Alt 24.10.13, 13:58
Standard DAX greift erneut 9.000er-Marke an
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Nach dem Verschnaufer am Vortag geht es an der Börse am Donnerstag wieder nach oben. Am deutschen Aktienmarkt unternahm der DAX am Vormittag einen neuerlichen Angriff auf die 9.000er-Marke. Bisher ohne Erfolg. Er scheiterte erneut 13 Punkte unter der runden Marke. Für viele Händler ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis beim DAX-Barometer eine 9 vorne steht.

Am Mittag steigt der DAX um 0,7 Prozent auf 8.981 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,4 Prozent auf 3.031 Punkte vor. Der TecDAX erreichte bereits ein neues Jahreshoch bei 1.125 Punkten.

"Europa bleibt fest", sagt IG-Markets-Analyst Stan Shamu. Auch ein schwacher französischer Einkaufsmanagerindex kann die Stimmung nicht dämpfen. In Deutschland hat der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe die Erwartungen getroffen, im Dienstleistungssektor dagegen verfehlt. Der europäische Einkaufsmanager-Index deutet zwar ein Wirtschaftswachstum an, aber der Aufschwung verliert bereits wieder an Schwung.

Einige positive Nachrichten lieferte die laufenden Berichtssaison. So konnte Daimler am Morgen überzeugen. Der Gewinn je Aktie liegt "massiv" über den Schätzungen. "Operativ laufen alle Bereiche hervorragend", sagt ein Händler. Als Folge starker Umsatzsteigerungen sieht Frank Schwope von der NordLB das gute operative Ergebnis von Daimler. Der Absatz der Pkw sei im dritten Quartal um 13 Prozent gewachsen, der Absatz von Bussen und Vans um je 17 Prozent und der Lkw-Absatz um vier Prozent. Die Gewinnschätzungen dürften nun steigen, erwartet der Analyst. Die Aktie gewinnt 3,5 Prozent auf 60,46 Euro.

ABB-Aktien steigen nach der Veröffentlichung guter Geschäftszahlen um 4,7 Prozent. Richard Frei, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), ist von der Vielzahl kleinerer Aufträge überrascht. Diese hätten den Rückgang bei den Großaufträgen in Teilen kompensiert. Beeindruckt zeigt sich der Analyst auch vom Geschäft in China und von der fortgesetzten Erholung in Produktfeldern mit kurzen und mittleren Zyklen. wozu etwa die Automation gehört. Im Windschatten von ABB springen Siemens um ein Prozent auf ein neues Jahreshoch bei 93,49 Euro nach oben.

Ohne negative Überraschungen kommt aber auch diese Bilanzsaison nicht aus. Schwache Geschäftszahlen lieferte zum Beispiel die schweizerische Großbank Credit Suisse. Das enttäuschende Ergebnis spiegele das nach wie vor schwierige Umfeld für Banken wider, kommentierte Andreas Venditti, Analyst bei der ZKB. "Ein Lichtblick ist die Kapitalquote von 10,2 Prozent, die einer weiteren Verringerung risikobehafteter Anlagen geschuldet ist." Die Aktie verliert 2,8 Prozent, der Bankenindex zieht trotzdem mit dem Gesamtmarkt um 0,7 Prozent an.

Am deutschen Markt hat die Software AG eher schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Der Kurs steigt trotzdem um 5,7 Prozent. Der Markt war vom Unternehmen zuvor auf schwache Zahlen eingestellt worden. Dialog Semiconductors steigen um gut 7,4 Prozent, das Unternehmen liefert nun auch einen Chip für Smartphones von Samsung. Das verringert die Abhängigkeit von Apple. Celesio-Aktien schließen mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 22,75 Euro nun nahezu die verbliebene Lücke Richtung 23 Euro. Der US-Konzern McKesson hat wie erwartet ein Übernahmeangebot in dieser Höhe vorgelegt.

Der Dollar bleibt schwach. Im Gegenzug stieg der Euro auf ein neues Zweijahreshoch bei 1,3824 Dollar, fällt aber anschließend wieder zurück und notiert nun knapp oberhalb von 1,38 Dollar. Die fortdauernd lockere US-Geldpolitik steht einer nachhaltigen Erholung des Greenback im Wege.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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