Alt 21.10.13, 13:02
Standard "Payrolls" überschatten starke Zahlen von SAP und Co
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Auch überraschend gute Geschäfte europäischer Großkonzerne wie SAP, Philips und Akzo Nobel können Europas Börsen zum Wochenbeginn nicht beflügeln. Zwar legen die Aktien dieser Unternehmen kräftig zu, ziehen die übrigen Blue-Chips aber nicht mit nach oben. Immerhin konnte der DAX im frühen Handel mit 8.867 Punkten das Rekordhoch vom Freitag noch einmal um 2 Punkte überbieten. Seitdem kommt der deutsche Leitindex jedoch nicht mehr von der Stelle und handelt am Mittag 10 Punkte niedriger bei 8.855. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3.024 Zähler nach. Die Leitindizes in Madrid, Mailand, Paris und Wien geben leicht nach, alle übrigen Börsen in Europa liegen mäßig im Plus.

Am Devisenmarkt ist nach den hohen Kursgewinnen des Euro zum US-Dollar Ruhe eingekehrt. Die Gemeinschaftswährung, die am Freitag in der Spitze bis auf 1,3705 Dollar aufgewertet hatte, handelt wieder unter der Marke von 1,37 Dollar. "Dennoch ist nicht zu übersehen, dass sich das Währungspaar seit Ende des Haushaltsstreits in den USA im Aufwind befindet", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank mit Blick auf den Euro. Auch wenn die USA einen "Super-GAU" in letzter Minute verhindern hätten, so blieben doch Zweifel an der Funktionsfähigkeit der amerikanischen Politik.

Am Euro-Anleihenmarkt bewegen sich die Kurse kaum von der Stelle. Gleiches gilt für die Preise von Rohstoffen wie Öl, Kupfer und Gold. Am Dienstag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Daten zur Beschäftigung im September. Investoren dürften diese im Händler-Jargon "Payrolls" genannten Zahlen abwarten, bevor sie Anlageentscheidungen treffen. Denn die Situation am US-Arbeitsmarkt entscheidet mit darüber, ob und wann die Federal Reserve die Wertpapierkäufe drosselt und damit den Finanzmärkten Liquidität entzieht.

Aktien von SAP, seit Jahresbeginn Nachzügler im DAX, steigen um 7 Prozent. Europas größter Software-Produzent hat im dritten Quartal durchweg gute Ergebnisse vorgelegt und auch seine Jahresprognose bestätigt. Vor allem aus Erleichterung über die bestätigten Ziele führt die Aktie das Feld der DAX-Gewinner souverän an. Im Fahrwasser dieser Kursgewinne legen auch die Papiere des französischen Software-Beraters Cap Gemini um 1,7 Prozent zu.

In Amsterdam zieht die Philips-Aktie um 6,5 Prozent an. Der Hersteller von TV-Geräten, Beleuchtung und Medizintechnik hat dank des Wachstums in allen Sektoren mehr verdient. Der operative Gewinn kletterte im dritten Quartal auf 562 Millionen Euro. Außerdem startet das Unternehmen ab sofort ein 1,5 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm.

Papiere von Akzo Nobel springen um fast 10 Prozent nach oben. Nach einem Verlust von 2,4 Milliarden Euro im dritten Quartal 2012 ist der Chemiekonzern wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Analysten der Rabobank raten zum Kauf der Aktie. Die Aktien anderer großer Chemiekonzerne wie BASF oder Bayer können davon jedoch nicht profitieren.

Aktien der Deutschen Bank büßen 2 Prozent ein. Händler begründen dies mit einem spektakulär teuren Vergleich der US-Investmentbank J.P. Morgan. Diese zahlt wegen Rechtsstreitigkeiten in den USA rund 13 Milliarden Dollar an US-Behörden. "Diese Zahl ist einfach gigantisch und niemand weiß, wieviel an Rückstellungen für Ähnliches noch bei anderen Instituten gebildet werden muss", sagt ein Händler.

Bei den Nebenwerten steigen Osram-Aktien um 3,2 Prozent auf 37,07 Euro, nachdem die Deutsche Bank das Kursziel für die Aktie um 7 auf 40 Euro erhöht hat. Das deutsche Biotechnologieunternehmen Evotec kooperiert künftig mit dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca in der Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen. Evotec-Aktien legen um 5,4 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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