Alt 23.05.12, 16:11
Standard Zittern vor EU-Gipfel drückt Aktienkurse
Beitrag gelesen: 305 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Die Grexit-Furcht ist wieder da: die Sorge vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Mit den Aktienkursen an wall Street geht es - wie an den europäischen Börsen auch - steil nach unten. Am Abend treffen sich die führenden Repräsentanten der EU in Brüssel. Dort dürften sich die Staats- und Regierungschefs für mehr wachstumsfördernde Maßnahmen aussprechen. Auch wenn vordergründig Einmütigkeit herrscht, verlaufen zwischen den einzelnen Lagern tiefe Gräben. Besorgt sind Beobachter vor allem wegen der deutsch-französischen Beziehungen. Zwar sei das Treffen im wesentlichen ein Abendessen auf Kosten der Steuerzahler, sagt David Morrison von GFT Markets, doch würde der kleinste Hinweis auf eine Verschärfung der Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich die Talfahrt von Euro und Aktienkursen beschleunigen.

Der Dow-Jones-Index und der S&P-500-Index verlieren jeweils 1,3 Prozent, der Nasdaq-Composite 1,2 Prozent. Schon während des späten US-Handels am Dienstag erschreckte der ehemalige griechische Ministerpräsident Papademos die Investoren mit einigen Bemerkungen zu einem möglichen Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone. Sollte das Land die Währungsgemeinschaft verlassen - was denkbar sei -, hätte dies weitreichende Folgen für die Eurozone, sagte er. Wenig Trost liefern die Immobiliendaten aus den USA, die ein wenig besser ausgefallen sind als erwartet. Veröffentlicht wurden Daten zu den Neubauverkäufen und der FHFA-Hauspreisindex. Heinrich Bayer von der Postbank meint, dass Stabilisierung und beginnende Erholung des US-Immobilienmarktes "immer klarer an Kontur" gewinne..

Im Gegensatz zu Aktien finden die US-Anleihen ihre Käufer. Dort sucht man angesichts der Unsicherheit an den Märkten Zuflucht. Dementsprechend sinkt die Rendite der zehnjährigen Treasurys auf 1,71 Prozent. Auch die heute anstehende Auktion neuer fünfjähriger Notes vermag den Kaufdrang nicht zu bremsen. Der Dollar profitiert von den Sorgen. So hat der Euro hat zur US-Währung ein neues Jahrestief bei 1,2577 Dollar markiert.

Der Kurs von Dell bricht um gut 15 Prozent ein. Der Computerhersteller hat am Dienstag nach Börsenschluss Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die hinter den Erwartungen des Marktes zurückblieben. Auch der Ausblick auf das laufende zweite Quartal enttäuschte. Im Sog von Dell fallen Hewlett-Packard (H-P) um 4,4 Prozent. H-P wird nach Börsenschluss über ihr zweites Geschäftsquartal berichten.

Unterdessen reißt die Kette schlechter Nachrichten zum Börsengang von Facebook nicht ab. Morgan Stanley, eine der Konsortialbanken beim Börsengang des sozialen Netzwerks, hat eine Vorladung der zuständigen Behörde des US-Bundesstaats Massachusetts erhalten. Angeblich hat ein Analyst schon während der Werbetour für den Börsengang die Ertragsschätzungen für das Unternehmen gesenkt, diese Informationen aber nur einigen wenigen Investoren zur Verfügung gestellt. Die Facebook-Aktie erholt um 3,8 Prozent. Allerdings haben die Titel, die sich beim Börsengang am Freitag nur mit Hilfe der Konsortialbanken über dem Ausgabekurs von 38 Dollar halten konnten, an den beiden vergangenen Tagen kräftig nachgegeben und am Dienstag bei 31 Dollar geschlossen.

DJG/DJN/raz
-0-

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 23, 2012 10:54 ET (14:54 GMT)

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 08:53 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]