Alt 31.05.17, 09:23
Standard Vorsichtiges Geschäft trotz starker Konjunkturdaten
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Nur kleine Bewegungen in beide Richtungen haben die Börsen in Ostasien und Australien am Mittwoch vollzogen. Die Indizes taten sich schwer, eine klare Richtung zu finden, teilweise wurden in geringem Umfang Gewinne mitgenommen. Als Gründe für die Vorsicht nannten Teilnehmer wichtige Termine im kommenden Monat, so die britischen Parlamentswahlen und die Sitzung der US-Notenbank.

Die Märkte handelten aktuell nahe ihrer Hochs ohne neue Impulse, sagte Andrew Sullivan of Haitong International Securities zur Erklärung des fehlenden Schwungs. Es wolle zwar niemand eine Gelegenheit versäumen, um von dem Aufschwung zu profitieren, doch blickten die Anleger immer mit einem Auge auf die Ausgangstür.

An den Märkten in Festlandschina stützten gute Konjunkturdaten, nachdem sie wegen des Drachenbootfests zwei Tage geschlossen blieben, in Hongkong wurde lediglich am Dienstag nicht gehandelt. Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes sind im Mai sowohl für Dienstleistung wie für Produktion im expansiven Bereich geblieben.

Die Daten seien leicht besser ausgefallen als erwartet, sagte Hao Hong von Bocom International. Zwar habe sich die Erholungsdynamik etwas verlangsamt, doch gerade die Zunahme im Service-Bereich sei ermutigend. China ist bestrebt, seine Wirtschaft stärker in Richtung Dienstleistung zu verlagern. Nach zwischenzeitlich deutlicheren Gewinnen schloss die Börse in Schanghai aber nur noch minimal im Plus.

Der Markt in Hongkong hat sogar leicht ins Minus gedreht. Allerdings war es an den vergangenen sieben Handelstagen ohne Unterbrechung nach oben gegangen, das war die längste Gewinnserie seit 13 Monaten. Sie hatte den HSI auf ein 23-Monatshoch geführt.

Bei den Einzelwerten erklommen Geely Auto mit einem Tagesplus von gut 8 Prozent ein Allzeithoch, womit sich die Gewinne in der Aktie seit der Aufnahme in den Hang Seng Index Anfang März auf rund 20 Prozent summieren. Der Mai-Absatz des Autoherstellers hat sich als robust erwiesen, obwohl die Wettbewerber geschwächelt haben. Die Aktie des Computerbauers Lenovo rückte um 4 Prozent vor, da Gerüchte um eine Übernahme durch die Unternehmensleitung (Management Buyout) die Runde machten. Laut örtlichen Medien hat das Management dies aber bereits dementiert.

Japans Industrieproduktion mit Satz nach oben

Auch in Japan ging es leicht abwärts, der Nikkei-225 fiel um 0,1 Prozent auf 19.651 Punkte. Der gegenüber dem Handelsschluss am Dienstag etwas schwächere Yen erbrachte ebensowenig einen Aufwärtsimpuls wie die Industrieproduktion. Sie ist zwar um 4 Prozent gestiegen und damit so stark wie zuletzt vor sechs Jahren, doch hatten Experten einen noch etwas höheren Anstieg erwartet.

Die Aktie des angeschlagenen Technologiekonzerns Toshiba gab um 3,4 Prozent ab. Das Unternehmen teilte mit, noch immer nicht die Verluste des seit zwei Monaten beendeten vergangenen Geschäftsjahrs beziffern zu können. Die Zahlen werden erst am 28. Juni auf der Hauptversammlung publiziert, teilte das Unternehmen nachbörslich mit. Die Hoffnung ruht nun darauf, dass das Unternehmen seine Flash-Speicher-Sparte für eine erkleckliche Summe veräußern kann.

Der Markt in Seoul, der sich seit einigen Tagen auf einem Höhenflug von Hoch zu Hoch befindet, steckte eine Enttäuschung von der Datenseite problemlos weg. Die Industrieproduktion ist im April um 2,2 Prozent gegen den Vormonat gefallen, während Volkswirte mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet hatten. Der Leitindex Kospi legte dennoch etwas zu. Der Rücksetzer der Produktion dürfte nur vorübergehend gewesen sein, hieß es.

Mit einem Plus von 0,1 Prozent minimierte der australische Markt die zunächst höheren Gewinne. Der Markt in Sydney war in jüngster Zeit hinter den anderen Börsen der Region zurückgeblieben. Schnäppchenjäger gingen vor allem in Bankenwerte, so dass Macquarie 1,4 Prozent zulegten und National Australia Bank 1,3 Prozent.

Dagegen ging es mit den Ölwerten in Australien und andernorts abwärts, belastet vom gesunkenen Ölpreis. Hier drückten einmal mehr die Sorgen wegen des Überangebots. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent fällt um 0,7 Prozent auf 51,50 Dollar.

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May 31, 2017 03:45 ET (07:45 GMT)

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