Alt 22.06.18, 09:26
Standard Uneinheitlich - Tokio gibt Vortagesgewinne wieder ab
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Vor dem Hintergrund des weiter schwelenden Handelskonflikts vor allem zwischen den USA und China haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zum Wochenausklang ohne einheitliche Richtung gezeigt. Nachdem das Thema zuletzt etwas in den Hintergrund gerückt war, kochte es nun wieder hoch - auch weil in der Nacht Strafzölle der EU auf Importe aus den USA wirksam wurden. Im späten Geschäft legten die Kurse an den meisten Plätzen aber dennoch etwas zu.

In Tokio gingen die Vortagesgewinne komplett wieder verloren, der Nikkei-Index büßte 0,8 Prozent auf 22.516 Punkte ein. Gegenwind kam hier vom Devisenmarkt, wo der Yen im Vergleich zur gleichen Vortageszeit im Zuge einer Dollarschwäche deutlich aufwertete. Der Dollar kostete zuletzt 109,98 Yen nach rund 110,60. In Sydney zeigte sich der Index weiter widerstandsfähig. Er kam nach der jüngsten Rekordjagd auf ein 10-1/2-Jahreshoch lediglich um 0,1 Prozent zurück.

In Seoul stand am Ende des Tages nach einer Schlussrally ein Plus von 0,8 Prozent. Zuvor war der Index an sechs von sieben Tagen gefallen im Zuge von Gewinnmitnahmen nach dem Trump-Kim-Gipfeltreffen. Vor allem Bauaktien hatten darunter zu leiden gehabt.

An den Börsen in Schanghai und Hongkong zogen die Indizes etwas an. In Schanghai sprachen Marktteilnehmer nach dem bislang schwachen Wochenverlauf von einer Gegenbewegung. Gestützt wurde die Stimmung davon, dass sich das Gewinnwachstum bei den staatlich kontrollierten Unternehmen im Mai auf 21 Prozent beschleunigt hat, verglichen mit 18 Prozent in den ersten vier Monaten des Jahres. Das Gewinnwachstum werde helfen, weiter Schulden abzubauen, kommentierte das Finanzministerium. Die Verringerung der Schulden im Unternehmenssektor gilt als eines der wirtschaftspolitischen Ziele, die sich Peking auf die Fahnen geschrieben hat.

ANZ von Aktienrückkauf gestützt

Autoaktien gehörten in Japan zu den größeren Verlierern. Honda büßten 2,0, Toyota 2,7 und Mazda 0,7 Prozent ein. Während der Woche hatte Daimler als Folge der von den USA und China gegenseitig verhängten Strafzölle eine Gewinnwarnung ausgegeben, worauf Autoaktien am Donnerstag in Europa unter Druck geraten waren.

In Sydney waren es erneut vor allem die schwer gewichteten Bankenaktien, die den Markt stützten. ANZ verteuerten sich um 2,9 Prozent, befeuert von einer Verdopplung des Aktienrückkaufprogramms. Westpac zogen um 1 Prozent an. Aktien aus dem Ölsektor verzeichneten dagegen überwiegend Verluste - parallel zu den am Vortag stark gesunkenen Ölpreisen.

Die Aktie des Kosmeitikherstellers Sa Sa zog in Hongkong im Späthandel um 4,5 Prozent an auf 5,79 Hongkong-Dollar. Sa Sa rechnet für das Gesamtjahr mit einem Gewinnsprung um 35 Prozent, worauf Nomura das Kursziel angehoben hat auf 7 Hongkong-Dollar.

Ölpreise legen vor Opec-Treffen zu

Am Ölmarkt ist das am Freitag beginnende Opec-Treffen das weiter bestimmende Thema. Dort sollen auf Initiative Saudi-Arabiens und Russlands höhere Förderquoten beschlossen werden. Ob es dazu kommt ist ungewiss, unter anderem der Iran scheint eher dagegen zu sein. Die Ölpreise erhielten neben dieser Skepsis Auftrieb vom schwächeren Dollar. Brentöl verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 73,92 Dollar. Der Goldpreis tendierte seitwärts, die Feinunze kostete zuletzt 1.267 Dollar.

Am Devisenmarkt hat Peking den Yuan zum Dollar zum dritten Mal in Folge niedriger gefixt, diesmal obwohl der Dollar seit dem Vortagesnachmittag auf breiter Front schwächelt.

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June 22, 2018 03:46 ET (07:46 GMT)

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