Alt 18.06.18, 11:17
Standard Handelskonflikt sorgt für kräftige Abgaben an den Aktienmärkten
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Befürchtung einer weiteren Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hat zu Wochenbeginn die ostasiatischen Aktienmärkte belastet. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag nach Handelsende in Asien Zölle auf chinesische Waren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar genehmigt. Die Antwort aus Peking kam prompt: China werde Zölle im gleichen Umfang auf US-Importe verhängen, teilte das Handelsministerium mit. Diese beinhalten auch US-Öl. Zudem rief die chinesische Regierung andere Länder zu einer "gemeinsamen Aktion" gegen dieses "überholte und rückwärtsgewandte Benehmen" auf.

Für den Nikkei-225 in Tokio ging es um 0,8 Prozent auf 22.680 Punkte nach unten. Hier standen zudem die jüngsten Daten zur japanischen Handelsbilanz im Fokus. Japan hat im Mai verstärkt Flugzeuge und Triebwerke aus den USA importiert und deswegen das erste Handelsdefizit seit drei Monaten verzeichnet. Japan steht, wie andere US-Handelspartner auch, unter Druck, seinen Handelsüberschuss gegenüber den USA zu senken. Die Importe legten um 14 Prozent im Jahresvergleich zu und die Exporte kletterten um 8,1 Prozent. Japans Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA verringerte sich im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Prozent.

Der Dollar schwächte sich leicht ab auf 110,53 Yen, nach 110,75 Yen im Tageshoch am Freitag. Damit profitierte die japanische Währung von ihrem Status als "sicherer Hafen". Dies belastete vor allem die Exportwerte in Tokio. Die Aktien von Sony büßten 1,6 Prozent ein, Komatsu verloren 3,9 Prozent und die Papiere von Hitachi gaben um 3,1 Prozent nach. Dazu kam ein schweres Erdbeben im Westen Japans. Nach unbestätigten Medienberichten soll es dabei auch Todesopfer gegeben haben. Die japanische Wetterbehörde gab die Stärke mit 5,9 an. Eine Tsunami-Warnung wurde jedoch nicht ausgegeben.

In Schanghai, Hongkong und Taiwan fand aufgrund des "Drachenbootfests" am Montag kein Handel statt. Für den S&P/ASX-200 in Sydney ging es nach anfänglichen Verlusten um weitere 0,2 Prozent nach oben, nachdem der Index zum Wochenausklang bereits das stärkste Tagesplus seit fast einem Jahr verzeichnet hatte. Hier stützten vor allem die neuerlichen Aufschläge bei den Bankenwerten, während Rohstoffwerte mit Verlusten den Handel beendeten. Die zunehmenden Sorgen um einen globalen Handelskonflikt drückten auf das Rohstoff-Sentiment. Die Aktien von BHP Billiton verloren 2,3 Prozent und Rio Tinto reduzierten sich um 2,0 Prozent.

In Singapur verlor der Straits-Times-Index 0,8 Prozent, belastet von Abgaben bei Bankenwerten. In Seoul ging es für den Kospi um 1,2 Prozent abwärts. Hier zeigten sich vor allem die schwergewichteten Halbleiterwerte mit Abgaben, die unter den jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China litten. Die Aktien von Samsung verloren 2,2 Prozent und für die Papiere von Hynix ging es um 3,5 Prozent abwärts.

Ölpreise weiter unter Druck

Für die Ölpreise geht es zu Wochenbeginn weiter nach unten. Auch hier belasten abermals die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China, sagte ein Teilnehmer. Die von der Regierung in Peking verhängten Gegenzölle auf US-Produkte beinhalten auch Öl aus den USA, hieß es. Dazu richten sich die Blicke auf das Opec-Treffen am 22. Juni. Es wird erwartet, dass das Erdölkartell bei der Sitzung höhere Fördermengen beschließen wird. Zudem hat sich in der vergangenen Woche die Zahl der in den USA aktiven Ölförderanlagen die vierte Woche in Folge erhöht. Dazu kommt der weiterhin auf einem hohen Niveau liegende Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,4 Prozent auf 64,14 Dollar, für Brent ging es um 1,0 Prozent auf 73,721 Dollar nach unten.

Wenig Bewegung gab es beim Goldpreis, der mit 1.280 Dollar je Feinunze weiter auf dem tiefsten Stand des Jahres notierte. In der vergangenen Woche war der "sichere Hafen" noch auf den höchsten Stand seit einem Monat geklettert. Der nach wie vor feste Dollar verhinderte einen Anstieg des Edelmetalls.

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June 18, 2018 03:46 ET (07:46 GMT)

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