Alt 22.06.17, 15:19
Standard Ölpreisschwäche verhindert Erholung an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Das hartnäckig niedrige Niveau der Ölpreise bremst die US-Aktienmärkte auch am Donnerstag. Kurz nach Handelsbeginn sinkt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 21.397 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite geben ebenfalls um je 0,1 Prozent nach. Die vor der Startglocke veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche stieg geringfügig stärker als erwartet, hat aber keinen Einfluss auf den Markt. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn wird noch der Index der Frühindikatoren veröffentlicht.

Schon am Vortag hatten die Standardwerte im Sog fallender Ölpreise kleine Kursverluste verbucht. Die Nasdaq-Indizes entgingen hingegen dem Ausverkauf und verbuchten deutliche Gewinne. Sie wurden vom Biotechnologiesektor nach oben getragen. Nach Informationen der New York Times hat US-Präsident Trump ein Dekret vorbereitet, das die regulatorischen Vorgaben für die Pharmabranche lockern soll. Dazu hatten einige Technologieunternehmen überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt.

Oracle-Aktie auf Rekordhoch - Zahlenausweis überzeugt

Die Serie positiver Quartalsausweise setzt sich mit Oracle fort. Der Softwarekonzern und SAP-Konkurrent hat mit seinen am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlichten Geschäftstzahlen die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Aktie schnellt um gut 10 Prozent nach oben auf ein neues Rekordhoch bei 51,85 Dollar.

Die Nachricht von einem bevorstehenden Einstieg der Qatar Airways bei American Airlines schiebt die Aktie der US-Gesellschaft um 3,3 Prozent nach oben. Die arabische Fluggesellschaft will nach Angaben von American Airlines eine Beteiligung von mindestens 10 Prozent kaufen. Das ist insofern bemerkenswert, als andere arabische Länder Qatar die Unterstützung von Terroristen vorwerfen und deshalb die diplomatischen Beziehungen zu dem Emirat abgebrochen haben.

Für die Aktie von Accenture geht es um 3,7 Prozent nach unten. Hohe Pensionsverpflichtungen haben das Ergebnis des Beratungsunternehmens im dritten Geschäftsquartal überraschend stark geschmälert.

Öl verharrt trotz Erholung im Bärenmarkt

Der Ölpreis macht am Donnerstag etwas Boden gut, befindet sich aber nach wie vor in einem sogenannten Bärenmarkt, nachdem die Preise in den zurückliegenden sechs Monaten um über 20 Prozent gefallen sind. Das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI verteuert sich aktuell um 0,4 Prozent auf 42,72 Dollar.

Mehr als eine technisch bedingte Gegenbewegung dürfte aber nicht drin sein. Denn auch wenn die US-Regierung am Vortag eine Abnahme ihrer Rohölvorräte gemeldet hat, steigt die Ölförderung in den USA nach wie vor - zuletzt auf ein 22-Monatshoch. Auch in anderen Ländern, darunter Libyen, wird mehr Öl gefördert. Damit bleiben die Förderkürzungen, auf die sich andere große Ölproduzenten im Mai geeinigt hatten, ohne Wirkung auf den Ölpreis. Paul Horsnell, Leiter des Rohstoff-Research der Bank Standard Chartered, spricht von einem "übermächtig bearishen Sentiment".

Gold setzt die am Vortag eingeleitete Erholungsbewegung fort. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,4 Prozent auf 1.252 Dollar. Das Edelmetall profitiert von der Erwartung, dass die Zinsen in den USA letztlich langsamer steigen werden, als die US-Notenbank derzeit noch signalisiert. Am Anleihemarkt legen die Kurse zu. Die Zehnjahresrendite sinkt um 2 Basispunkte auf 2,14 Prozent. Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt, wo der Euro bei etwa 1,1155 Dollar notiert.

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June 22, 2017 09:42 ET (13:42 GMT)

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