Auch am letzten Handelstag der Woche hat es nicht gereicht für eine Erholung der schwer gebeutelten Kurse am deutschen Aktienmarkt. Der DAX verlor weitere 0,3 Prozent auf 9.009 Punkte. Er machte jedoch weitaus größere Verluste aus dem frühen Handel wieder wett, denn kurz nach dem Börsenstart war der Leitindex noch um 1,4 Prozent auf ein neues Jahrestief bei 8.903 Punkten abgerutscht.

Belastend wirkte sich vor allem die Nachricht aus, dass US-Präsident Barack Obama grünes Licht für Luftangriffe gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Nordirak gegeben hatte. Die US-Luftwaffe flog bereits erste Angriffe.

"Auch in der heutigen Handelssitzung schwappte eine neuerliche Verkaufswelle über das Frankfurter Börsenparkett", sagte Christian Henke von IG Markets. Positiv mit Blick nach vorn wertete Henke, dass der DAX wichtige technische Unterstützungsmarken knapp unter 9.000 Punkte verteidigt habe. Dies könne in der kommenden Börsenwoche eine Gegenbewegung nach oben auslösen.

Allianz-Aktien stiegen um 0,5 Prozent. Europas größter Versicherer hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn von knapp 2,8 Milliarden Euro die Markterwartung um fast 10 Prozent übertroffen. Lufthansa verloren dagegen 2,5 Prozent. Papiere europäischer Airlines litten nach wie vor unter der Sorge, Russland könnte im Rahmen von Gegenmaßnahmen die Flugrouten über Sibirien sperren. Dann müssten teure Umwege geflogen werden. Zudem hat Morgan Stanley die Lufthansa-Aktie zum Verkauf empfohlen.

Aktien von VW fielen um 0,7 Prozent - belastet von einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs. Eine Kaufempfehlung durch die Bank of America-Merrill Lynch machte ThyssenKrupp mit einem Kursplus von 3,1 Prozent zum größten DAX-Gewinner. Schnäppchenkäufer dürften für den Kursanstieg der adidas-Aktie von 2,2 Prozent verantwortlich gewesen sein. Die Aktie war seit Mitte Juli um mehr als 20 Prozent eingebrochen.

In der zweiten Reihe legten Rhön-Klinikum um 3 Prozent zu. Der Klinikbetreiber veröffentlichte Halbjahresergebnisse, die am Markt gut ankamen. Die Analysten von Warburg stuften die Aktie auf "Kaufen" hoch.

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