Alt 26.10.12, 15:10
Standard Rentenreport KW 43: Griechenland: Mehr Zeit und mehr Geld
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Das ist der Deal: 20 Milliarden Euro für weitere zwei Jahre. Laut einem Zeitungsbericht bekommt Griechenland mehr Zeit, um die bereits vereinbarten Haushaltsziele zu erreichen. Für die Geberländer bedeutet dies Mehrkosten von bis zu 20 Milliarden Euro.

In Berlin und Frankfurt hält man sich (noch) bedeckt: Weder Finanzminister Schäuble, noch offizielle Vertreter der EZB wollten etwas von „Aufschub“ oder weiteren Hilfszahlungen für Griechenland wissen. Die gespielte Ahnungslosigkeit half jedoch nichts. Die Eckdaten der neuen Vereinbarung mit Griechenland waren längst bekannt:
- Zeitrahmen: Griechenland erhält Zeit bis 2016 um einen Primärüberschuss von 4,5 Prozent im Haushalt auszuweisen. Zudem soll die Schuldenquote erst bis 2022 auf 120 Prozent des BIP reduziert werden. Das sind jeweils zwei Jahre mehr, als bislang vereinbart.

- Geldrahmen: Griechenland bekommt mehr Geld. Offenbar reicht auch das zweite Hilfspaket vom Februar dieses Jahres, immerhin 130 Milliarden Euro, nicht aus. Der von den Geldgebern gewährte Aufschub kostet offenbar bis zu 20 Milliarden Euro. Voraussichtlich am 12. November werden die Euro-Finanzminister diese weitere Kreditlinie für Griechenland freigeben.

Eurokrise: Spanien emittiert Anleihen im Wert von 3,5 Milliarden

Es klingt paradox: Die anhaltenden Spekulationen um eine bevorstehende Rettungsschirmflucht Spaniens erleichtern Madrid derzeit spürbar die Refinanzierung am Finanzmarkt. Nach der bereits positiven verlaufenen Auktion der Vorwoche, konnte Spanien weitere 3,5 Milliarden Euro einsammeln. Die Papiere mit 3- und 6-Monaten Laufzeit waren jeweils mehrfach überzeichnet – bei den Papieren mit sechs Monaten Laufzeit konnte man es sich sogar leisten, etwas weniger Zinsen zu bieten als zuletzt. Dabei waren die Vorzeichen für die Auktion denkbar schlecht: Nur wenige Stunden vor der Auktion stufte die Ratingagentur Moody’s fünf spanische Regionen herab. Der Ausblick für die betroffenen Gebiete, wurde auf „negativ“ gesenkt. Für Gesamtspanien ist die Situation nicht besser: Wie das nationale Statistikamt mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt im abgelaufenen Quartal erneut um 0,4 Prozent geschrumpft. Trotz der schlechten Rahmenbedingungen bringt Spanien seine Schuldverschreibungen ohne Problem am Markt unter. Warum? Für einige Anleger erscheint die Balance zwischen Risiko und Chance eines solchen Investments als attraktiv:

Erstens: Die Renditen der Anleihen sind vergleichsweise hoch. Für die jüngst ausgegebenen sechsmonatigen Schuldtitel muss Spanien noch 2,0 Prozent Zinsen bezahlen. Zum Vergleich: Deutschland bezahlt für Papiere mit der zwanzigfachen Laufzeit keine 2,0 Prozent Zinsen.

Zweitens: Viele Anleger hoffen, dass der wirtschaftliche Druck auf Spanien mittelfristig zu groß und Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen wird. Die hartnäckigen Spekulationen um einen bevorstehenden Hilfsantrag Spaniens verleitet manchen Anleger zu der Hoffnung, dass das Risiko bei spanischen Staatsanleihen überschaubar sei.

Ifo-Index: Der sechste Rückgang in Folge

„Die Wolken am deutschen Konjunkturhimmel verdunkeln sich“. Der Pessimismus von Ifo-Chef Hans-Werner Sinn kommt nicht von ungefähr: Bereits zum sechsten Mal in Folge ist der Ifo-Geschäftsklimaindex zurückgefallen. Mittlerweile erreicht das Ifo-Geschäftsklima nur noch einen Wert von 100 Punkten und fiel damit um 1,4 Zähler zurück. Noch schlechter bewerten die befragten Unternehmer die aktuelle Geschäftslage. Hier fiel das entsprechende Barometer gleich um 3,0 Punkte und erreicht mittlerweile einen Wert von 107,3 Zählern.

Berlin: Bund rechnet mit Rekord-Steuereinnahmen

Der deutsche Staat könnte in diesem Jahr die 600 Milliarden Schallmauer durchbrechen. Wie das Bundesfinanzministerium errechnete könnte diese Rekordsumme am Ende des Jahres auf der Einnahmenseite des Bundes stehen. Ausschlaggebend für das große Steuerplus sei der hohe Beschäftigungsgrad, heißt es im Monatsbericht des Ministeriums. Allein die Mehreinnahmen aus der Lohnsteuer würden über elf Milliarden Euro einbringen. Auf Jahressicht konnte die Umsatzsteuer um gut 16,7 Milliarden Euro zulegen.

Anlegertrends

OTTO: ANLEIHE HEISS BEGEHRT

Auf die Liste der Umsatzspitzenreiter schaffte es eine neu in den Anleihenhandel der Börse Stuttgart aufgenommene Anleihe von Otto. In dieser Woche frisch eingeführt (siehe Neuemissionen), schaffte es die Anleihe des Handels- und Dienstleistungskonzerns Otto gleich unter die Umsatzspitzenreiter mit Umsätzen in Millionenhöhe. Otto bietet bei einer Laufzeit bis Oktober 2019 einen Kupon in Höhe von 3,875 Prozent (A1RE7N).

bondm-News

Mitec Automotive AG

Das führende Unternehmen im Bereich der Automobilantriebstechnik hat einen Großsauftrag erhalten. Im Gesamtwert von bis zu 200 Millionen wurden Wellenausgleichssysteme für Motoren der Zwei-Liter-Klasse bestellt. Die Ausgleichsysteme wurden für Europa und erstmalig auch für Indien geordert. Zusätzlich erhielt die Mitec Automotive AG die Option das Volumen auch für den chinesischen Markt auszuweiten. Der Autozulieferer erhält mit dem Auftrag den Zugang zu weiteren internationalen automobilen Wachstumsmärkten.

„(…). Mit dem neuen Auftrag erreichen wir eine erhebliche Steigerung unserer Marktdurchdringung in Europa und China. Zudem erschließen wir uns mit dem neuen Kunden Jaguar/TATA erstmals auch den Wachstumsmarkt Indien“, so Dr. Michael Militzer, CEO der Mitec Automotive GmbH.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1K0NJ

Windreich AG

Am Mittwoch vermeldete die Windreich AG den Verkauf ihres Nordsee- Windprojekt „Deutsche Bucht“ an einen angelsächsischen Finanzinvestor. Die Verantwortung für die spätere schlüsselfertige Errichtung, Inbetriebnahme und den eventuell darauffolgenden Betrieb des Windparks liegen weiterhin beim schwäbischen Windparkentwickler. Der Erlös liegt nach Angaben des Unternehmens im dreistelligen Millionenbereich. Geplant sind für den Offshore-Windpark „Deutsche Bucht“ 42 Windkraftanlagen des Typs AREVA Multibrid 5 MW mit einer Gesamtleistung von 210 MW.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1CRMQ
Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3V3

Air Berlin PLC

Der Konzern beabsichtigt die 11,50%-Anleihe, fällig am 01.11.2014, um 50 Mio. Euro nominal aufzustocken (AB100C). Die neuen Teilschuldverschreibungen sollen im Rahmen einer Privatplatzierung an institutionelle Investoren zu einem Ausgabepreis von 101,00% begeben werden.

Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100A
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100B
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100C

bondm – neu in der zeichnung

Mox Telecom AG

Bis kommenden Mittwoch, den 31. Oktober 2012 ist die Zeichnung der ersten Unternehmensanleihe des börsennotierten Telekommunikationsunternehmens (A1RE1Z) möglich.

Die Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes war im Jahre 1998 ausschlaggebend für die Gründung der Mox Telecom AG. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen zu einem der führenden Telefonie-Anbieter. Vor allem Menschen mit einem hohen Bedarf an Auslandstelefonie zählen zu der Zielgruppe des Unternehmens. Mittlerweile gehören 2.500 verschiedene Telekommunikationsprodukte in mehr als 50 Ländern zum Sortiment. Die Geschäftsfelder der Mox Telekom AG sind vielfältig. Neben der Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Telekommunikationsdienstleistungen auf Prepaid-Basis, gehört die Mox Prepaid MasterCard® (www.moxmastercard.com) und das Couponing-Geschäft über die eigene Plattform Mox Deals® (www.moxdeals.com) zum Geschäftsbereich des Unternehmens.

Mithilfe dieses diversifizierten Geschäftsmodells schreibt die Mox Telekom AG seit 2000 schwarze Zahlen und wies darüber hinaus ein überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum auf. Um dieses Wachstum weiterhin generieren zu können, soll der Erlös der Anleiheemission in die Expansion des Telefoniegeschäfts, insbesondere in Südostasien und Afrika fließen, als auch zur Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes eCommerce verwendet werden. Zusätzlich soll die Bilanzstruktur durch Umfinanzierung verbessert werden. Die Anleihe ist mit Anlegerschutzklauseln wie Kontrollwechsel, Negativerklärung und Gleichrangbestimmung (Pari Passus) ausgestattet.

Hier gehts zum Wertpapier: WKN A1RE1Z

börse stuttgart tv

QE III & OMT: WAS BRINGT DIE GELDFLUT DER NOTENBANKEN?

Beamte in Washington und Frankfurt haben ganze Arbeit geleistet. Wer soll mit den Begriffen “Quantitative Easing” und “Outright Monetary Transactions” etwas anfangen können? Dabei ist es so einfach. Denn beide versprechen dasselbe: Massive fiskalpolitische Interventionen. Nur interveniert einmal die Fed, das andermal die EZB. QE III und OMT – was bringt es eigentlich noch? Die Kritik wird lauter… Das Börse Stuttgart Anleiheforum zum Thema.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8063

KLAGEN GEGEN GRIECHENLAND: ANLEGER WOLLEN IHR GELD ZURÜCK

Der Schuldenschnitt vom Frühjahr hat Griechenland etwas Luft zum Atmen verschafft. Einigen Privatanlegern hingegen trieb dieser „Schuldenverzicht“ die Zornesröte ins Gesicht. Eine erste Klagewelle gegen Griechenland rollt in dieser Woche an. Wie sind die Aussichten auf Erfolg? Was würde es für Griechenland bedeuten, falls den Klagen stattgegeben würde? Dietmar Zantke, Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8049

neueinführungen an der börse stuttgart stand 26.10.2012, 12 Uhr

DEUTSCHE TELEKOM BEGIBT ANLEIHE

Die Deutsche Telekom emittierte diese Woche eine Anleihe mit Laufzeit bis 2024 (A1HBMW). Die Schuldverschreibung hat einen festen Kupon von 2,75 Prozent und kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden.
Der Einzelhändler Otto setzt auf eine 7-jährige Anleihe mit festem Kupon von 3,875 Prozent (A1RE7N). Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal.

Seit dieser Woche kann zudem eine Schuldverschreibung der International Finance gehandelt werden (A1GTYW). Die Anleihe verfügt über einen festen Kupon von 3,25 Prozent und kann zu 10.000 norwegischen Kronen nominal erworben werden. Das Papier hat eine Laufzeit bis Juli 2015.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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