Alt 03.03.22, 18:47
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX fällt auf 52-Wochen-Tief
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FRANKFURT (Dow Jones)--Während der Krieg in der Ukraine den achten Tag wütet, ist es am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut nach unten gegangen. Das Telefonat des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit seinem russischen Pendant Wladimir Putin konnte nicht zur Entspannung beitragen. Vielmehr muss wohl befürchtet werden, dass das Schlimmste für die Ukraine noch bevorsteht. Die zweite Runde der Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Kiew und Moskau läuft derweil noch. Von Entspannung keine Spur, der Krieg in Europa bleibt.

Am Kapitalmarkt sieht man derweil, dass sich die Investoren verstärkt von Anlagen in ganz Europa trennen. Die steigenden Preise für Energie werden die Inflation in Deutschland weiter anheizen. Aber auch die Industrie wird unter den steigenden Energie- und Inputkosten leiden. Selbst wenn sich bei den Lieferketten leichte Entspannungen abzeichnen, werden die kommenden Monate schwierig. Von einer Stagflation wird fest ausgegangen, andere erwarten eine Rezession. Der DAX schloss 2,2 Prozent tiefer bei 13.698 Punkten, nachdem er im Verlauf mit 13.669 Punkten auf einem auf 52-Wochen-Tief notierte.

Russland-Engagement birgt hohe Risiken für Uniper

Uniper könnte durch mögliche Lieferunterbrechungen aus Russland sowie die Auswirkungen westlicher Sanktionen stark betroffen sein, hieß es von den Analysten von Bernstein. "Jede Terawattstunde Gas-Ausfall kostet Uniper bei den derzeitigen Spotgaspreisen 177 Millionen Euro", rechnet Bernstein vor. Beim Ausfall von 20 Prozent des Gasflusses seien dies 7 Milliarden Euro, verglichen mit der Marktkapitalisierung von Uniper von 9 Milliarden Euro. Uniper fielen um 17,6 Prozent.

Zudem gab es noch einige Quartalszahlen. Alle Erwartungen erfüllten die Zahlen von Merck KGaA. Größere Abweichungen von den Prognosen seien nicht zu erkennen, der Ausblick auf weiteres Wachstum sei gut, meinte ein Händler. Merck schlossen mit einem Plus von 1,3 Prozent als einziger DAX-Wert im Plus.

Lufthansa verloren nach Zahlenvorlage 8,2 Prozent. Der Verlust sei zwar deutlich verringert worden gegenüber dem Corona-Jahr 2020, jedoch nicht ganz so deutlich wie erhofft. Gut kamen die Zahlen von Kion (+4,3%) an. Der Fabriklogistiker wachse sogar noch stärker als erhofft. "Vor allem der beschleunigte Auftragseingang im vierten Quartal ist exzellent", kommentierte ein Händler. Der Auftragsbestand wuchs um fast 50 Prozent zum Vorjahr.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

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March 03, 2022 11:56 ET (16:56 GMT)

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