Alt 27.06.18, 10:05
Standard Erneute Abgaben - Ölwerte legen deutlich zu
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Abgaben haben sich die Aktienmärkte in Asien zur Wochenmitte gezeigt. Einige Börsen gaben ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und rutschten im späten Handel ins Minus. Die Unsicherheit in Bezug auf die schwelenden Handelskonflikte blieb weiter im Fokus der Investoren. Der Ton zwischen den USA und China hatte sich zuletzt wieder verschärft.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt angekündigt, den Verkauf bestimmter US-Technologiefirmen zu untersagen, wenn sich der Käufer zu mehr als einem Viertel in der Hand chinesischer Investoren befindet. Zudem sollen zusätzliche Exporte im Technologie-Sektor nach Peking blockiert werden. Die Maßnahmen sollen bereits bis zum Ende der Woche umgesetzt werden. Laut Wall Street Journal hat daraufhin der chinesische Ministerpräsident Xi Jinping erklärt, sein Land werde bei weiteren US-Sanktionen "zurückschlagen".

Für den Schanghai-Composite ging es um weitere 1,1 Prozent auf 2.813 Punkte nach unten. Auch Hongkong verzeichnete nach anfänglichen Gewinnen erneute Abgaben. Der Hang-Seng-Index verlor im späten Handel 1,3 Prozent. In Tokio ging es für den Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 22.272 Punkte nach unten, trotz eines schwächeren Yen. Der Kospi in Seoul gab um 0,4 Prozent nach. In Taiwan verlor der Taiex 0,2 Prozent und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Dagegen schloss der S&P/ASX-200 in Sydney wenig verändert.

Ölpreise bauen Gewinne aus - Sektor legt deutlich zu

Eine Ausnahme im erneute negativen Marktumfeld bildeten die Öl-Werte, für die es kräftig nach oben ging. Die Ölpreise waren am Vortag kräftig angesprungen, nachdem die USA ihre harte Linie bei den iranischen Ölexporten wiederholt hatten. Die USA erwartet, dass alle Länder bis zum 4. November ihre Ölimporte aus dem Iran auf null senken - sonst drohten Sanktionen. Damit verfolgt die USA das Ziel, den Iran politisch und wirtschaftlich vollständig zu isolieren. Importeure iranischen Öls waren bislang davon ausgegangen, dass die USA einen erheblichen längeren Zeitraum zur Reduktion der Importe einräumen würden.

Im asiatischen Handel bauten die Ölpreise ihre Aufschläge noch leicht aus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um weitere 0,4 Prozent auf 70,78 Dollar, für Brent ging es um 0,4 Prozent auf 76,62 Dollar aufwärts. Am Dienstag hatte vor allem der WTI-Preis deutlich angezogen und um 3,6 Prozent zugelegt. "Die Opec-Vereinbarung zur Erhöhung der Fördermenge lässt noch immer Produktionsbeschränkungen bestehen und schränkt die Fähigkeit des Marktes ein, Lagerbestände wieder aufzubauen und gleichzeitig die Produktionskapazitäten zu verringern", hieß es von der BNP Paribas.

Die Papiere von Oil Search kletterten in Sydney um 2,2 Prozent, Woodside Petroleum legten um 1,4 Prozent zu. In Tokio erhöhte sich der Ölsektor um 7,7 Prozent. Inpex verbesserten sich um 1,5 Prozent. In Hongkong kletterten Petrochina um 0,4 Prozent.

Dagegen fielen die Aktien von Fluggesellschaften und Reedereien teils deutlicher zurück, da hier mit steigenden Spritkosten gerechnet wird. Die Titel von ANA Holdings verzeichneten ein Minus von 1,6 Prozent, Japan Airlines fielen um 1,2 Prozent und die Aktien der Reederei Mitsui O.S.K. ermäßigten sich um 1,5 Prozent.

Im japanischen Öl-Sektor geht derweil die Konsolidierung weiter. Die Gründerfamilie von Idemitsu hat unter Bedingungen einer Fusion mit Showa Shell Sekiyu zugestimmt. Die Familie hält einen Anteil von 28 Prozent an Idemitsu. Die Boards der beiden Unternehmen wollen Mitte Juli endgültig über eine Fusion entscheiden, die mittels eines Aktientauschs erfolgen soll. Die Aktien von Idemitsu stiegen um 14 Prozent, Showa Shell Sekiyu gewannen 8,5 Prozent.

Dollar neigt weiter zur Stärke

Der Dollar konnte seine Vortagesgewinne gegenüber Euro und Yen behaupten. Die Gemeinschaftswährung lag bei 1,1661 Dollar und damit auf dem Niveau des späten US-Handels. Der Dollar kletterte zudem auf 109,80 Yen, nach 109,70 Yen zur gleichen Zeit am Vortag. Im Tageshoch hatte der Greenback schon bei 110,20 Yen gelegen. "Die Entwicklung am Devisenmarkt hängt vor allem von den Aussagen und Entscheidungen der Trump-Administration ab", sagte ein Marktteilnehmer.

Der Goldpreis fiel erneut auf ein Sechsmonatstief und setzt damit die Abwärtstendenz vom Vortag fort. Teilnehmer verweisen auf den wieder erstarkten Dollar. Charttechnisch sehen Analysten für den Goldpreis zudem noch weiteres Abwärtspotenzial. Der Preis für die Feinunze gab um 0,1 Prozent auf 1.258 Dollar nach.

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June 27, 2018 03:53 ET (07:53 GMT)

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