Alt 17.10.13, 16:59
Standard XETRA-SCHLUSS/Euro auf Acht-Monats-Hoch belastet den DAX
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Nach unten ging es am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag. Die Börse jubelte nicht über die in letzter Minute erreichte Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Das Problem der Staatsfinanzierung hat Washington nicht gelöst, sondern nur verschoben. Aus der Krise in der Eurozone haben die Investoren gelernt, dass die Probleme nicht kleiner werden, nur weil sie in die Zukunft geschoben werden. Schon in zwei Monaten dürften sich die Demokraten und die Republikaner in Washington wieder darüber streiten, wie der Staatshaushalt zu finanzieren ist. Am Ende des Tages schloss der DAX mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 8.812 Punkten.

Die US-Politiker haben es versäumt, dem Kapitalmarkt eine Lösung zu präsentieren. Als einer der ersten hat eine kleine Ratingagentur aus China reagiert und über dem großen Schuldner USA den Daumen gesenkt. Die Ratingagentur Dagong hat die Bonität auf "A-" von zuvor "A" gesenkt und sieht darüber hinaus den Ausblick weiter negativ. An der Börse wird nun befürchtet, dass eine weitere Ratingagentur zumindest den Ausblick senken könnte.

Das Beige Book hatte am Vorabend bereits belegt, dass die US-Wirtschaft nur schleppend in Schwung kommt. Dies reicht aber nicht für die Schaffung von ausreichend Arbeitsplätzen. Vor diesem Hintergrund trennten sich die Investoren vom Dollar und kauften Euro, Yen, Franken und Gold. So sprang der Preis für die Feinunze des Edelmetalls um 3,5 Prozent auf 1.318 Dollar. Der Euro stieg auf ein Achtmonats-Hoch und notiert bei 1,3665 Dollar.

Ein teurer Euro belastet die deutschen Unternehmen, die auf dem Weltmarkt einen großen Anteil der Umsätze generieren. Bereits in der noch jungen Berichtssaison ist zu erkennen, dass Unternehmen wie adidas unter dem festeren Euro leiden. Unter der Herunterstufung durch die Analysten der UBS litt die Aktie von E.ON, die mit einem Abschlag von 3,0 Prozent das Schlusslicht im DAX stellte. Nach der Rally der vergangenen Wochen setzten in der Aktie der Deutschen Telekom Gewinnmitnahmen ein, die Aktie verlor 1,8 Prozent auf 11,71 Euro.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

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