Alt 19.06.12, 21:44
Standard Hoffen auf Fed hält Kurse hoch
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Fed, EZB & Co standen am Dienstag an der Wall Street im Fokus. Denn die Investoren setzen aktuell auf geldpolitische Maßnahmen, die die Wirtschaft in Schwung bringen sollen. Einmal war von der US-Notenbank die Rede, die am Dienstag und Mittwoch tagt, dann wieder von einer konzertierten Aktion gleich mehrerer Zentralbanken, die auf dem ebenfalls aktuell tagenden G-20-Gipfel debattiert werden könnte.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) gewann 0,8 Prozent auf 12.837 Punkte. Der S&P-500 legte um 1 Prozent auf 1.358 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Aufschlag von 1,2 Prozent auf 2.930 Punkte. Der Umsatz belief sich auf 0,77 (Montag: 0,71) Milliarden Aktien. Den 2.575 (1.778) Kursgewinnern standen 505 (1.265) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 84 (94) Titel.

Die tiefen Sorgenfalten, die die Eurozone den Investoren bereitet, erschienen am Dienstag etwas geglättet. Die Renditen der spanischen zehnjährigen Staatsanleihen fielen knapp unter 7 Prozent. Zwar musste das hoch verschuldete Land bei einer Auktion von Kurzläufern deutlich höhere Renditen akzeptieren, doch die Nachfrage fiel überzeugend aus. Wenig Einfluss auf die Märkte zeigten indes die aktuellen US-Immobiliendaten. Die Zahl der Baubeginne ist im Mai überraschend gefallen. Dagegen zogen die Baugenehmigungen unerwartet kräftig an.

Unter Marktbeobachtern gilt es als nahezu ausgemachte Sache, dass die Geldpolitiker um Notenbankpräsident Ben Bernanke die Ende Juni auslaufende "Operation Twist" verlängern werden, um der lahmenden US-Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. Aus der Fed war jüngst zu vernehmen, dass die Risiken für die US-Wirtschaft in Folge der Euro-Krise höher eingestuft werden. Bei der "Operation Twist" werden Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten durch Papiere mit längeren ersetzt, um die Marktzinsen am langen Ende zu drücken. Der Leitzins dürfte zudem auf dem Rekordtief von 0 bis 0,25 Prozent bleiben.

Der Euro legte deutlich zu. Vorübergehend machte er sogar einen Satz über 1,27 Dollar, als unbestätigten Berichten zufolge die deutsche Kanzlerin Angela Merkel direkten Anleihekäufen von EFSF bzw ESM zustimmen würde. Später wurde dies von einem deutschen Vertreter der G-20-Konferenz zurückgewiesen. Der Ölpreis folgte dem Euro und den Aktien nach oben. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,76 Dollar oder 0,9 Prozent auf 84,03 Dollar. In das Bild eines risikofreudigen Geschäfts passte auch die Entwicklung der Treasurys, die am langen Ende abgaben. Die Rendite der zehnjährigen Titel stieg auf 1,62 Prozent.

Unter den Einzelwerten stiegen Oracle um 3,1 Prozent. Die Software-Schmiede hat ihre Viertquartalszahlen drei Tage früher als erwartet vorgelegt und dabei auch substanziell überrascht. Denn die Geschäftszahlen übertrafen die Marktprognosen, zudem erweitert das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm um 10 Milliarden Dollar. Microsoft stellte einen mit dem Betriebssystem Windows operierenden Tablet-Rechner vor, die Aktie zog um 2,9 Prozent an. Walgreen fielen um 5,8 Prozent. Der Drogeriekettenbetreiber hat sich einen 45-prozentigen Anteil am Gesundheits- und Kosmetikkonzern Alliance Boots für 6,7 Milliarden Dollar gesichert.

FedEx stiegen um 2,8 Prozent, das Viertquartalsergebnis wird positiv gesehen, der Umsatz allerdings enttäuschte. Die Aktien des Kaufhausbetreibers J.C. Penney fielen um 8,5 Prozent, nachdem Präsident Michael Francis nach nur acht Monaten zurückgetreten ist.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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