Alt 13.08.14, 12:27
Standard Börsen gehen in den Achterbahnmodus über
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Das Auf und Ab an den Börsen ist am Mittwoch in eine neue Runde gegangen. Nach Kursgewinnen am Montag und Kursverlusten am Dienstag haben die Börsen nun wieder Kurs Richtung Norden genommen. Der DAX steigt am Mittag um 1,1 Prozent auf 9.170 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1 Prozent auf 3.053 Zähler zu. Unter den europäischen Blue-Chips finden sich kaum Kursverlierer.

Der DAX erhält Unterstützung von guten Ergebnissen von E.ON. Der Gewinn des Stromversorgers liegt um 4,5 Prozent über der Konsensprognose von Analysten, was am Markt für Erleichterung sorgt. Mit einem Kursanstieg von 4,1 Prozent führt die Aktie die Gewinner im DAX klar an. In ihrem Fahrwasser legen auch RWE zu, nämlich um 2,5 Prozent.

Händlern zufolge kann der Markt jedoch rasch wieder drehen. "Die Unsicherheiten sind immer noch enorm. Heute rückt der russische Hilfskonvoi an die ukrainische Grenze vor. Was dort dann passiert, ist komplett offen", sagt ein Händler. Dazu kommen eine im Juni überraschend rückläufige Industrieproduktion in der Eurozone sowie deflationäre Tendenzen in Frankreich und Spanien.

Dass die Aktienkurse trotz dieser zahlreichen Stolpersteine steigen, dürfte auch an den bereits deutlich reduzierten Gewinnerwartungen von Investoren liegen. Immerhin hat der DAX in nur vier Wochen 1.000 Punkte eingebüßt. "Die Erwartungshaltung ist stark zurückgekommen in den letzten Wochen", sagt der Händler.

Am Devisenmarkt ist das Pfund Sterling auf breiter Front unter Druck geraten. Die Bank of England nimmt Zinserhöhungen für Anfang 2015 ins Auge. Am Markt hatte man dagegen schon im vierten Quartal dieses Jahres mit einem Anziehen der Zinsschraube gerechnet. Die Notenbank hat zudem die Prognose für das Lohnwachstum in diesem Jahr von 2,5 auf 1,25 Prozent halbiert. Der Euro hat zum Pfund von 0,7944 auf 0,7987 aufgewertet.

Der Euro/Dollar-Wechselkurs ist derweil etwas gefallen auf 1,3353 Dollar. Im Tageshoch wurde der Euro noch mit 1,3375 bezahlt. Den nächsten konjunkturellen Impuls für das Währungspaar dürften die Einzelhandelsumsätze in den USA im Juli geben, die am frühen Nachmittag veröffentlicht werden. Sind diese stärker gestiegen als erwartet, könnte der Dollar weiter aufwerten.

Am deutschen Aktienmarkt ziehen die Papiere der Merck KGaA um 2,1 Prozent an. Nach einem soliden zweiten Quartal haben die Darmstädter die Jahresziele bestätigt. Auch die Hamburger Kupferschmelze Aurubis - vormals Norddeutsche Affinerie - hat die Jahresziele bekräftigt. Mit dem Kurs geht es daraufhin um 6,8 Prozent kräftig nach oben.

In London hinkt der Leitindex FTSE-100 mit einem Plus von lediglich 0,4 Prozent etwas hinterher. Mehrere Schwergewichte wie AstraZeneca, BG Group, Royal Dutch Shell, Diageo, Rio Tinto und Standard Chartered handeln am Mittwoch ex Dividende. Die Ausschüttungen an die Aktionäre belasten die Kurse, worunter auch der Aktienindex leidet.

Aktien des Rohstoffproduzenten und -händlers Glencore büßen 2,6 Prozent ein. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem ein Produktionsbericht des britisch-schweizerischen Konzerns die Markterwartungen zwar habe erfüllen, nicht aber übertreffen können.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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