Alt 01.06.17, 09:21
Standard Börse in Tokio startet schwungvoll in den Juni
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Der Aktienmarkt in Japan hat am Donnerstag die Börsen der Region Ostasien und Australien angeführt. Während es an den meisten Plätzen nur zu kleineren Veränderungen kam, nachdem die Wall Street wenig Impulse lieferte, rückte der Nikkei-Index um 1,1 Prozent auf 19.860 Punkte vor und näherte sich damit wieder der 20.000er Marke. Zuletzt hatte er sie im Dezember 2015 leicht übertroffen.

Einige Teilnehmer äußerten sich erstaunt über die deutlichen Gewinne in Tokio, zeigte sich der Yen doch robust gegen den Dollar, der weiter um 111 Yen notierte. Allerdings wiesen neue Daten der Regierung aus, dass die Investitionen der Unternehmen im ersten Vierteljahr das höchste Niveau seit neun Jahren erklommen haben. "Die Aktivität der heimischen Unternehmen nimmt Fahrt auf", sagte Stratege Hideyuki Ishiguro von Daiwa Securities.

Zudem war von Erholungspotenziel zu hören, nachdem der japanische Markt vier Tage in Folge Verluste verbucht hatte, wenn auch nur kleinere. Auch der Monatswechsel locke wohl einige Käufer an, sagte Aktienstratege Shingo Ide vom NLI Research Institute.

Unter den Einzelwerten ging es in Tokio mit Toshiba um 2,3 Prozent nach unten. Der angeschlagene Technologiekonzern will sein Gemeinschaftsunternehmen mit Western Digital wieder in den Konzern integrieren. Es soll nicht mehr als Teil der Speicherchip-Sparte verkauft werden. Damit will Toshiba den Weg für den Verkauf der Sparte freimachen, dessen Erlöse ihm helfen könnten, zu überleben. Western Digital will aber den Verkauf an einen Dritten weiter in einem Schiedsverfahren klären lassen. Das aber könnte sich über ein Jahr lang hinziehen, und die Zeit drängt für Toshiba.

Dagegen stiegen Tokyo Electron auf ein 17-Jahreshoch, denn der neue Mittelfristplan des Chipausrüsters sieht eine Eigenkapitalrendite von 20 bis 25 Prozent in den kommenden drei Jahren vor, nach zuvor noch avisierten 15 bis 20 Prozent. Die Aktie steigerte sich um 3,7 Prozent.

Schanghai nach schwachen Daten leichter

Anders sah es in Schanghai aus, wo es um ein halbes Prozent nach unten ging. Als belastenden Faktor machten Händler den nichtoffiziellen Einkaufsmanagerindex - ermittelt von Caixin und Markit - für die Produktion aus. Er ist erstmals seit Mitte 2016 in den Schrumpfungsbereich abgesackt. Allerdings waren die offiziellen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und auch den Dienstleistungssektor Chinas am Dienstag noch robust ausgefallen.

Die Nachbarbörse in Hongkong legte um 0,5 Prozent zu. Hier stützte unter anderem der Immobiliensektor nach einer starken Bauland-Versteigerung. Mit dem Kurs von Lifestyle International ging es um 2,7 Prozent aufwärts, nachdem der Wettbewerber Nan Fung für ein vergleichbares Landstück deutlich mehr pro Quadratmeter bezahlte als Lifestyle International noch vor sieben Monaten.

In Korea wiederum ging es trotz guter Exportdaten - im Mai plus 13 Prozent - knapp unter dem Rekordniveau des Kospi leicht nach unten. Im genannten Monat wurde eine Rekordmenge an Chips im Volumen von 8 Milliarden US-Dollar ausgeführt. Der taiwanische Markt profitierte von einer Erholung der Technologiewerte, die am Vortag unter Druck gestanden hatten. Die Aktie des Chipgiganten TSMC stieg um 2 Prozent, die des Apple-Auftragsherstellers Hon Hai um 1,5 Prozent.

Die australische Börse schloss den dritten Tag in Folge im Plus. Gekauft wurden Versorger-, Immobilien-, Industrie- und Pharmawerte; auf den Verkaufslisten standen dagegen Banken- und Rohstofftitel. Im Bankensektor lastete die Sorge vor neuen Steuern und regulatorischen Verschärfungen, bei den Rohstoffwerten drückten die sinkenden Preise in China für Stahl und Kohle.

Die Ölpreise zeigten sich erholt nach den Verlusten am Mittwoch. Hintergrund sind die neusten Daten des American Petroleum Institute, die während des späten US-Handels am Mittwoch bekanntgeworden waren. Ihnen zufolge ist die US-Produktion in der vergangenen Woche um 8,7 Millionen Barrel gesunken. Die Sorte Brent kostete zuletzt 51,34 Dollar, 1,1 Prozent mehr als in den USA.

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June 01, 2017 03:43 ET (07:43 GMT)

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