Alt 22.06.17, 12:21
Standard Börsen konsolidieren - Ölsektor belastet
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europas notieren am Donnerstagmittag knapp im Minus. Der Ölpreis kann sich zwar von seinem Tagestief etwas erholen, gegenüber Mittwochmittag handelt Brent mit 45,17 Dollar je Barrel allerdings weiterhin rund einen Dollar leichter. Dies belastet die Stimmung an der Börse, konkret den Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte, der mit einem Minus von 1 Prozent den bisherigen Tagesverlierer stellt. Der DAX handelt am Mittag vier Punkte niedriger bei 12.770 Punkten, während es für den Euro-Stoxx-50 um 0,3 Prozent auf 3.543 Punkte nach unten geht.

Thyssenkrupp bekommt erwarteten Auftrag und will sparen

Thyssenkrupp führen die Gewinnerliste im DAX mit einem Plus von 3,4 an. "Der Markt spielt die Korvettenaufträge", sagt ein Händler. Der Verteidigungsausschuss habe die Milliarden-Aufträge am Mittwochnachmittag gebilligt, sagt er mit Blick auf verschiedene Medienberichte. Zudem will das Unternehmen in seinem Geschäftsbereich Industrial Solutions mehr sparen als bisher geplant. Der DAX-Konzern will im Rahmen des vor einem Jahr gestarteten Transformationsprogramms für die Sparte zusätzlich zu den bisher geplanten 450 Millionen Euro einen weiteren "dreistelligen Millionen-Euro-Betrag" einsparen.

Als Stütze für SAP sehen Händler die guten Zahlen von US-Wettbewerber Oracle. Der Oracle-Kurs stieg nachbörslich um etwa 10 Prozent. Oracle schaffte es, über ein starkes Wachstum des Cloud-Geschäfts die fallenden Erlöse mit Softwarelizenzen mehr als auszugleichen. Der Gewinn stieg im vergangenen Quartal um knapp 15 Prozent auf 3,23 Milliarden Dollar. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal hat die Analystenschätzungen übertroffen. Für SAP-Aktien geht es um 1,1 Prozent nach oben.

Novartis gehören ebenfalls zu den großen Gewinnern am Markt. Der Kurs steigt um 2,9 Prozent auf 82,15 Franken. Händler verweisen auf positive Ergebnisse einer Phase-3-Studie mit Ilaris. Das Medikament reduziere Herz-Kreis-Lauf-Probleme nach einem Herzinfarkt und Entzündungen in den Arterien. Jefferies-Analyst Jeffrey Holford spricht von einer positiven Überraschung, denn die Erwartungen seien gering gewesen. Das Gewinnwachstum könnte nun um 3 bis 5 Prozent gesteigert werden, sagt der Analyst.

Showdown bei Metro, Stada und Merck

Im Blick stehen auch Metro und Stada. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheidet, ob Metro die beschlossene Aufspaltung des Konzerns ins Handelsregister eintragen darf. Damit würde die Aufspaltung quasi rechtsgültig. Dagegen hatten einige Anteilseigner geklagt. Bei einem ungünstigen Urteil für Metro stellt man sich im Handel auf erheblichen Abgabedruck in der Aktie ein wegen der damit verbundenen Unsicherheiten über die Zukunft des Konzerns. Metro notieren knapp im Minus.

Bei Stada endet um Mitternacht die Annahmefrist für das Übernahmeangebot von Bain Capital und Cinven. Bislang liegt die Annahmequote des Gebots bei 41,38 Prozent, notwendig ist eine Quote von 67,5 Prozent. Es wird also knapp, wenngleich die meisten Händler optimistisch sind, dass die erforderlichen Stücke angedient werden. Sollte die Übernahme scheitern, geht Warburg davon aus, dass Stada unter den Fairen Wert von 60 Euro fallen wird. Stada verlieren 0,9 Prozent.

Bei Merck richten sich die Hoffnungen auf das MS-Medikament Cladribine, dessen EU-Zulassung am Freitag erwartet wird. Merck-Konzernchef Stefan Oschmann hatte kürzlich der "SZ" gesagt, die Medikamentenpipeline von Merck sei gut gefüllt. "Auch deshalb ist die Zulassung wichtig", sagt ein Händler. Für die Aktie geht es, auch mit den guten US-Branchenvorgaben vom Mittwoch, um 1 Prozent nach oben.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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June 22, 2017 06:47 ET (10:47 GMT)

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