Alt 14.10.13, 12:26
Standard Börsen hoffen auf Einigung in US-Schuldenmisere
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Sehr stabil präsentieren sich die europäischen Börsen zum Wochenstart. Wie ein Damoklesschwert hängt weiterhin die Schuldenobergrene in den USA über dem Kapitalmarkt. Die Börse setzt weiterhin darauf, dass es rechtzeitig zu einer politischen Einigung in Washington kommen wird. Gute Wirtschaftsdaten aus der Eurozone belegen zudem, dass das Wachstum in Europa zusehends Tritt fasst. Der DAX notiert am Mittag mit einem Abschlag von 0,1 Prozent bei 8.712 Punkten, der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 2.971 Zählern.

"Die Anleger glauben einfach nicht, dass es zum Schlimmsten kommen wird", sagt ein Händler. Der Teilnehmer hält daher größere Bewegungen an den Finanzmärkten vor dem Erreichen der Schuldenobergrenze am 17. Oktober für unwahrscheinlich. Selbst nach einem Verstreichen der Deadline sei unklar, ob die Börse stärker reagieren werde, solange der Markt der Überzeugung sei, dass eine Lösung gefunden und die fälligen Zinszahlungen geleistet werden.

Der Stillstand in Washington sei ein politisches Problem und nicht etwa Ausdruck einer von den Finanzmärkten forcierten Krise. Die Societe Generale schränkt aber ein, dass das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher bereits gelitten habe. Aber auch das habe seine positive Seite: Ein "Tapering" durch die Fed, also ein Zurückfahren der quantitativen Lockerung, dürfte in diesem Jahr kein Thema mehr sein.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im August so stark gestiegen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Besonders stark aufwärts ging es bei Investitionsgütern, was als gutes Zeichen für die wirtschaftliche Erholung gewertet werden dürfte.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten kann von den Entwicklungen in Washington nicht profitieren und notiert zu Wochenbeginn bei rund 1.280 Dollar je Feinunze. "Wenn Gold selbst von einem solch günstigen Umfeld nicht profitieren kann, wann dann?", fragt sich Chris Weston von IG Markets. An den Devisenmärkten treten die Kurse der großen Währungspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen auf der Stelle. Der Euro mit 1,3563 Dollar bezahlt.

Sorge um Kapitalbedarf lastet auf Peugeot-Aktie

Heftige Kursausschläge gibt es an der Pariser Börse. Peugeot-Aktien brechen um knapp 10 Prozent ein. Der angeschlagene Autobauer hat mitgeteilt, er verhandele mit Partnern über industrielle oder finanzielle Projekte. Details nannte Peugeot jedoch nicht. Am Markt hat das die Furcht vor einer Kapitalerhöhung geschürt, die den Gewinn je Aktie stark verwässern könnte.

Papiere von Dassault Systems stehen ebenfalls kräftig unter Druck, sie verlieren 6 Prozent. Der Software-Entwickler ist im dritten Quartal beim Umsatz hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Als Grund nennt das Unternehmen, dass viele Kunden ihre Investitionsentscheidungen verschoben hätten, einige hätten Software geleast statt gekauft.

EdF will Atomkraftwerke länger laufen lassen

Aktien der Electricite de France (EdF) verteuern sich um 1,7 Prozent, der entsprechende Sektor gehört mit einem Plus von 0,6 Prozent zu den Gewinnern in Europa. Positiv kommt an der Börse an, dass die französische Regierung längere Laufzeiten für die 58 Atomkraftwerke von EdF plant. Zum anderen könnte EdF Kreisen zufolge einen 14 Milliarden britische Pfund schweren Auftrag aus Großbritannien für den Bau und Betrieb von Atomkraftwerken erhalten.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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