Alt 22.10.13, 12:56
Standard Investoren warten auf US-Arbeitsmarktdaten
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An den europäischen Aktienmärkten agieren Investoren am Dienstagmittag weiter verhalten. Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag rechnen Händler mit leichten Gewinnmitnahmen. Seine Veröffentlichung war wegen der zeitweiligen Schließung von US-Behörden verschoben worden.

Die Vorlagen waren am Morgen uneinheitlich. Während ein weiterer Immobilienpreisanstieg in China neue Sorgen um eine straffere Geldpolitik auslöste, stieg die Börse in Sydney auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Der DAX handelt nahezu unverändert bei 8.866 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 notiert ebenfalls nur leicht verändert bei 3.029 Zählern.

Der US-Arbeitsmarktbericht steht vor allem wegen der Diskussion um einen Ausstieg der US-Notenbank aus dem Anleihenkaufprogramm im Blick. Erwartet wird, dass die US-Wirtschaft im September außerhalb der Landwirtschaft 180.000 neue Stellen geschaffen hat. Die Analysten der Crédit Agricole erwarten eine etwas schwächere Entwicklung. Dabei verweisen sie auf die Frühindikatoren für Beschäftigung unter anderem im jüngsten ISM-Index.

Ein unerwartet starker Arbeitsmarktbericht könnte dagegen die Spekulation um eine straffere Geldpolitik anheizen. "Dann könnten Käufer im US-Dollar an den Markt kommen", sagt Chris Weston, Anlagestratege von IG Markets. Bisher handelt das Währungspaar Euro/Dollar jedoch ungefähr auf dem Niveau des Vortags. Der Euro notiert bei 1,367 Dollar.

Neue Impulse gehen daneben von der langsam in Gang kommenden Berichtssaison aus. "Nachdem der US-Regierungs-Shutdown endlich aus dem Weg ist, wird man sehr viel genauer auf die Gewinnausweise achten", sagt Dane Leone, Leiter der US-Marktstrategie bei Macquarie in New York. So legt etwa die Aktie des Schweizer Pharmakonzerns Novartis 1,3 Prozent zu, da das Unternehmen seine Jahresprognose leicht erhöht hat.

Auch BHP Billiton überzeugt die Investoren mit einem nach oben geschraubten Produktionsziel für Eisenerz in diesem Jahr. Die Aktie gewinnt 3,3 Prozent und treibt so auch den europäischen Sektorindex für Rohstoffwerte um 0,4 Prozent an. "Nach guten Produktionszahlen von Rio Tinto und eher schwachen Zahlen von Anglo American ist das wieder eine gute Nachricht aus der Branche", sagt ein Händler. Europas Stahlwerte wie ArcelorMittal und Salzgitter können davon jedoch nicht profitieren. Sie verlieren jeweils rund 3 Prozent, da die Analysten der UBS beide Titel auf "Verkaufen" abgestuft haben.

Umgekehrt legen Munich Re um 1,8 Prozent zu, nachdem sie von der HSBC auf ihre Empfehlungsliste gesetzt wurden. Lufthansa-Aktien fallen nach schwächeren Umsatzzahlen um 3,8 Prozent und belasten auch andere Branchenwerte. Titel von LEG Immobilien verlieren 4,1 Prozent, nachdem Goldman Sachs rund 7 Millionen Aktien des Unternehmens platziert hat.

Aktien von SMA Solar profitieren einem Händler zufolge von einer "spekulativen Welle". "Die Überlebenden der Solarindustrie stehen nun auf wie Phönix aus der Asche", sagt der Marktteilnehmer. Zunächst seien Aktien von Anbietern anderer alternativer Energien gekauft worden, nun seien neben Titeln wie Nordex auch die Solaraktien an der Reihe. SMA Solar steigen um 10 Prozent, Nordex gewinnen knapp 6 Prozent.

Am Abend wird sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf Apple konzentrieren. Der Konzern aus Cupertino stellt neue iPads vor. Der Kurs ist im Vorfeld kräftig gestiegen und hat zum Wochenende auch die Nasdaq beflügelt. Am Morgen kamen auch wieder Spekulationen auf, Apple werde ab kommendem Jahr zusätzlich Fernseher anbieten.

Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com

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