Alt 23.05.12, 23:13
Standard Dow erholt - Dell versohlt
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit rasantem Schwung haben die US-Indizes am Mittwoch in den letzten neunzig Handelsminuten die zuvor hohen Verluste aufgeholt. Die Bedenken wegen der Zukunft Europas seien wohl zwischenzeitlich übertrieben worden, hieß es von Händlern. Die längste Zeit lasteten die alten Sorgen: die Probleme der Eurozone mit Griechenland und mit unterschiedlichen Auffassungen zu Eurobonds. Negative Meldungen vom EU-Gipfel blieben aber aus. Am Vorabend hatte der ehemalige griechische Ministerpräsident Papademos die Investoren aufgeschreckt: Ein Aus für Griechenland in der Eurozone sei eine reale Gefahr und hätte weit reichende Folgen für den Währungsverbund.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 12.496 Punkte. Im Tagestief war er bis auf 12.312 Punkte gefallen. Der S&P-500 ging 0,2 Prozent fester bei 1.319 Punkten aus dem Handel. Der Nasdaq Composite gewann 0,4 Prozent auf 2.850 Punkte. Der Umsatz lag bei 0,86 (Dienstag 0,85) Milliarden Aktien. Dabei standen den 1.851 (1.580) Kursgewinnern 1.192 (1.483) -verlierer gegenüber, 103 (92) Titel schlossen unverändert.

Trotz der Erholungsbewegung wird die Europa-Sorge "wahrscheinlich auch in nächster Zeit" im Fokus stehen, wie Rick Klingman von BNP Paribas sagte. Gute Daten vom Immobilienmarkt waren zunächst untergegangen. Die Neubauverkäufe hatten im April etwas stärker zugelegt als erwartet und der Hauspreisindex legte um 1,8 Prozent zum Vormonat zu. Die sicheren Häfen Dollar und US-Anleihen profitierten trotz der Erholung am Aktienmarkt vom Sorgenkind Europa. Der Euro markierte ein neues Jahrestief, die Rendite für die zehnjährigen Treasurys fielen auf 1,73 Prozent. Der Ölpreis litt unter dem starken Dollar und den Konjunktursorgen. Erstmals seit Oktober kostete ein Barrel US-Öl weniger als 90 Dollar; der Preis für den Julikontrakt fiel um 2,1 Prozent auf 89,90 Dollar.

Der Kurs von Dell brach um gut 17 Prozent ein. Der Computerhersteller hat am Dienstag nach Börsenschluss eine massive Enttäuschung serviert. Geschäftszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, und auch der Ausblick auf das laufende zweite Quartal war mau. Im Sog von Dell fielen Hewlett-Packard (H-P) um 3,2 Prozent. H-P hat nach Börsenschluss über ihr zweites Geschäftsquartal berichtet. Auf bereinigter Basis wurde ein Gewinn je Aktie von 0,98 Dollar ausgewiesen, erwartet worden waren 0,91 Dollar. Nachbörslich legte die Aktie um 5,6 Prozent zu.

Unterdessen riss die Kette schlechter Nachrichten zum Börsengang von Facebook nicht ab. Morgan Stanley, eine der Konsortialbanken beim Börsengang des sozialen Netzwerks, hat eine Vorladung der zuständigen Behörde des US-Bundesstaats Massachusetts erhalten. Angeblich hat ein Analyst schon während der Werbetour für den Börsengang die Ertragsschätzungen für das Unternehmen gesenkt, diese Informationen aber nur einigen wenigen Investoren zur Verfügung gestellt. Morgan Stanley gaben zwischenzeitlich über 2 Prozent ab, retteten sich aber bis zum Handelsende mit 0,5 Prozent ins Plus. Die Facebook-Aktie erholte sich um 3,2 Prozent auf 32 Dollar, allerdings haben die Titel an den beiden vergangenen Tagen kräftig nachgegeben und am Dienstag bei 31 Dollar geschlossen.

Google steigerten sich um 1,4 Prozent. Der Internetkonzern hat in einem Streit um den Patentschutz der Programmiersprache Java einen wichtigen Sieg gegen den Kontrahenten Oracle errungen. Ein Bundesgericht in San Francisco sah die Patentrechte des Softwarekonzerns durch Google nicht als verletzt an. Oracle und Google liegen seit fast zwei Jahren im Streit über Java. Der Softwarehersteller glaubt, dass sein Kontrahent mit dem Handy-Betriebssystem Android die Oracle-Rechte an Java verletzt. Oracle gingen aber dennoch mit einem Plus von 1,2 Prozent aus dem Handel.

DJG/DJN/raz
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