Alt 15.06.12, 16:34
Standard Hoffen auf Notenbank-Aktionen beflügelt
Beitrag gelesen: 298 x 

Die Märkte setzen weiter auf die Hilfe der Notenbanken. Sollte die Wahl in Griechenland für hohe Wellen an den Märkten sorgen, dann wird mit einer gemeinsamen Aktion der Notenbanken gerechnet, um damit die Wogen wieder zu glätten. Zu Wochenbeginn treffen sich außerdem die Vertreter der führenden Wirtschaftsnationen der G-20, für die ebenfalls Griechenland das Hauptthema sein dürfte. Am letzten Handelstag vor der Hellenen-Wahl treten andere Faktoren vollständig in den Hintergrund. So belastet der extrem schlechte Empire-State-Index das Sentiment nicht.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,5 Prozent auf 12.717 Punkte. Der S&P-500-Index legt um 0,6 Prozent auf 1.337 Punkte zu und der technologielastige Nasdaq-Composite rückt um 0,7 Prozent auf 2.855 Punkte vor. "Schlechte Daten von der Konjunkturseite sind derzeit eher gut für den Markt", so ein Analyst. Dies würde die Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche schüren. Der Empire-State-Index lag mit 2,29 deutlich unter den erwarteten 10,70.

Der Gouverneur der Bank of England, Mervyn King, hat erklärt, dass die sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten zunehmend für zusätzliche geldpolitische Maßnahmen der Notenbank sprächen. Die Pläne der britischen Regierung und der Bank of England zur Stützung des heimischen Bankensektors führen zu erheblichen Kursaufschlägen bei europäischen Banken. Insgesamt 100 Milliarden Pfund sollen dazu verwendet werden, eine Kreditklemme zu verhindern bzw. um die Wirtschaft zu unterstützen.

Analysten raten trotz der steigenden Kurse weiterhin zur Vorsicht. Die Probleme der Eurozone verschwänden nicht, auch wenn die Wahlen im Sinn der Märkte ausfielen. Auch bleibe Spanien mit den jüngsten Abstufungen und der anhaltenden Skepsis gegenüber dem Hilfspaket für die einheimischen Banken im Fokus der Anleger. Die Rendite zehnjähriger spanischer Anleihen notiert weiter in Sichtweite der kritischen Marke von 7 Prozent.

Gesucht sind vor dem Wochenende die US-Anleihen. Hier fällt die Rendite zehnjähriger Treasurys auf 1,58 Prozent. Auch hier treiben die Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank. So läuft Ende des Monats die "Operation Twist" aus, die Umverteilung zwischen kurz- und langfristigen Staatsanleihen. Der Euro zeigt sich stabil über der Marke von 1,26 Dollar. Der Devisenmarkt setze auf ein für die Eurozone positives Ergebnis in Griechenland. So wäre eine Regierungsbildung der Nea Dimokratia zusammen mit Pasok das Wunschergebnis. Beide Parteien unterstützen das mit der Troika ausgehandelte Bailout-Paket.

Der Ölpreis zeigt sich dagegen mit einer kaum veränderten Tendenz. Mit den schwachen US-Konjunkturdaten und der anstehenden Griechenland-Wahl würden sich die Investoren zurückhalten, heißt es. Öl der Sorte WTI notiert weiter um die Marke von 84 Dollar. Es werde zudem auf weitere stimulierende Maßnahmen durch die US-Notenbank gehofft.

Bei den Einzelwerten legen American International Group um 0,5 Prozent zu. Der Versicherer hatte mitgeteilt, den Staatsanteil um 152 Milliarden Dollar reduziert zu haben, so dass nur ein Segment von 30 Milliarden Dollar in öffentlichen Händen verbleibt. AOL steigen um 0,5 Prozent und erholen sich damit etwas von den starken Abschlägen des Vortages. Die Aktionäre des Internet-Medienkonzerns hatten den Versuch des Hedgefonds Starboard Value abgelehnt, den Board mit dessen Vertretern zu besetzen.

Im Dow-Jones-Index liegen vor allem die Technologiewerte vorne. So legen die Aktien von Microsoft um 1,9 Prozent zu und 3M klettern um 1,2 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/DJN/ros/raz

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 23:16 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]