Alt 07.06.17, 09:49
Standard Schanghai legt weiter zu - Vocus haussieren in Sydney
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien haben sich zur Wochenmitte kaum von der Stelle bewegt. Die Ausnahme bildete der Aktienmarkt in Schanghai, wo es deutlicher nach oben ging und sich damit die positive Vortagestendenz fortsetzte. In Sydney sorgten die mit Spannung erwarteten Daten zum Wachstum im ersten Quartal lediglich beim "Aussie" für etwas Bewegung, der zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit vier Wochen kletterte. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Wachstum 1,7 Prozent und lag damit knapp über der Prognose der Analysten von plus 1,6 Prozent.

Übergeordnet sorgten die anstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Wahl in Großbritannien sowie die Anhörung des ehemaligen FBI-Chefs James Comey vor einem Ausschuss des Senats (alles am Donnerstag) weiter für Zurückhaltung.

Der S&P/ASX 200 in Sydney holte anfängliche Verluste auf und schloss kaum verändert. Auch der Nikkei-225 trat auf der Stelle und ging praktisch unverändert bei 19.985 Punkten aus der Sitzung. In Seoul, wo am Vortag aufgrund eines Feiertages kein Handel stattfand, verlor der Kospi 0,4 Prozent.

Der Schanghai-Composite schloss mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 3.141 Punkten - der größte Tagesgewinn seit zwei Wochen. Teilnehmer verwiesen auf Spekulationen, wonach die Bankenaufsicht des Landes den Instituten mehr Zeit geben will, um ihre eigene Risikoeinschätzung anzufertigen. Folglich gehörten die Bankenwerte in Schanghai zu den größten Gewinnern und schoben den Gesamtmarkt nach oben.

Vocus haussieren nach Übernahme-Gebot

In Sydney schoss die Vocus-Aktie um 21,7 Prozent auf 3,48 australische Dollar nach oben. Der US-Finanzinvestor KKR will den Telekom-Konzern für 1,65 Milliarden Dollar kaufen. Vocus wird dabei mit 3,50 australischen Dollar je Aktie bewertet. Ein Gegengebot eines anderen Telekom-Konzerns sei nach den jüngsten Aussagen der Regulierungsbehörde auszuschließen, so die Analysten der Citigroup. Allerdings sei das Gebot eines anderen Finanzinvestors möglich.

In Hongkong standen die Aktien von AAC Technologies im Fokus, die nach einer dreiwöchigen Aussetzung erstmals wieder gehandelt wurden und um 12,7 Prozent auf 91,80 Hongkong-Dollar nach oben schossen. Im Mai hatte das Analysehaus Gotham City dem Komponentenhersteller für Smartphones dubiose Abrechnungspraktiken vorgeworfen, was vom Unternehmen jedoch umgehend zurückgewiesen wurde. Damals lag der Kurs noch bei über 110.

Great Wall Motors büßten dagegen 2,2 Prozent ein. Das Unternehmen gab für Mai einen Absatzrückgang um 3,8 Prozent bekannt. Im Vormonat hatte der Rückgang noch 8,1 Prozent betragen, allerdings wurde im März noch ein Plus von 2,3 Prozent vermeldet. Die Eingrenzung des Rückgangs reicht nicht aus, um das Vertrauen der Investoren wieder herzustellen, hieß es von einem Händler.

"Aussie" legt nach Wachstumsdaten zu

Der australische Dollar kletterte nach den Wachstumsdaten für das erste Quartal im Verlauf auf den höchsten Stand seit rund einem Monat. Im Tageshoch ging es bis auf 0,7499 US-Dollar nach oben. Schließlich ging der "Aussie" mit 0,7550 um. Jedoch rechnen Analysten übergeordnet mit einer nachgebenden Währung vor dem Hintergrund der weiterhin auf einem Rekordtief von 1,5 Prozent liegenden Leitzinsen. Trotz steigender Immobilienpreise, einem Haushaltsdefizit auf Rekordniveau, einem schwächelnden Arbeitsmarkt und einem verhaltenen Konsum geht die australische Notenbank bislang unbeirrt von einer Beschleunigung des BIP-Wachstums auf über 3 Prozent aus.

Im Vorfeld der anstehenden Ereignisse am Donnerstag blieb der "sichere Hafen" Gold gesucht. Am Vortag hatte das Edelmetall bei 1.296 Dollar ein neues Jahreshoch markiert. Die kräftigen Gewinne aus dem US-Handel konnten weitgehend verteidigt werden, der Preis für die Feinunze gab um lediglich 0,1 Prozent auf 1.293 Dollar nach.

Der Yen konnte seine jüngsten Gewinne weiter ausbauen. Mit 109,20 Yen rutschte der Dollar auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Vor allem die Comey-Anhörung könnte sich als der Richtungsgeber für den Dollar erweisen, hieß es aus dem Handel. Zudem sei der Dollar durch die wichtige 200-Tage-Linie bei 110,42 Yen gefallen. Sollte diese nicht rasch zurückerobert werden, könnte dies weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Am Ende des asiatischen Handels lag der Dollar bei 109,28 Yen.

Die Ölpreise gaben einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Neben den Entwicklungen im Nahen Osten steht das anhaltend hohe Ölangebot weiter im Fokus. So hat die Energy Information Administration (EIA) am Vortag ihre Schieferöl-Förderprognosen für die USA leicht nach oben genommen. Vor allem ein Produktionsanstieg in den USA hatte zuletzt die Sorgen um ein weiter steigendes Ölangebot befeuert.

Im Blickpunkt stehen zudem die offiziellen wöchentlichen US-Lagerdaten, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Das American Petroleum Institute (API) vermeldete am Vorabend einen Rückgang bei den Ölvorräten um 4,6 Millionen Barrel. Dagegen legten die Benzinbestände um 4,1 Millionen Barrel zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gab um 0,7 Prozent auf 47,87 Dollar nach. Für Brent ging es in gleichem Umfang nach unten.

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June 07, 2017 04:05 ET (08:05 GMT)

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