sind.

Das IPO stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Während Xiaomi sich als Internetunternehmen darzustellen versuchte, misstrauten viele Investoren dieser Geschichte und betrachteten das Unternehmen eher als reinen Geräteproduzenten. Hardware-Firmen werden an der Börse generell weniger hoch bewertet als Internetunternehmen.

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June 29, 2018 04:01 ET (08:01 GMT)

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