Alt 05.12.16, 12:43
Standard Auch der Euro dreht – Banken nur zum Handelsstart schwach
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Trotz der herben Schlappe für den italienischen Regierungschef Renzi und nun drohender Neuwahlen kann der DAX zum Handelsstart ordentlich zulegen. Zuvor zeigte sich bereits am Devisenmarkt, dass eine Panik ausbleiben würde. Der Euro konnte sich recht schnell von seinen Tiefs erholen.

So ist das gescheiterte Verfassungsreferendum zwar ein Paukenschlag für das politische Italien, sorgt aber an den Finanzmärkten für keine großen Nachbeben. Sogar Banktitel konnten nach anfänglicher Schwäche schnell ihre Minusvorzeichen wieder reduzieren.

Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, wurden also auf dem falschen Fuß erwischt. Der Markt hatte den Ausgang des Referendums offenbar schon voll eingepreist. Immerhin fiel der DAX ja in der vergangenen Handelswoche um rund 1,5 Prozent.

Neben umfangreichen Shorteindeckungen durch Marktteilnehmer die dachten, es würde nun heftig nach unten gehen, ist es auch nicht auszuschließen, dass die EZB mit Stützungsmaßnahmen im Markt war bzw. noch ist.

Die Rendite der 10jährigen italienischen Anleihe sprang zwar in der Spitze knapp über die Marke von zwei Prozent, von Marktpanik konnte aber auch hier nicht die Rede sein.

Die europäische Gemeinschaftswährung rutschte im asiatischen Handel bis auf 1,0506 ab, konnte sich dann aber recht schnell wieder erholen und dann auch wieder die 1,06 klar überschreiten.

Auch die Reaktion beim Goldpreis unterstreicht, dass die Lage zwar zu einer gewissen politischen Verunsicherung führt, aber weit davon entfernt ist, panische Züge anzunehmen. Der Goldpreis ist sogar deutlicher unter Druck geraten. Am Vormittag rutschte der Preis für eine Feinunze Gold unter die Marke von 1.1170 US-Dollar, ein Minus von mehr als einem Prozent.

Vieles hängt nun also von der anstehenden EZB-Ratssitzung ab, die am kommenden Donnerstag stattfindet. Der Italiener Draghi wird dabei mit Sicherheit – so die allgemeine Markterwartung – eine Verlängerung des Anleihekaufprogrammes über den März 2017 hinaus verkünden. Möglicherweise wird auch beim Ankauf von italienischen Staatstiteln nachjustiert werden.

Derweil ist die europäische Politik darum bemüht, die möglichen negativen Folgen des gescheiterten Referendums klein zu reden. Unisono hieß es, dass es keinen Grund gebe, von einer „Euro-Krise“ zu sprechen.


Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index, das Stimmungsbarometer an der Euwax, begann den Handelstag leicht im Plus, rutschte dann aber zügig in die Minus-Zone. In die DAX-Erholung hinein, insbesondere nach Überschreiten der Marke von 10.700 Zählern, haben viele Anleger also auch schon wieder ihre Gewinne mitgenommen. Man traut also offenbar dem DAX nicht zu, seine Niveaus noch weiter auszubauen. Zur Mittagszeit konnte sich das Stimmungsbarometer dann leicht von seinen Tiefs absetzen, blieb aber im negativen Terrain.


Trends im Handel

Unter den Einzeltiteln lagen natürlich vor allem die Banken im Blick. Das Scheitern der 64. Nachkriegsregierung in Italien könnte insbesondere die Probleme bei den Banken verstärken. Eine Ausweitung der Bankenkrise ist also durchaus möglich. Vor diesem Hintergrund können auch die heimischen Finanztitel bei der allgemeinen Markterholung heute nicht mitziehen, zumindest ihre anfänglichen Verluste aber wettmachen.

An der Euwax waren ansonsten Call-Optionsscheine auf die Allianz gefragt. Abgegeben wurden dagegen Knock-Out-Calls auf den Bund-Future.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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