Alt 23.06.17, 09:58
Standard Etwas leichter - Keine Impulse durch Einkaufsmanager
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FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter zeigen sich Europas Aktienmärkte am Freitag. Die Nachrichtenlage ist extrem dünn; Aktien reagieren vor allem auf Umstufungen durch Analysten. Verkaufsbereitschaft ist aber auch nicht feststellbar: "Jeder Rücksetzer wird momentan für den Einstieg genutzt", so ein Marktteilnehmer. Im Fokus stehen globale Konjunkturdaten mit der Veröffentlichung der Einkaufsmanager-Indizes (PMIs) von Europa bis in die USA. Der DAX gibt 0,3 Prozent nach auf 12.760 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 3.543 Zähler.

Einkaufsmanager-Indizes im Fokus

Zumindest die PMIs aus den europäischen Ländern und der Eurozone geben bislang noch keine Indikationen über den Fortgang der Konjunktur. Fast alle Daten liegen zwar leicht unter Erwartung, verteidigen damit aber ihre sehr hohen Niveaus. Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Industrie- und Service-Bereich. So ging der PMI für die Eurozone im Juni zwar auf 55,7 nach 56,8 im Mai zurück, der Sub-Index der Industrie zeigte sich aber stärker als erwartet. Dagegen fiel der Subindex für den Service-Sektor spürbar zurück.

Im Blick stehen nun die Daten aus den USA am Nachmittag. Auch der Einkaufsmanager aus Belgien wird mit Spannung erwartet, da er als Vorlaufindikator für den Ifo-Index gilt, der am Montag vorgelegt wird.

Spannend wird darüber hinaus auch der Start in die neue Berichtssaison. Nachdem die Analysten jüngst die Gewinnerwartungen im Schnitt nach oben genommen haben, ist es an der Zeit, dass die Unternehmen liefern. Sollte dies ausbleiben, könnte es im Sommer zu Gewinnmitnahmen kommen.

Das Öl, dessen Schwäche in der ersten Wochenhälfte auf die Stimmung der Investoren geschlagen hatte, stabilisiert sich auf dem niedrigen Niveau. Positiv wird hier vor allem die deutliche Versteilerung der Terminkurve vermerkt.

Fast nur Umstufungen und Stada im Blick

Bei den Aktien stehen Stada im Fokus. Hier ist die Annahmefrist des Übernahmeangebots in der Nacht ausgelaufen. Völlig offen ist derzeit noch, ob die Mehrheit der Anleger das Angebot angenommen haben. Die Aktien notieren 0,6 Prozent leichter. Erst ab dem Wochenende ist hier mit einer Klärung zu rechnen.

Im DAX setzen sich Commerzbank mit 1,4 Prozent an die Spitze, nachdem sie von der Citigroup auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft worden sind. Das Kursziel sehen die Analysten mit 12 Euro deutlich über dem aktuellen Kurs von 9,43 Euro. BASF verlieren dagegen 0,9 Prozent, nachdem sie von Berenberg mit einer Verkaufsempfehlung gestartet worden sind.

Metro erholen sich um 2,1 Prozent. Hier lassen die Sorgen nach, dass es zu keiner Aufspaltung des Unternehmens kommen wird. Salzgitter notieren 3,1 Prozent höher, nachdem die Commerzbank hier nicht mehr zum "Reduzieren" rät und stattdessen ein "Halten" empfiehlt.

Fuchs Petrolub fallen um 1 Prozent. Hier rät die DZ Bank zum "Verkaufen", da die Aktie gegenüber allen Vergleichunternehmen nun deutlich überbewertet sei. Auch bei Dürr geht es 1,5 Prozent tiefer, nachdem HSBC die Kaufempfehlung zurückgezogen hat.

Deutlich im Plus mit 3 Prozent zeigen sich die Aktien des Satelliten-Herstellers OHB. Von der Pariser Air Show konnte ein Auftrag von über 320 Millionen Euro durch die Europäische Raumfahrtagentur ESA für 8 Satelliten vermeldet werden.

In Europa geht daneben ein düsteres Kapitel zu Ende: Die Allied Irish Bank soll wieder zurück an die Börse. Als IPO-Preis wurden 4,40 Euro festgelegt. Die Bank musste vor 8 Jahren in der Finanzkrise vom Staat gerettet und komplett übernommen werden. Der Börsengang wird als Beweis der Normalisierung der Lage gewertet.

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June 23, 2017 04:23 ET (08:23 GMT)

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