Alt 06.06.17, 10:47
Standard Rote Vorzeichen dominieren - Schanghai dreht ins Plus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit Abgaben haben sich die Aktienmärkte in Ostasien am Dienstag gezeigt. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung auf eine verstärkte Zurückhaltung sowie leicht negative Vorgaben aus den USA. Mit der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag, der taggleichen Wahl in Großbritannien und den anstehenden Handelsbilanzdaten aus China stünden eine Reihe wichtiger Termine auf der Agenda, hieß es. Mit der Anhörung des ehemaligen FBI-Chefs James Comey vor einem Ausschuss des Senats - ebenfalls am Donnerstag - könnte auch von politischer Seite Ungemach drohen.

Das deutlichste Minus verzeichnete der Aktienmarkt in Sydney, wo es für den S&P/ASX 200 um 1,5 Prozent nach unten ging. Gegenwind für die rohstofflastige Börse kam dabei von schwächeren Öl- und Eisenerzpreisen, aber auch einer schlechter als erwartet ausgefallenen Handelsbilanz. Sie ließen für die Mittwoch anstehenden Wachstumsdaten für das erste Quartal nichts Gutes erahnen, hieß es. Die Commonwealth Bank of Australia rechnet mit einem Wachstum von lediglich 0,1 Prozent, es wäre der niedrigste Wert auf Jahressicht seit dem dritten Quartal 2009. Derweil hat die australische Notenbank die Zinsen und ihre begleitenden Aussagen wie erwartet unverändert gelassen.

Der Nikkei-225 reduzierte sich um 1,0 Prozent auf 19.980 Punkte. Hier drückte der steigende Yen vor allem auf die Kurse der Exportwerte. Nissan verloren 1,1 Prozent und Toyota Motor gaben um 1,0 Prozent nach. Der Schanghai-Composite schaffte nach einer Schlussrally noch den Sprung ins Plus und legte um 0,4 Prozent auf 3.102 Punkte zu. Der Umsatz lag allerdings auf dem niedrigsten Niveau seit rund vier Monaten, wie ein Händler anmerkte. In Südkorea fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.

Yen und Gold als "sichere Häfen" gesucht

Der Dollar rutschte gegenüber der japanischen Währung auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Wochen. Ein Teilnehmer verwies auf Dollar-Verkäufe nach den zuletzt "etwas schwächeren US-Daten". Hinzu komme eine erhöhte Anspannung vor der Wahl in Großbritannien, die enger als lange erwartet ausfallen könnte. Der Dollar rutschte im Verlauf auf ein Tagestief bei 109,56 Yen. Am Vortag hatte er noch bei rund 110,50 Yen gelegen. Zuletzt ging der Dollar mit 109,64 Yen um.

Auch der Goldpreis zog kräftig an. Hier ging es für die Feinunze um 0,9 Prozent auf 1.289 Dollar nach oben. Auch die zunehmenden politischen Spannungen im Nahen Osten hätten für ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis bei den Investoren gesorgt, hieß es aus dem Handel.

Die Ölpreise bauten ihre Abgaben aus dem US-Handel am Montag noch etwas aus. Die Isolierung von Katar durch eine Reihe arabischer Staaten hatte die Preise zu Wochenbeginn erst nach oben getrieben. Doch weil die Auswirkungen auf die Fördermenge zunächst begrenzt bleiben dürften und außerdem das weltweite Überangebot belaste, sei es mit den Preisen seitdem wieder abwärts gegangen. Für ein Barrel Brentöl wurden zuletzt 49,13 Dollar bezahlt, 0,7 Prozent weniger als in den USA.

Toshiba-Aktie mit Berichten über Verkauf Chip-Sparte gesucht

Für die Toshiba-Aktie ging es um 2,8 Prozent nach oben. Zwischenzeitlich hatte das Plus sogar mehr als 4 Prozent betragen. Einem Bericht der Zeitung "Asahi" zufolge will der angeschlagene Konzern exklusiv mit dem US-Chiphersteller Broadcom über den Verkauf seiner lukrativen Chipsparte verhandeln. Wenige Stunden zuvor hatte die Tageszeitung "Nikkei" mit Bezug auf Foxconn-Chef Terry Gou berichtet, die US-Konzerne Apple und Amazon wollten sich dem Gebot des Apple-Zulieferers Foxconn für die Chipsparte von Toshiba anschließen und "Geld beisteuern".

In Hongkong ging es um 0,5 Prozent nach oben, angetrieben von Gewinnen bei den Immobilienwerten. Hier trieben die Käufe von Fonds die Notierungen weiter nach oben, wie ein Marktteilnehmer sagte. Hintergrund sei die Spekulation auf ein eher moderates Tempo des derzeitigen Zinserhöhungszyklus in den USA. China Evergrande gewannen 6,7 Prozent, nachdem im Handelsverlauf erneut ein Rekordhoch markiert worden war. Das Unternehmen hatte Maßnahmen zur Optimierung seiner Schuldenstruktur angekündigt. Sunac stiegen um 4,6 Prozent, China Overseas Land verbesserten sich um 2,8 Prozent und China Resources Land verzeichneten ein Plus von 2,0 Prozent.

In Japan stand der Pharmasektor unter Druck. Die Analysten von Nomura rechnen damit, dass die Preissenkungen im April 2018 deutlich schärfer ausfallen dürften als bislang erwartet. Für die Aktien von Astellas Pharma ging es um 4,1 Prozent nach unten, Chugai Pharmaceutical schlossen mit einem Minus von 3,6 Prozent und Mitsubishi Tanabe Pharma verloren 3,1 Prozent.

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June 06, 2017 04:45 ET (08:45 GMT)

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