Alt 21.05.12, 22:10
Standard Euro-Hoffnung hilft
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NEW YORK (Dow Jones) - Ein europäischer Hoffnungsschimmer hat die Wall Street am Montag in ein freundliches Licht getaucht. Die G-8-Gruppe hat am Wochenende den Willen bekräftigt, Griechenland in der Eurozone zu halten. Außerdem rechnen viele Investoren mit Maßnahmen in Europa, die die Wirtschaft auf Touren bringen sollen. Erstmals seit sieben Sitzungen ging es mit den Aktien in Amerika wieder aufwärts. Auch in Europa griffen die Investoren bei Aktien zu.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 12.505 Punkte, während der S&P-500 1,6 Prozent fester bei 1.316 Punkten aus dem Handel ging. Der Nasdaq Composite stieg um 2,5 Prozent auf 2.847 Punkte. Der Umsatz lag bei 0,80 (Freitag: 1,16) Milliarden Aktien. Dabei standen den 2.604 (761) Kursgewinnern 439 (2.307) -verlierer gegenüber, 93 (78) Titel schlossen unverändert.

Insgesamt zeigten sich die Investoren aufgeschlossen gegenüber riskanteren Anlagen. So legte der Ölpreis an der Nymex 1,09 Dollar auf 92,57 Dollar zu. Der Euro kletterte über 1,28 Dollar und bewegte sich damit ein ganzes Stück über dem Tief der Vorwoche. Todd McDonald von Standard Chartered sagte, die festen Kurse am US-Aktienmarkt hätten den Euro nach oben gehievt. Staatsanleihen wurden dagegen gemieden. Zehnjährige Treasurys fielen um 6/32. Ihre Rendite stieg auf 1,74 Prozent.

"Technisch und psychologisch überverkauft", so begründete Quincy Krosby von Prudential Financial die Gewinne bei Aktien. Der Markt sei reif für eine Erholung gewesen. Als einziges Konjunkturdatum wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er legte zwar leicht zu, doch Teilnehmern zufolge sind die Gewinne am Aktienmarkt kaum darauf zurückzuführen. Nach dem "Desaster beim Philly-Fed-Index am Freitag" reiche der leichte Anstieg des ohnehin weniger aussagekräftigen Chicago-Fed-Index nicht aus, um für neue Zuversicht mit Blick auf die US-Konjunktur zu sorgen, meint ein Händler.

Bei den Einzelwerten waren alle Augen auf Facebook gerichtet. Auch am zweiten Handelstag schrieb die Aktie alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Rettete sie sich schon am Freitag bei ihrem Börsendebüt nur dank Stützungskäufen durch die Konsortialbanken zum Schluss mit Ach und Krach über den Ausgabepreis von 38 US-Dollar, so scheinen selbst die Optimisten nun das Handtuch zu werfen. Die Aktien brachen um 11 Prozent auf 34,03 Dollar ein.

"Keineswegs kaufen" rät denn auch Michael Vaupel vom Börsenbrief Trader's Daily. Der gelernte Volkswirt macht folgende Rechnung auf: Im ersten Quartal habe Facebook einen Umsatz von etwas mehr als einer Milliarde Dollar und einen Gewinn von 205 Millionen Dollar gemacht. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, sei also mit einem Umsatz von 4 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 820 Millionen Dollar zu rechnen. Das sei zwar nur ein "Richtwert", räumt Vaupel ein. Für eine erste Einschätzung, ob die Aktie einen Preis von 38 Dollar überhaupt rechtfertige, sei das jedoch ausreichend.

Lowe's hat zwar im ersten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet, aber die Prognosen für das Geschäftsjahr zurückgenommen. Die Aktien der Baumarktkette verloren gut 10 Prozent. Yahoo! legten um 1 Prozent zu. Das Internetunternehmen will die Hälfte seiner Beteiligung von rund 40 Prozent an der chinesischen Alibaba für 7,1 Milliarden Dollar verkaufen. Blackrock büßten dagegen 2,4 Prozent ein. Die britische Barclays beabsichtigt, sich von ihrer Blackrock-Beteiligung im Volumen von 6,1 Milliarden Dollar zu trennen.

Apple gewannen 5,8 Prozent auf 561 Dollar. Teilnehmer sprachen von einer Erholung nach dem Rückgang vom Allzeithoch im April bei 644 Dollar. Dementsprechend stieß die Bewegung vor allem bei Technikern auf Interesse. Sie sehen die Aktie nun knapp über dem starken Widerstand im Bereich 555 bis 560 Dollar und erwarten die nächste Hürde bei 580 bis 590 Dollar.

J.P.Morgan standen unter Druck. CEO Jamie Diman sagte heute, wegen des jüngsten Handelsverlusts von zwei Milliarden Dollar werde die Bank die Aktienrückkäufe erst einmal einstellen. An ihrer Dividende will die Bank aber festhalten. Die Aktie fiel um 2,9 Prozent. Damit hat sie in diesem Monat bereits 24 Prozent verloren.

DJG/DJN/raz
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