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FRANKFURT (Dow Jones)--Der ungebremste Anstieg der Ölpreise und die hohe Inflation verdüstern die Konjunkturstimmung. Das Risiko einer Stagflation rückt damit näher und setzte die Aktien unter Druck. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 14.284 Punkte.
Tagesgewinner waren in Europa nur Öl- und rohstoffnahe Werte. Hier trieb der ungebrochene Preisanstieg, weiter befeuert durch Spekulationen auf Import-Sanktionen gegen russische Energielieferungen. Der Preis für die US-Ölsorte WTI kletterte gut 5 Prozent auf fast 115 Dollar. Brentöl legte in ähnlichem Umfang zu und sprang über die 121-Dollar-Marke. Die Indizes der Versorger und Technologiewerte litten besonders unter den steigenden Renditen. Eon fielen um 3,5 Prozent, bei Uniper mit seinem starken Osteuropa-Geschäft ging fast 5 Prozent tiefer. Umgekehrt legten K+S dank steigender Düngerpreise um 4,4 Prozent zu. Brenntag stiegen um 1,2 Prozent. Unter Druck standen Onlinehändler Zalando, Hellofresh und Delivery Hero mit Verlusten zwischen 1,9 und 6,3 Prozent. Die ehemaligen Corona-Profiteure sind als Anlagethema nun nicht mehr interessant, hieß es im Handel. Entsprechend fielen auch die Online-Apotheken: Shop Apotheke verbilligten sich um 4 Prozent. Ifo hat schlechte Aussichten für Deutschland Schlechte Aussichten für die deutsche Wirtschaft hat das Ifo-Institut: In der neuen Jahresprognose verdoppeln die Volkswirte ihre Inflationserwartung nahezu auf einen Anstieg um 5,1 bis 6,1 Prozent anstatt 3,3 Prozent, wie noch im Dezember erwartet. Bei Verbrauchern gehe dadurch allein im ersten Quartal eine Kaufkraft von 6 Milliarden Euro verloren. Gleichzeitig sinken ihre Hoffnungen auf eine kräftige Wirtschaftserholung nach Corona: Das BIP-Wachstum sehen sie dieses Jahr nur noch bei 2,2 bis 3,1 Prozent nach 3,7 Prozent im Winter. Konjunkturaktien wie Heidelcement fielen um 3,1 Prozent und Siemens 1,7 Prozent. "Frieren für den Frieden" reicht nicht Manfred Schlumberger von Star Capital befürchtet: "Ein Stagflationsszenario mit bescheidenem Wachstum und hoher Inflation wird somit immer wahrscheinlicher." Der Druck zu Importverboten für russisches Öl und Gas würde besonders Deutschland treffen: Mit "Frieren für den Frieden" im Winter sei es nicht getan, da zwei Drittel des Gasverbrauchs auf die Industrie entfielen. Ein drastischer Preisanstieg und der Rutsch in die Rezession würden dann folgen. Aktuell setzt die Börse aber noch auf eine Lösung durch Diplomatie. Trotz ständiger Änderung in der Nachrichtenlage scheinen die Konfliktparteien zu Gesprächen bereit. Kurseinbruch bei LPKF Laser und Auto1 Nach einem enttäuschenden Geschäftsbericht brachen LPKF Laser um 18,6 Prozent ein. Während sich das abgelaufene Jahr im Rahmen der Erwartungen bewegte, lag der Ausblick deutlich darunter. Auch Auto1 brachen nach einem schwächeren Ausblick um 12,1 Prozent ein. Wie Davy anmerkte, liegt die Erwartung an das bereinigte EBITDA 5 Prozent unter den Konsensschätzungen. Morphosys konnten sich um 3,8 Prozent erholen. Hier stützte die Zulassung des Krebsmittels Tafasitamab in der Schweiz. Die Titel hatten zuvor unter Druck gestanden, nachdem Berenberg die Beobachtung der Aktien aufgegeben hatte. Bijou Brigitte hat 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft und legten 3,4 Prozent zu. Der Modeschmuckhändler hatte zuvor unter Geschäftsschließungen durch Corona gelitten. DJG/mod/cln (END) Dow Jones Newswires March 23, 2022 12:56 ET (16:56 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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