Alt 16.06.17, 10:16
Standard Starker Dollar stützt Börsen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen haben zum Wochenausklang die positiven Vorzeichen dominiert, trotz negativer Vorgaben der US-Börsen. Die Aktienmärkte der Region profitierten von einem festeren Dollar. Der Greenback legte zu, weil Anleger der US-Notenbank ihre "hawkischen" Aussagen nunmehr abnahmen, wie Händler sagten.

Die Federal Reserve hatte am Mittwoch die Zinsen erwartungsgemäß um 25 Basispunkte erhöht und den für 2017 und 2018 in Aussicht gestellten Zinspfad bekräftigt, was bedeuten dürfte, dass in diesem Jahr noch eine weitere Zinserhöhung folgt und im kommenden Jahr drei. Der Markt folgte der Notenbank zunächst allerdings nicht.

Nun aber zog der Dollar kräftig an: Für einen Dollar mussten rund 111,20 Yen gezahlt werden. Am Donnerstag waren es im Tief etwa 2 Yen weniger. Der Euro fiel auf 1,1150 Dollar von in der Spitze 1,1229 Dollar am Vortag.

Angeführt wurden die Börsen der Region vom Tokioter Aktienmarkt, wo der Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent auf 19.943 Punkte stieg. Rückenwind kam auch von der Bank of Japan (BoJ), die an ihrer ultralockeren Geldpolitik zunächst festhält. Die stärker divergierende Geldpolitik von BoJ und Fed dürfte den Yen zum Dollar weiter abwerten lassen - zur Freude der japanischen Exporteure, die von einem schwächeren Yen profitieren. Unter den Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen verbesserten sich Mitsubishi Electric um 1,7 Prozent und Honda um 0,7 Prozent.

An der Börse in Schanghai gaben die Kurse unterdessen im Schnitt um 0,3 Prozent nach. Für die Abgaben machten Beobachter die Furcht vor strengeren regulatorischen Vorgaben für chinesische Unternehmen verantwortlich.

Dass die chinesische Zentralbank (PBoC) dem Markt am Freitag so viel Liquidität zugeführt hat wie seit Monaten nicht mehr, vermochte die Kurse nicht zu stützen. Mit der Geldspritze sollte vermutlich ein saisonbedingter Engpass abgefedert werden, der unter anderem durch regulatorische Anforderungen an die Banken und die Fälligkeit von Unternehmensteuern entstehe, hieß es.

Ren Zeing, Volkswirt bei Founder Securities, hält es für unwahrscheinlich, dass die PBoC es der Fed gleichtut und ebenfalls die Zinsen erhöht. Er verweist auf den relativ starken Yuan. Außerdem dürfte die PBoC verhindern wollen, dass sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft weiter abschwächt.

Technologiewerte trotzen schwachen US-Vorgaben

Während Technologiewerte in den USA abermals verkauft wurden, verzeichnete der Sektor in Asien Kursgewinne. Softbank stiegen in Tokio um 2,9 Prozent. In Taiwan legten die Aktien des Apple-Zulieferers Hon Hai Precision um 2,4 Prozent zu, obwohl die Apple-Aktie am Vortag nachgegeben hatte. Berichte darüber, dass das neue iPhone der Konkurrenz technisch unterlegen sein könnte, hatten den Kurs von Apple in der vergangenen Woche kräftig zurückfallen lassen und auch die Aktien der Zulieferer belastet. Taiwan Semiconductor Manufacturing rückten um 1,7 Prozent vor.

Aktien von Takata waren in Tokio vom Handel ausgesetzt. Laut Medienberichten steht der angeschlagene Airbag-Hersteller kurz davor, Gläubigerschutz zu beantragen.

Öl- und Goldpreis stabilisieren sich

Die Aufwertung des Dollar hatte die Preise für Öl und Gold, die in der US-Währung bezahlt werden, am Donnerstag kräftig gedrückt. Nun kam es zu einer Stabilisierung. Die Feinunze Gold zeigte sich wenig verändert bei 1.254 Dollar. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent stieg um 0,6 Prozent auf 47,20 Dollar.

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June 16, 2017 04:07 ET (08:07 GMT)

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