Alt 11.08.14, 12:10
Standard Kräftige Kursgewinne an der Börse
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Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen geht es am Montagmittag an Europas Börsen kräftig nach oben. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen hat sich die Lage in den Krisenregionen etwas entspannt. Zum anderen haben die Aktienmärkte inzwischen Bewertungsniveaus erreicht, auf denen die ersten Investoren wieder bereit sind, Positionen einzugehen.

Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1 Prozent auf 3.036 Zähler, der DAX legt um 1,5 Prozent zu auf 9.141 Punkte. Sämtliche Branchen in Europa notieren im Plus. Besonders deutlich geht es mit 1,5 Prozent bei den zuletzt abverkauften Autowerten nach oben.

"Die Ergebnisse vom Wochenende sind, dass sich die Konflikte abkühlen", sagt Evan Lucas, Marktstratege bei IG. Die Risikoscheu der Marktteilnehmer könne sich nun umkehren. "Allerdings bleiben mittelfristig die geopolitischen Risiken die entscheidenden Größen bei der Entscheidungsfindung der Investoren", sagt Lucas. Auch Händler in Frankfurt warnen vor einer vorschnellen Beurteilung der Lage:

"Am großen Ganzen hat sich übers Wochenende nichts wirklich zum Guten geändert", sagt ein Händler. Ob sich die Lage zwischen Israel und den Palästinensern beruhige, sei ebenso zweifelhaft wie eine Entspannung im Verhältnis zwischen Russland und dem Westen in Sachen Ukraine. Und im Irak spitze sich die Lage zu, nachdem der französische Außenminister Waffenlieferungen für die Kurden gefordert habe.

Die Rentenmärkte halten sich auf ihrem hohen Niveau vom Freitag. Die Anleger sind nicht daran interessiert, den sicheren Hafen der Bundesanleihen zu verlassen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen liegt aktuell bei 1,06 Prozent. Für einige Marktteilnehmer ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Rendite unter 1 Prozent fällt.

Der Euro handelt bei rund 1,3390 Dollar etwas tiefer als am Freitag. Nordsee-Öl der Sorte Brent notiert am Terminmarkt 0,2 Prozent leichter. Am Ölmarkt wird das Eingreifen der US-Armee gegen die Terroristen im Irak positiv gesehen. "Der Markt scheint die militärische Unterstützung der USA für die irakische Regierung positiv für die Stabilität des Landes zu werten", heißt es dazu von der ANZ Bank: "Das reduziert das Risiko eines Förderausfalls."

Auf Unternehmensseite ist der Datenkalender zum Wochenstart relativ leer. Unter anderem hat Bilfinger endgültige Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Mit dem Kurseinbruch nach der jüngsten Gewinnwarnung waren die schwächeren Daten aber mehr als eingepreist. Die Aktie legt 4,7 Prozent zu.

Jungheinrich klettern nach ordentlichen Daten um 6 Prozent. Die Analysten der DZ-Bank sprechen von guten Zweitquartalsergebnissen. Der Auftragseingang übertraf sowohl die Schätzung der Analysten als auch des Marktes und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent. Die DZ Bank hält den jüngsten Kursrückgang der Aktie - um 20 Prozent seit Juli - für überzogen.

QSC im TecDAX enttäuscht mit einer vorsichtigen Prognose, allerdings innerhalb der bisher genannten Spanne. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser (H&A) kommen bei Durchsicht der Zweitquartalszahlen zu dem Schluss, dass der Telekommunikationsdienstleister bei der Vermarktung seiner neuen IT/Cloud-Angebote nicht recht vom Fleck komme. Die Börse straft die Aktie mit einem Minus von 14 Prozent gegen den Trend kräftig ab.

Umgekehrt springen C.A.T. Oil im SDAX um fast 15 Prozent nach oben. Das Unternehmen, das vor allem in Russland als Dienstleister für die Öl- und Gasförderung aktiv ist, hat trotz der Wirtschaftssanktionen gegen Russland die Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr bestätigt. "Der Kurs ist in den vergangenen drei Wochen um ein Viertel eingebrochen. Das hat C.A.T.Oil sicher bewogen, die Ziele zu bestätigen", sagt ein Händler.

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