Alt 30.04.12, 14:21
Standard Wall Street zum Wochenauftakt in Lauerstellung
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NEW YORK (Dow Jones) - Der US-Aktienmarkt steht am Montag vor einer langweiligen Sitzung. In der laufenden Woche werden wieder zahlreiche Unternehmen Rechenschaft über den Geschäftsverlauf des abgelaufenen Quartals ablegen. Am Berichtstag legen aber keine Gesellschaften aus der ersten Reihe Geschäftszahlen vor. Und mit dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für April stehen die wichtigsten Konjunkturdaten erst am kommenden Freitag auf der Agenda.

Anleger befinden sich daher nach Auffassung aus dem Handel in Lauerstellung und warteten ab. Händler rechnen am Berichtstag denn auch nicht mit größeren Bewegungen an Wall Street zur Eröffnung. Vorbörslich notieren die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes wenig verändert leicht im Minus. Der S&P-500-Future verliert gegen 15.00 Uhr MESZ 0,2 Prozent auf 1.396 Punkte, das Terminpendant auf den Nasdaq-100 sinkt um 0,3 Prozent auf 2.729 Zähler.

Impulse könnte die makroökonomische Seite liefern. Die Verbraucher in den USA haben sich im März bei den Ausgaben stärker als erwartet zurückgehalten. Der private Konsum erhöhte sich zum Februar um 0,3 Prozent und trägt damit weniger zur Erholung der Wirtschaft bei als noch zu Beginn des Jahres. Befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Wichtigstes Ereignis der Sitzung ist aber die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindexes aus dem Großraum Chicago für April im Verlauf der Sitzung. Hier erwarten Volkswirte im Konsens eine Eintrübung der Stimmung auf dann 60,9 Indexpunkte nach zuletzt 62,2 Zählern.

Nach den enttäuschend ausgefallenen Daten zum US-BIP am vergangenen Freitag spekulieren einige Marktbeobachter bereits auf weitere stützenden Maßnahmen durch die US-Zentralbank. Notenbankgouverneur Ben Bernanke hatte diese Möglichkeit jüngst bewusst offen gelassen. Der Einkaufsmanagerindix aus Chicago könnte daher Argumente für oder gegen die Hoffnung auf zusätzliche geldpolitische Lockerungen liefern. "Das unter Erwartung gebliebene Wachstum in den USA hat die Diskussion über Unterstützung durch die Fed und eine weitere Runde geldpolitischer Lockerungen wieder merklich angeheizt", kommentiert ein Händler die Erwartungshaltung am Markt.

Mit Erleichterung haben Marktteilnehmer die Daten zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal aufgenommen. Das BIP ging um 0,3 Prozent zurück, während Analysten mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet hatten. "Ein starker Absturz hätte uns den Tag verderben können", sagt ein Händler. Doch für Euphorie sorgen die letztlich noch immer schwachen spanischen Daten an den europäischen Börsen nicht, diese drehen fast geschlossen ins Minus.

Am Devisenmarkt zieht der US-Dollar zum Euro etwas an. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 1,3225 Dollar nach zuletzt 1,3252 Dollar um. Der Euro orientiert sich damit an der Börsenentwicklung. Die Gemeinschaftswährung hatte im frühen Handel noch von den enttäuschend ausgefallenen Daten zum US-BIP profitiert. Die Aussicht auf weitere stützenden Maßnahmen durch die US-Notenbank schwächte zunächst den Dollar. Am US-Anleihemarkt geht es am Berichtstag mit den Notierungen spiegelbildlich zu den Aktienindizes leicht nach oben, die Rendite der zehnjährigen US-Benchmarktitel rangiert nach der US-Handelseröffnung bei 1,92 Prozent und damit deutlich unter der wichtigen Marke von 2 Prozent.

Der Preis für Rohöl fällt. Als Hauptursachen für den Preisverfall werden die spanischen BIP-Daten und die Inflation in der Eurozone genannt. Der Preisauftrieb in der Eurozone fiel weniger deutlich als befürchtet aus. Die damit einhergehende Dollaraufwertung macht Öl für Investoren außerhalb des Dollarraums teurer.

Mit Blick auf die Einzelwerte stechen vorbörslich die Aktien von Barnes & Noble ins Auge, die um 92 Prozent emporschnellen. Der Buchhändler teilte mit, dass Microsoft 300 Millionen Dollar in das eigene Digitalbuch "Nook" investiert habe. Microsoft ziehen um 0,1 Prozent an. Nach einem angehobenen Ausblick ziehen Scholastic um rund 10 Prozent an. Humana fallen dagegen um 4,4 Prozent, nachdem die Erstquartalszahlen des Gesundheitskonzerns unter den Marktprognosen geblieben sind. Auch der Ausblick verfehlte die Erwartungen.

Die Großbrauerei Anheuser-Busch InBev überzeugte im ersten Quartal nicht, die US-Aktien der in Belgien ansässigen Gesellschaft sinken um 1,5 Prozent im vorbörslichen US-Handel. Mit Anadarko Petroleum und Harman International Industries berichten zwei weitere Unternehmen über die Auftaktperiode 2012.

Der Dow-Jones-Index gewann am vergangenen Freitag 0,2 Prozent auf 13.228 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 1.403 Zähler und kletterte erstmals seit Anfang April wieder über die wichtige Marke von 1.400 Stellen. Der technologielastige Nasdaq-Composite legte um 0,6 Prozent auf 3.069 Punkte zu.

DJG/DJN/flf

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