Alt 23.10.13, 12:25
Standard 9.000er-Hürde noch zu hoch für den DAX
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Nach der jüngsten Rekordjagd legen die europäischen Börsen zunächst eine Verschnaufpause ein. Der Dax, der am Vortag nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten zunächst bis auf 13 Punkte an die 9.000er-Hürde heranpreschte, nimmt am Mittwochmittag wieder Abstand. Alle europäischen Börsenplätze melden Kursverluste. "Nach oben hat sich der Markt erst einmal ausgetobt", sagt ein Händler. Der DAX notiert 0,5 Prozent leichter bei 8.905 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um deutlichere 1 Prozent auf 3.011 Punkte nach unten.

Auch der Euro gibt nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage gegenüber dem Dollar nach. Während die Gemeinschaftswährung in der Nacht noch an der Marke von 1,38 Dollar kratzte, notiert sie am Mittag bei 1,3750 Dollar. Der Kurs für die Feinunze Gold fällt gegenüber dem Vortag leicht auf 1.330 Dollar zurück.

An den Rentenmärkten sind die Zinsen leicht gefallen. "Der Markt setzt darauf, dass die Fed ihr Tapering aussetzt, da die Dynamik der US-Konjunktur zu gering ist, um die geldpolitische Expansion zurückzunehmen", sagt Dirk Gojny von der National-Bank. Mit dem Begriff "Tapering" wird die Drosselung der Anleihenkäufe durch die Fed bezeichnet. Die Renditen der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren fallen auf 1,78 Prozent.

An den Aktienmärkten geben die Papiere aus dem Bankensektor europaweit im Schnitt um 2,0 Prozent nach und stellen damit die größten Kursverlierer. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen will die Europäische Zentralbank (EZB) künftig eine Eigenkapitalquote von mindestens 8 Prozent für Europas Institute. Daneben sollen die Bilanzen der Banken auf ihre Qualität und Resistenz gegen künftige Börsen-Schocks geprüft werden. Vor allem die Aktien der südeuropäischen Banken mit einer schwächeren Bilanzqualität werden von den Investoren verkauft.

Die Aktien der spanischen BBVA verlieren 3,4 Prozent, die des Wettbewerbers Banco Santander verlieren 2,8 Prozent. In Italien geben die Aktien der Intesa Sanpaolo um 2,5 Prozent nach und die Aktien der Unicredit um 2,3 Prozent. Aus Deutschland verliert die Commerzbank-Aktie 3 Prozent auf 9,43 Euro, Die Aktie der Deutschen Bank fällt um 2,3 Prozent auf 35,79 Euro. Neben den Eigenkapitalforderungen der EZB drückt auf die Stimmung, dass die niederländische Rabobank im Zuge des Libor-Skandals um manipulierte Referenzzinsen wohl knapp eine Milliarde US-Dollar zahlen muss, damit ein Ermittlungsverfahren eingestellt wird.

Daneben bewegen Quartalsergebnisse großer europäischer Unternehmen die Kurse. British American Tobacco hat im dritten Quartal 3 Prozent weniger Zigaretten verkauft, die Aktie notiert kaum verändert bei 2.392 Pence. Peugeot-Aktien verteuern sich um 2,5 Prozent. Die Franzosen haben trotz eines rückläufigen Umsatzes im dritten Quartal die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Zudem bleibt die befürchtete Kapitalerhöhung bislang aus.

Aktien des französischen Telekommunikationsunternehmens Orange fallen um 5,0 Prozent. Der Preiskrieg auf dem Heimatmarkt hat den Gewinn im dritten Quartal um fast 8 Prozent gedrückt. Aktien von STMicro büßen 7,0 Prozent ein. Der größte europäische Hersteller von Halbleitern hat im dritten Quartal einen Verlust von 142 Millionen US-Dollar eingefahren. Der Kurs von Infineon verliert daraufhin 1 Prozent.

Bei den deutschen Nebenwerten fallen Aktien des schwäbischen PC-Händlers Bechtle mit einem Kursplus von 7,0 Prozent auf. Das Unternehmen hat den Gewinn im dritten Quartal um 30 Prozent gesteigert.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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