Alt 15.06.17, 09:31
Standard Risikoaversion nach Fed-Sitzung
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Zinserhöhung der US-Notenbank hat am Donnerstag an den asiatischen Märkten die Kurse gedrückt. Die großen Börsenindizes in Sydney, Seoul und Hongkong verloren zwischen 0,5 und 1,2 Prozent, in Hongkong fiel der Hang-Seng-Index auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. In Tokio gab der Nikkei um 0,3 Prozent nach auf 19.832 Punkte, gedrückt vom Yen, der nach der Zinserhöhung in den USA zeitweise auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten gestiegen war.

"Die Risikoaversion an den Märkten nimmt erst einmal zu", sagte ein Marktteilnehmer. Der Handel sei überrascht von dem recht "hawkischen" Ausblick der US-Notenbank. Die bleibt bei der Vorhersage von vier weiteren Zinserhöhungen bis Ende 2018. Lediglich für 2019 hat sie die Erwartung etwas heruntergenommen, da rechnet sie nun nur noch mit zwei statt mit drei Zinsschritten. Außerdem will die US-Notenbank bald mit der Normalisierung ihrer Bilanz beginnen. Diese ist durch die Anleihenkäufe der vergangenen Jahre stark aufgebläht worden.

Die Anleihenkurse zogen in Asien wegen der um sich greifenden Risikoaversion trotzdem tendenziell an, die Rendite der 20-jährigen japanischen Staatsanleihen fiel auf 0,56 Prozent. Der Markt rechnet weiterhin mit deutlich weniger Leitzinserhöhungen in den USA als die Notenbank.

Rohstoffwerte unter Druck

Von den fallenden Anleihenzinsen konnte der Goldpreis nur vorübergehend etwas profitieren, er erholte sich zwischenzeitlich auf 1.265 Dollar, nachdem er im Anschluss an die Notenbank-Sitzung stark unter Druck gestanden hatte und unter 1.260 Dollar zurückgefallen war. Im späteren Geschäft sank er auf 1.261 Dollar zurück. In Sydney gaben vor allem die Rohstoff-Aktien deutlich nach. BHP und Rio Tinto fielen um 2,9 bzw 3,7 Prozent. Die Preise für Industriemetalle setzten ihre Talfahrt fort. Auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Australien auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren konnte die Stimmung am Aktienmarkt in Sydney nicht stützen. Im späten Geschäft lastete auch der Verfall der Derivate-Kontrakte.

Etwas gedrückt wurde die Stimmung überdies vom deutlichen Ölpreisrückgang vom Mittwoch. In Asien stabilisierten sich die Ölpreise nun zwar auf dem ermäßigten Niveau. Die Kurse der Ölaktien standen aber auch in Japan und in Hongkong unter Druck. So fielen Sinopec, Cnooc und Petrochina um jeweils mindestens 1,5 Prozent.

In Tokio fielen die Aktien des Halbleiterherstellers Renesas nach einer Aktienplatzierung um gut 8 Prozent. Nintendo gewannen 4,2 Prozent mit der Ankündigung neuer Spiele für die jüngste Switch-Konsole.

In Seoul steigerten sich Samsung um 0,7 Prozent. Der Konzern plant die Ausweitung der Monatsproduktion seines 64-Layer-NAND-Flashspeicherchips und wahrt damit seinen Vorsprung gegennüber den Konkurrenten.

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June 15, 2017 03:18 ET (07:18 GMT)

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