Alt 26.09.14, 12:50
Standard Zaghafter Erholungsansatz sorgt für kleines Plus
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Die Aktienmärkte in Europa starten am Freitag einen Erholungsversuch. Vor allem die Börsen in der Peripherie legen etwas stärker zu. "Die Investoren setzen weiter auf ein umfangreiches Anleihekaufprogramm der EZB", so ein Händler. Dieses dürfte verstärkt das Wirtschaftswachstum in der Euro-Peripherie anschieben. Anleger positionierten sich bereits jetzt im Vorgriff auf ein solches Programm. So legt die Börse in Mailand 0,8 Prozent zu, in Paris geht es um 0,7 Prozent nach oben und der Euro-Stoxx-50 notiert 0,5 Prozent fester. Der DAX läuft mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 9.524 Punkte hinterher.

Fraglich ist, ob es am Nachmittag wieder zu einem deutlichen Rücksetzer kommen wird. Denn der Verkaufsdruck kam am Vortag klar von der Wall Street, und dort besonders von den risikoreichen Hochzinsanleihen. Der Markt habe in den "Risk-off"-Modus gewechselt, heißt es von Gary Yau von der Credit Agricole.

An der Wall Street war der Volatilitätsindex VIX auf den höchsten Stand seit Anfang August gestiegen. Die steigenden Volatilitäten sprechen für eine wachsende Nervosität der Anleger und eine erhöhte Bereitschaft, auf den Verkaufsknopf zu drücken. Erkennbar wird das auch an der Flucht in die "sicheren Häfen". Die Rendite von Bundesanleihen gibt weiter nach und liegt bei 96 Basispunkten. Der Preis für Gold zieht nach dem Sprung vom Vortag nochmals leicht an auf 1.224 Dollar je Feinunze.

Am Devisenmarkt notiert der Euro kaum verändert zum Dollar bei 1,2747, und damit nahe dem Zwei-Jahrestief. Nach Einschätzung der Commerzbank könnte die am Nachmittag anstehende Drittveröffentlichung der US-BIP-Zahlen den Dollar weiter stützen. Im Konsens wird mit einer Anhebung auf 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gerechnet nach plus 4,2 Prozent in der Zweitlesung. Ob das genug sei, den Euro unter 1,27 Dollar zu drücken, scheine aber fraglich, zumal die ebenfalls zur Veröffentlichung anstehende Verbraucherstimmung der Universität von Michigan enttäuschen könnte, so Lutz Karpowitz.

Keine große Hilfe bekommt die deutsche Wirtschaft momentan von den Konsumenten. Nachdem sich die Stimmung der deutschen Verbraucher bereits im Vormonat entgegen der Erwartung von Experten verschlechtert hatte, schwächte sie sich aktuell noch stärker ab als befürchtet. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Oktober einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf 8,3 von 8,6 Punkten im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für Oktober lediglich einen Rückgang auf 8,5 Zähler erwartet.

Unternehmensnachrichten sind vergleichsweise rar. Die überraschend guten Quartalszahlen von US-Wettbewerber Nike werden im Handel mit Blick auf adidas belastend gewertet. Beeindruckend lief es für den weltgrößten Sportartikelhersteller Nike besonders auf dem Heimatmarkt des Konkurrenten. Nike steigerte den Umsatz in Westeuropa mit 32 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar so stark wie in keiner anderen Region. Die Aktie von adidas verliert 0,6 Prozent.

Im Blick stehen zudem Kuka. Der Anlagebauer will die Schweizer Swisslog Holding für 338 Millionen Franken übernehmen. Finanziert werden soll die Transaktion teilweise über eine Kapitalerhöhung. Unter dem Vorbehalt, dass das Kaufangebot erfolgreich ist, soll das Grundkapital um bis zu 4,66 Millionen Euro erhöht werden. Unter dem Eindruck der Kapitalerhöhung verliert das Kuka-Papier 2,4 Prozent. Auch halten die Analysten von Helvea den Kaufpreis für relativ teuer.

Gegen den Trend zieht in Europa die Philips-Aktie weiter an. Die auf dem Kapitalmarkttag jüngst verkündete Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige Unternehmen kommt bei den Anlegern weiter gut an. Analysten sehen nun Spielraum für eine Neubewertung der Aktie. Am Freitag hat Morgan Stanley das Papier auf Overweight hochgestuft mit einem Kursziel von 32,40 Euro. Die Aktie gewinnt 1,6 Prozent auf 25,19 Euro.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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